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Lengerich (Westfalen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Lengerich
Lengerich
Deutschlandkarte, Position von Lengerich hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Steinfurt
Koordinaten: Koordinaten: 52° 11′ N, 7° 52′ O52° 11′ N, 7° 52′ O
Fläche: 90,71 km²
Einwohner: 23.316 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 257 Einwohner je km²
Postleitzahl: 49525
Vorwahlen: 05481 , 05482 (Wechte)
Kfz-Kennzeichen: ST
Gemeindeschlüssel: 05 5 66 040
Stadtgliederung: 12 Stadtteile
Webpräsenz:
Bürgermeister: Friedrich Prigge (CDU)

Lengerich (Westfalen) ist ein Mittelzentrum mit Maschinenbau- und Verpackungsindustrie sowie einer sehr guten Infrastruktur:

Kulturell ist Lengerich für eine Stadt dieser Größe recht lebendig. Seit 2004 gibt es die Gempthalle, in der verschiedenste Veranstaltungen stattfinden. Zudem gibt es ein intaktes Vereinsleben. Außerdem sind die Universitäts- und Theaterstädte Münster und Osnabrück mit dem Auto und dem Zug in etwa 20 Minuten zu erreichen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Geografisch zwischen Münster (Westfalen) im Süden und Osnabrück im Norden gelegen, am Südhang des "Höhenzuges" des Teutoburger Waldes.

Ausdehnung des Stadtgebietes:

Nord - Süd max. 11,5 km

Ost - West max. 14,0 km

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Unmittelbare Nachbarn von Lengerich sind Tecklenburg, Hagen a.T.W., Lienen, Ladbergen.

Mittelbare Nachbarn von Lengerich sind Hasbergen, Lotte, Ibbenbüren, Emsdetten, Greven, Saerbeck, Ostbevern, Westbevern, Glandorf, Bad Laer, Bad Iburg, Sassenberg, Münster (Westfalen) und Osnabrück

[Bearbeiten] Einwohner

Zahl der Einwohner, einschl. Nebenwohnsitze: 23.261

männlich: 11.382

weiblich: 11.879

evangelisch: 13.452

römisch-katholisch: 3.918

Zeugen Jehovas: 85

sonstige: 5.891

Bevölkerungsdichte: 255 Einw./km²

Stand: 12. Mai 2006

[Bearbeiten] Bekannte Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Stadtteile

Antrup, Aldrup, Exterheide, Hohne, Intrup, Niederlengerich, Niedermark, Ringel, Schollbruch, Settel, Stadtfeldmark,Wechte

Alle Stadtteile haben die gleiche Postleitzahl Lengerich - 49525

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Römer
  • altes Rathaus (beheimatet heute die Tourist-Information, das Stadtarchiv und die Bücherei)
  • evangelische Stadtkirche
  • Wasserbehälterschornstein (Gempt-Turm)
  • Gut Erpenbeck
  • Megalithgrab
  • Steinhügelgrab
  • Haus Vortlage (Wasserschloss)
  • Westfalisches Feldbahnmuseum
  • Gempthalle

Ein neues Highlight bildet die gerade erst umgebaute Gempthalle, die 2004 fertiggestellt wurde. Sie ist das neue kulturelle Zentrum der Stadt.

[Bearbeiten] Kindergärten und Schulen

Lengerich verfügt über:

elf Kindergärten:
  • Ev. Kindergarten Widum I
  • Ev. Kindergarten Widum II
  • Ev. Kindergarten Wechte
  • Ev. Kindergarten Hohne
  • Ev. Kindergarten Niedermark
  • Kath. Kindergarten St. Margareta
  • Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt
  • Waldorfkindergarten Lengerich e.V.
  • Kindergruppe Lengerich e.V.
  • Elterninitiative Hohner Kinderhaus e.V.
  • AWO-Kindervilla Rahestr.
vier Grundschulen:
  • GS Hohne
  • GS Intrup
  • GS Stadtfeldmark
  • GS Stadt
fünf weiterführende Schulen:
  • Hannah-Arendt-Gymnasium (HAG)
  • Dietrich-Bonhoeffer-Realschule
  • Friedrich von Bodelschwingh Realschule
  • Gutenberg Hauptschule
  • Astrid-Lindgren-Schule (Förderschule für den Förderschwerpunkt Lernen)
  • die zuständige Gesamtschule ist die Maximilian-Kolbe-Gesamtschule in Saerbeck
und folgende sonstige Schulen:
  • Berufskolleg Tecklenburger Land (Kaufmännische Schulen, Berufsschule)
  • Bildungszentrum Tecklenburger Land
  • Krankenpflegeschulen der Westf. Kliniken Münster und Lengerich
  • Ev. Förderschule für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung "In der Widum"
  • Lingua Lehrinstitut
  • Musikschule Tecklenburger Land
  • Studienkreis Nachhilfe
  • Volkshochschule

[Bearbeiten] Politik

Regiert wird Lengerich von einem Bürgermeister und einem Stadtrat bestehend aus 32 Ratsmitgliedern. Nach der Kommunalwahl am 26. September 2004 ergibt sich folgende Zusammensetzung:

Bürgermeister: Friedrich Prigge CDU

Stadtrat:

  • CDU: 15 Sitze
  • SPD: 10 Sitze
  • Grüne: 3 Sitze
  • FDP: 3 Sitze
  • ein Parteiloser

[Bearbeiten] Wirtschaft

Traditionell hat die Stadt Lengerich starke wirtschaftliche Standbeine im Maschinenbau, in der kunststoffverarbeitenden Industrie und in der Zementherstellung. Hier sind insbesondere folgende Firmen zu nennen:

  • die Maschinenfabrik Windmöller & Hölscher mit den Schwerpunkten Verpackungs- und Druckmaschinen
  • die Kunststoffverpackungsfabrik Bischof & Klein
  • die Zementfabrik Dyckerhoff

[Bearbeiten] Vereine und Clubs

  • AV Lengerich e.V.
  • TV Lengerich
  • TV Hohne
  • TTC Lengerich e.V.
  • Tanzcentrum "Ihr Team"
  • Sc Preußen 06 Lengerich
  • Anonyme Alkoholiker Ortsgruppe Lengerich
  • Lengericher TC
  • Handballspielgemeinschaft Hohne/ Lengerich
  • RSV Concordia Lengerich
  • FC Grün-Weiß Lengerich
  • Bürgerschützenverein Lengerich 1810 e. V.
  • Schützenverein Intrup- Niederlengerich e.V.
  • Eisenbahnfreunde Lengerich e.V.
  • Eisenbahn-Tradition e.V.
  • CVJM Lengerich e.V.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Stadtgeschichte

Lengerich kann auf eine sehr lange Besiedlung zurückblicken. So wurde zum Beispiel in der Bauernschaft Wechte ein 4000 Jahre altes Megalithgrab wiederentdeckt und neu errichtet. Es stellt heute eine Sehenswürdigkeit der Stadt Lengerich dar.

Die einzelnen Bauernschaften von Lengerich fanden schon früher als der Ort Lengerich selbst urkundliche Erwähnung. So wurde um 1050 Ringel als „Hringie“ und 1088 Hohne als Westhohne erwähnt. Im Jahre 1147 trat Lengerich selbst urkundlich in Erscheinung. Kaiser Konrad III. bestätigte der Äbtissin des Damenstifts zu Herford ihre Besitzungen und Privilegien in Lengerich. Auf diesem Besitz wurde eine Pfarrkirche errichtet, die der heiligen Margareta geweiht wurde. Zwischen 1320 und 1530 zog die Kirche viele Pilger aus dem norddeutschen Raum an. Im Jahre 1572 führten die Grafen von Tecklenburg die Reformation ein. Für einen Wallfahrtsort wurde die Kirche bald zu klein und so erhielt sie 1497 ihre heutige Gestalt. Die Grundfläche der nun spätgotischen Pfarrkirche wurde wesentlich vergrößert.

Am östlichen Eingang zum Kirchplatz – in der heutigen „Altstadt“ von Lengerich – steht ein Torhaus. Dieses trägt den Namen „Römer“. Die Namensherkunft ist geschichtlich nicht überliefert. Das Torhaus wurde als Rathaus, Arrestlokal, Klassenzimmer und Wohnung genutzt. Heute beherbergt es ein kleines Restaurant, in welchem auch standesamtliche Trauungen stattfinden.

Im 15. Jahrhundert wurde von der Familie von Horne eine Wasserburg erbaut. Sie stellt die letzte der vielen Wasserburgen rund um Lengerich dar. Die Burg trägt den Namen Haus Marck und befindet sich unterhalb der Tecklenburg. Hier erblickte Friedrich von Bodelschwingh am 06. März 1831 das Licht der Welt. Die ältere der beiden ortsansässigen Realschulen in Lengerich trägt heute den Namen Friedrich-von-Bodelschwingh-Realschule.

Im 16. Jahrhundert gab es laut Aufzeichnungen die ersten Händler und Gewerbebetreibenden. In dieser Zeit wurde neben landwirtschaftlichen Erzeugnissen auch mit Wolle und Tierfett gehandelt. Im Jahre 1662 wurde eine Papiermühle in Betrieb genommen. Es gab zuvor schon einige Wassermühlen, Schumacher, Schreiner und Schmiede.

Rund 100 Jahre zuvor wurde von einem Lengericher Nationalgetränk gesprochen – einem Altbier (Grüsing oder Gräsing genannt), welches in vielen Häusern gebraut wurde.

Wiederum ein Jahrhundert später – im 17. Jahrhundert – wurde mit dem Lengericher Conclusium (11. Juli 1645) Weltgeschichte geschrieben. In den letzten Jahren des 30jährigen Krieges wurden bedeutsame Vorverhandlungen für den Westfälischen Frieden in Lengerich geführt.

1727 verlieh Wilhelm I. von Preußen dem Ort Lengerich die Stadtrechte. Hiermit wurde auch die erste bescheidene Kommunalverwaltung eröffnet.

[Bearbeiten] Das Wappen

Das Wappen der Stadt Lengerich wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von der Stadt angenommen und bis 1939 geführt.

Es zeigt im blauen Feld einen aufgerichteten goldenen Anker, aus dessem Ring zwei goldene gekreuzte Lindenzweige jeweils mit drei Blättern abwärts hervorgehen, die auf dem Anker wieder überkreuzt liegen.

Wegen geschichtlicher Bedenken – der Anker galt als ausschließliches Wappenzeichen der Grafschaft Lingen, mit der Lengerich nicht in Verbindung zu bringen war – wurde es 1939 zunächst zurückgegeben.

Nach neueren Forschungen ist der Anker jedoch dem Grafen von Tecklenburg durch kaiserliches Privileg 1475 als Wappenvermehrung auf ausdrücklichen Wunsch des damals regierenden Grafen Otto verliehen worden ohne jegliche Beziehung zur Grafschaft Lingen, die es damals noch gar nicht gab (lt. Staatsarchiv Münster vom 27. Juni 1946, St.A. 1363).

Die Lindenzweige entstanden vermutlich durch eine Verwechslung der Seerosenblätter auf dem Wappen der Grafschaft Tecklenburg.

Da geschichtliche Bedenken nicht mehr bestanden, wurde das alte Wappen 1949 wieder durch die Stadt Lengerich aufgenommen.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Weblinks

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