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Teutoburger Wald - Wikipedia

Teutoburger Wald

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Blick vom Hermannsdenkmal auf dem Teutberg in Richtung Nordwesten über den Teutoburger Wald
Blick vom Hermannsdenkmal auf dem Teutberg in Richtung Nordwesten über den Teutoburger Wald
Der Felsen Hockendes Weib in den Dörenther Klippen
Der Felsen Hockendes Weib in den Dörenther Klippen
Geologisches Profilschema des Teutoburger Waldes
Geologisches Profilschema des Teutoburger Waldes

Der Teutoburger Wald, der heute nur noch selten bei seinem alten Namen Osning genannt wird, ist ein bis 446 m hoch aufragender Mittelgebirgeszug in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen in Deutschland.

Bekannt ist der Teutoburger Wald insbesondere durch die so genannte Schlacht am Teutoburger Wald. Er ist auch Standort des Hermannsdenkmals und den Natur-Attraktionen der Externsteine und der bizarren Felsformationen der Dörenther Klippen mit dem Hockenden Weib, die jeweils zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland anlocken.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie, Geologie und Geomorphologie

Der Teutoburger Wald erstreckt sich von Hörstel im Nordwesten, südlich an Ibbenbüren und Osnabrück vorbei und über das Bielefelder Stadtgebiet nach Südosten zum Eggegebirge bei Horn-Bad Meinberg. Er ragt als Faltengebirge zusammen mit dem Wiehengebirge weit in die Norddeutsche Tiefebene hinein. Bis auf den relativ kurzen Abschnitt südlich von Osnabrück, der zu Niedersachsen gehört, liegt der Teutoburger Wald in Nordrhein-Westfalen.

Der Hauptkamm des Teutoburger Walds, in dem der Barnacken (446 m. ü. NN.) den höchsten Berg darstellt, wird vom Osning-Sandstein aus der Unterkreide gebildet. Ein Teil des Mittelgebirges, der sich süd-südöstlich von Bielefeld rund um den Ebberg (309 m) befindet, wird übrigens noch heute Osning genannt. Das Gebirge fällt in Richtung Nordwesten nahezu kontinuierlich ab, bis es südöstlich von Hörstel etwa am Lagerberg (128 m) seine niedrigste Stelle erreicht und ungefähr dort endet.

Der mittlere Abschnitt des Teutoburger Walds ist ein Bestandteil der Weser-Ems-Wasserscheide. Sein äußerster Südosten, in welchem sich der Lippische Wald und der eben genannte Barnacken befindet, ist ein Teil der auf langer Strecke durch Deutschland verlaufenden Rhein-Weser-Wasserscheide.

[Bearbeiten] Name

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde im Zuge des beginnenden deutschen Nationalismus und der "Hermann-Verehrung" der Osning in Teutoburger Wald umbenannt. Teutoburg soll dabei etwa "Volksburg" bedeuten (vgl. Teutonen). Diese Etymologie ist jedoch falsch.

Die Varusschlacht - auch als „Schlacht am Teutoburger Wald“ (saltus Teutoburgiensis) bekannt - fand neuen Erkenntnissen zu Folge möglicherweise nicht im heute so bezeichneten Gebiet statt, sondern höchstwahrscheinlich im etwas weiter nördlich gelegenen Wiehengebirge bei der Ortschaft Kalkriese.

[Bearbeiten] Naturpark-Status

Große Teile des Teutoburger Walds gehören zu - zwei - verschiedenen Naturparks:

INFO: Teils trägt dieser Park auch noch die zusätzliche Bezeichnung Osnabrücker Land bzw. er läuft namentlich unter Terra Vita.

[Bearbeiten] Besiedelungsgeschichte

Das schmale Kammgebirge des Teutoburger Walds war (wie auch Wiehen- und Wesergebirge) im Wesentlichen wohl nicht besiedelt. In diesen Gebirgen wurden aber Burgen errichtet, wobei besonders gern in die Ebene vorspringende Bergkuppen ausgenutzt wurden. Aber auch wenn diese auf den Kammhöhen errichtet wurden, waren sie nur wenige Kilometer vom besiedelten Flachland entfernt, hatten gute Verbindung dorthin und konnten leicht erreicht werden. Von den Burgen der "Rhein-Weser-Germanen" (vgl. Cherusker) wurden (laut G. Mildenberger) um Christus Geburt die Grotenburg (am Hermannsdenkmal) sicher, die Burgen Babilonie, Amelungsburg und Hünenburg (bei Hedemünden) wahrscheinlich und die Burgen Tönsberg, Büraburg, Amöneburg, Dünsberg und Hohensyburg möglicherweise benutzt. Eine weitere Burg war die Löwenburg bei Lämershagen, eine südöstlich von Bielefeld bzw. östlich des Ebbergs gelegene Siedlung.

[Bearbeiten] Berge

Welcher ist der höchste Berg?

Das Problem bei der Festlegung des höchsten Berges im Teutoburger Wald ist die Tatsache, dass dieser langgestreckte Gebirgszug im Südosten direkt in das Eggegebirge übergeht, so dass auf den ersten Blick nicht eindeutig ersichtlich ist, welcher Berg der höchste ist bzw. welcher Berg zu welchem Gebirge gehört. Diesbezüglich werden teils auch noch Lippischer- und Preußischer Velmerstot erwähnt, die aber geologisch gesehen zum Eggegebirge gehören, denn im Tal des Silberbachs, der in Südwest-Nordost-Richtung über Veldrom nach Leopoldstal verläuft, geht der Teutoburger Wald fließend in das von dort in Richtung Süden verlaufende Eggegebirge über.

Weil sich der Barnacken (446 m ü. NN) im äußersten Südosten des Teutoburger Walds einiges nordwestlich des Silberbachtals befindet und alle sonstigen Berge in diesem Mittelgebirge niedriger sind als der selbige, ist er der höchste Berg des gesamten Gebirges. Die höchste Erhebung im Mittelteil des Teutoburger Walds ist der Dörenberg (331,2 m), der sich südlich von Osnabrück befindet. Die höchste Erhebung in seinem Nordwestteil ist der Leederberg (202 m), weil alle Erhebungen, die sich von ihm aus betrachtet weiter nordwestlich liegen, niedriger als dieser sind. Der Leederberg befindet sich westlich von Leeden rund 450 m östlich der A 1.

Donoper Teich bei Hiddesen
Donoper Teich bei Hiddesen
Blick auf den Hermannsberg
Blick auf den Hermannsberg
Herbst im Teutoburger Wald
Herbst im Teutoburger Wald

Bergübersicht:

  • Barnacken (446 m)
  • Langenberg (418 m)
  • Stemberg (402 m) - mit naher Ruine Falkenburg und Externsteinen
  • Bielstein (393 m) - mit Sendeanlage
  • Teutberg (386 m) - mit Hermannsdenkmal, ehemaliger Grotenburg und Ringwall
  • Hermannsberg (364 m) - teils auch Großer Hermannsberg genannt
  • Großer Ehberg (340 m)
  • Tönsberg (334 m)
  • Dörenberg (331,2 m) - mit Hermannsturm (Aussichtsturm)
  • Auf dem Polle (320 m)
  • Hengeberg (316 m)
  • Grafensundern (314 m) - mit Fernsehturm oder Sendeanlage
  • Große Egge (312 m)
  • Ebberg (309 m) - mit einem Bismarckturm (Eiserner Anton genannt; Aussichtsturm)
  • Hankenüll (307 m)
  • Bußberg (306 m)
  • Hollandskopf (306 m)
  • Hünenberg (302 m) - mit Hünenburg Bielefeld, Fernseh- und Aussichtsturm
  • Johannisberg (291 m) - mit Luisenturm (Aussichtsturm)
  • Barenberg (269 m)
  • Großer Freeden (269 m)
  • Wedeberg (258 m)
  • Timmer Egge (254 m)
  • Hülsberg (254 m)
  • Steinegge (266 m) - mit Fernmeldeturm Dissen (inklusive Aussichtsplattform)
  • Hohnangel (262 m)
  • Kahler Berg (Bielefeld) (248 m)
  • Hüggel (226 m)
  • Westerbecker Berg (235 m)
  • Borgberg (225 m)
  • Liener Berg (225 m)
  • Beutling (220 m) - mit Aussichtsturm
  • Leederberg (202 m)
  • Lammersbrink (192 m) - mit Varusturm (Aussichtsturm)
  • Dörenther Klippen (159 m)
  • Lagerberg (128 m)

[Bearbeiten] Tourismus

Fast alle bewaldeten Berge des Teutoburger Walds laden mit einem ausgedehnten Wegenetz zum Wandern ein. Zumeist über seinen Hauptkamm führt der Hermannsweg, einer der deutschen Fernwanderwege.

[Bearbeiten] Literatur

  • Fritz Mielert: Urväterland. (Teutoburger Wald) L. Holzwarth-Verlag. Bad Rothenfelde. 1927

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Teutoburger Wald – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Koordinaten: 51° 53′ 44" n. Br., 8° 48′ 49" ö. L.

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