Lubawka
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Lubawka | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Landkreis: | Kamienna Góra | ||
Fläche: | 22,4 km² | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 50° 42' N, 15° 59' O50° 42' N, 15° 59' O | ||
Einwohner: | 6.558 (30. Juni 2005) | ||
Postleitzahl: | 58-420 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 75 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DKA |
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Wirtschaft & Verkehr | |||
Straße: | E261 Lubawka - Bolków | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | ||
Gemeinde | |||
Gemeindeart: | Stadt- und Landgemeinde | ||
Fläche: | 138,08 km² | ||
Einwohner: | 11.697 (30. Juni 2005) | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Tomasz Kulon | ||
Adresse: | pl. Wolności 1 58-420 Lubawka |
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Webpräsenz: | www.lubawka.net.pl |
Lubawka (deutsch Liebau i. Schlesien) ist eine 700 Jahre alte Grenzstadt im Südwesten Polens an der Grenze zu Tschechien und liegt im Powiat Kamiennogórski der Woiwodschaft Niederschlesien zwischen Riesengebirge, Rabengebirge und Waldenburger Bergland.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Südlich der Stadt befindet sich das Liebauer Tor (516 m) (polnisch Brama Lubawska, tschech. Lubavská brána), ein historischer Gebirgspass am Übergang von Schlesien nach Böhmen. Ganz in der Nähe liegen der Nationalpark Riesengebirge, das Reservat Kruczy Kamień im Rabengebirge und das Barockkloster von Krzeszów (Grüssau). Zudem macht die Nähe zur Adersbach-Weckelsdorfer Felsenstadt (tschech. Adršpašsko-teplické skály) in Tschechien den Ort zum beliebten Ausgangspunkt für Wanderer und Naturliebhaber. Höchster Berg in Lubawka ist die Łysocina (Kolbenberg) (1.188 m) am Kolbenkamm des Riesengebirges.
[Bearbeiten] Geschichte
In der Nähe der Stadt verlief der Weg von Nord nach Südeuropa, die das Schicksal der Stadt beeinflussten. Die ältesten Funde in der Gegend stammen aus der Zeitära des Neolith. Die erste Besiedlung erfolgte vermutlich im 10. Jahrhundert durch den Volkstamm der Bobřany. Die älteste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1284. Vermutlich begann damals der Fürst Bolko I. mit dem Bau eines Schößchens oder einer Befestigung. 1293 wird die Siedlung des Landvogts erwähnt. 1292 übereignete Bolko I. das Land den Zisterzienserkloster Grüssau, denen es 1810 durch Säkularisation abgenommen wurde. Durch die Hussitenkriege 1425 und 1431 wurde die Stadt mehrmals zerstört. Im 16. Jahrhundert kommt Schlesien und damit auch Lubawka in den Herrschaftsbereich der Habsburger. In dieser Zeit entwickelte sich die Textilindustrie. Der wirtschaftliche Aufschwung wurde durch den Dreißigjährigen Krieg unterbrochen. Zum erneuten wirtschaftlichen Aufschwung kam es im 18. Jahrhundert. Die Eröffnung des Freihafens Triest führte dazu, dass Liebau Durchgangsstadt der Händler aus Schlesien war, die in das Donaugebiet reisten. Es entstanden Handwerksbetriebe, Tuch- und Strumpfmanufakturen, der Handel florierte. Die aufblühende Stadt wurde aber immer wieder von Epidemien, Überschwemmungen und Feuer heimgesucht. So brannte am 11. Oktober 1734 die gesamte Stadt aus. 1736-1737 kommt es zu einer schweren Überschwemmung. 1762 übernehmen die Preußen die Herrschaft über das Land. 1848 brannte der Großteil der Stadt erneut aus. 1857 wurde eine mechanische Weberei in Betrieb genommen und zehn Jahre später wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Während des Zweiten Weltkrieges gab es in der Stadt Zwangsarbeiterlager und 1944 wurde eine Abteilung des KZ Groß-Rosen errichtet, in dem 500 jüdische Frauen lebten. Nach dem Kriegsende lebten hier 6.300 Einwohner, die deutsche Bevölkerung wurde in der Zeit 1945-1947 gewaltsam vertrieben.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Otto Mueller (1874-1930), Maler des Expressionismus
[Bearbeiten] Weblinks
Kamienna Góra (Landeshut i. Schles.) - Stadt | Kamienna Góra-Gmina (Landeshut-Land) | Lubawka (Liebau i. Schles.) - Stadt | Marciszów (Merzdorf im Riesengeb.)