Kanton Genf
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Republik und Kanton Genf | |
---|---|
Basisdaten | |
Hauptort: | Genf |
Fläche: | 282 km² (Rang 21) |
Einwohner: | 441'000 (2005) (Rang 6) |
Bevölkerungsdichte: | 1'520 Einw./km² (Rang 2) |
Beitritt zur Eidgenossenschaft: | 1815 |
Abkürzung: | GE (ISO:CH-GE) |
Sprachen: | Französisch |
Website: | Republik und Kanton Genf |
Karte | |
Der Kanton Genf ist ein Kanton im Südwesten der Schweiz.
Deutsch: Republik und Kanton Genf; Französisch: République et Canton de Genève; Italienisch: Repubblica e Canton Ginevra; Rätoromanisch: Republica e Chantun Genevra; Englisch: Geneva.
Hymne: Cé qu'è lainô
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Der Kanton Genf bildet den südwestlichen Zipfel der Schweiz. Er ist fast völlig von Frankreich umgeben (103 km Grenze zu den Départements Ain und Haute-Savoie) und hat nur eine 4.5 km lange Grenze zum Schweizer Kanton Waadt.
Der Kanton befindet sich am südwestlichen Ende des Genfersees, am Ausfluss der Rhône Richtung Mittelmeer. Der zweite wichtige Fluss ist die Arve, die von Chamonix kommend sich in Genf mit der Rhône vereint. Der Kanton liegt im „Genfer Becken“ („cuvette genevoise“) zwischen den französischen Bergen Jura, Vuache, Salève und Voirons. Die Landschaft ist hügelig. Der höchste Punkt (513 m ü. M.) ist bei Jussy, der niedrigste Punkt (360 m ü. M.) an der Rhône bei Chancy.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Der Kanton Genf ist durch einen hohen Ausländeranteil von 38.7% der Bevölkerung (2004) respektive 44.7% der Beschäftigten (2001) gekennzeichnet. Das ist doppelt so viel wie der Schweizer Durchschnitt. 180 Nationalitäten sind vertreten, aber die Mehrheit (75%) der Ausländer stammt aus Europa, vornehmlich Südeuropa.
[Bearbeiten] Sprachen
Amtssprache ist Französisch.
[Bearbeiten] Religionen - Konfessionen
Die bereits vor 1815 zu Genf gehörenden Gebiete sind traditionell reformiert, die am Wiener Kongress angeschlossenen, vormals französischen und savoiardischen traditionell katholisch. Infolge starker Zuwanderung aus Schweizer Bergregionen und aus Südeuropa ist der Kanton heute mehrheitlich katholisch. Staat und Kirche sind nach französischem Vorbild getrennt.
[Bearbeiten] Verfassung
Die gegenwärtige Kantonsverfassung datiert formal vom Jahre 1847, wurde 1958 aber grundlegend überarbeitet und ist auch seither mehrmals geändert worden.
[Bearbeiten] Legislative
Gesetzgebende Behörde ist der Grosse Rat (Grand Conseil). Er hat 100 Mitglieder (Grossräte), die vom Volk nach Verhältniswahlrecht für eine feste Amtszeit von vier Jahren gewählt werden.
Die Zusammensetzung ist folgende:
7000 Wahlberechtigte haben das Recht zu verlangen, dass ein vom Grossen Rat erlassenes Gesetz dem Volksentscheid unterworfen wird. 10'000 Wahlberechtigte können selbst ein Gesetz vorschlagen.
[Bearbeiten] Exekutive
Ausführende Behörde ist der Staatsrat (Conseil d'Etat). Er besteht aus 7 Mitgliedern (Staatsräte), die vom Volk nach Mehrheitswahlrecht für eine feste Amtszeit von ebenfalls vier Jahren gewählt werden. Seinen Vorsitzenden wählt der Staatsrat alle Jahre aus seiner Mitte.
[Bearbeiten] Judikative
Gerichte sind die Cour de justice, die Cour d'assises, die Cour correctionnelle und die Cour de cassation. Verwaltungsrechtliche Streitigkeiten beurteilt das Tribunal administratif. Ferner gibt es mehrere Spezialgerichte.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Genf ist Sitz zahlreicher internationaler Behörden, bedeutende Bank- und Handelsstadt, hat diverse Industrien und ist Kongresszentrum. Auch der Tourismus hat einen wichtigen Stellenwert.
[Bearbeiten] Verkehr
Stadt und Kanton sind national und international bestens erschlossen: zweitgrösster Flughafen der Schweiz (Genève-Cointrin), Anschluss an das französische Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz (TGV), Autobahn Lyon-Bern. Der lange Zeit vernachlässigte regionale öffentliche Verkehr wird derzeit mittels des erneuten Ausbaus des zuvor stark reduzierten Strassenbahnnetzes wieder stark gefördert.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Kanton Genf wurde 1815 aus der Stadt Genf, deren Untertanengebieten sowie den ihm vom Wiener Kongress zugesprochenen ehemals französischen und savoyardischen Territorien (z. B. Stadt Carouge) gebildet; zur Geschichte bis dahin siehe den Artikel Genf. Das aristokratische Regime hielt sich weiterhin, weshalb Genf im Sonderbundskrieg neutral blieb. Noch im selben Jahr 1847 erfolgte der politische Umschwung; Genf gab sich eine neue Kantonsverfassung und stimmte 1848 der neuen schweizerischen Bundesverfassung zu. Seither gehört es zu den liberalen Kantonen der Schweiz.
Siehe auch: Geschichte des Kantons Genf
[Bearbeiten] Städte und Orte
[Bearbeiten] Grösste Orte
Gemeinde | Einwohner (31.12.2005) |
---|---|
Bernex | 9'379 |
Carouge | 18'987 |
Chêne-Bougeries | 10'144 |
Chêne-Bourg | 7'808 |
Collonge-Bellerive | 7'010 |
Genf | 185'028 |
Lancy | 27'111 |
Le Grand-Saconnex | 9'879 |
Meyrin | 20'642 |
Onex | 17'357 |
Plan-les-Ouates | 8'841 |
Thônex | 13'231 |
Vernier | 31'130 |
Versoix | 11'920 |
Veyrier | 9'580 |
[Bearbeiten] Gemeinden
Das Genfer Kantonsgebiet gliedert sich in 45 Gemeinden, deren Autonomie wie in der französischen Schweiz verbreitet indes nur gering ist.
Siehe auch: Gemeinden des Kantons Genf
[Bearbeiten] Bezirke
Der Kanton kennt keine Einteilung in Bezirke.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kanton Genf – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Website des Kantons Genf (französisch)
- Offizielle Statistik
- Artikel Genf (Kanton) im Historischen Lexikon der Schweiz
Aargau | Appenzell Ausserrhoden | Appenzell Innerrhoden | Basel-Landschaft | Basel-Stadt | Bern | Fribourg | Genf | Glarus | Graubünden | Jura | Luzern | Neuenburg | Nidwalden | Obwalden | Schaffhausen | Schwyz | Solothurn | St. Gallen | Tessin | Thurgau | Uri | Waadt | Wallis | Zug | Zürich