Martin Luther (Nationalsozialismus)
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Martin Franz Julius Luther (* 16. Dezember 1895 in Berlin; † 13. Mai 1945 in Berlin) war deutscher Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt (AA) in der Zeit des Nationalsozialismus.
Luther war von 1940 bis 1943 als Leiter der Abteilung D (Deutschland) im AA verantwortlich für die Zusammenarbeit mit Himmler und dem Reichssicherheitshauptamt sowie für das Ressort D III (Judenfrage, Rassenpolitik, Information der Auslandsvertretungen über wichtige innenpolitische Vorgänge). Durch seine intensive Zusammenarbeit mit der Dienststelle Adolf Eichmanns machte Luther die Abteilung D zu einer der beteiligten Behörden der Endlösung. Praktisch bestand der Beitrag des Auswärtigen Amtes zum Völkermord vor allem darin, die Deportationen aus besetzten und befreundeten Ländern diplomatisch vorzubereiten und abzusichern. Auf der Wannsee-Konferenz empfahl Luther, nordische Länder in Anbetracht geringer Judenzahlen und zu erwartender Schwierigkeiten vorerst zurückzustellen und sich auf den Südosten und Westen Europas zu konzentrieren.
[Bearbeiten] Leben
Luther trat 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Armee ein. Luther diente bei einer Eisenbahn-Einheit und wurde 1918 Leutnant. Es ist nicht bekannt, ob er einen höheren Schulabschluss erreichte. Im Zivilberuf war Luther Spediteur.
Am 1. März 1932 trat er der NSDAP bei und war gleichzeitig in der SA von Berlin-Dahlem aktiv. In den Jahren 1933/34 war er Leiter der Wirtschaftsberatungsstelle in Berlin. Ab 1936 wurde er Leiter der Parteiberatungsstelle beim Beauftragten der NSDAP für außenpolitische Fragen, Joachim von Ribbentrop.
Nach Ribbentrops Ernennung zum Außenminister wurde Luther 1938 Leiter des Sonderreferats NSDAP im Auswärtigen Amt. Am 7. Mai 1940 wurde er Abteilungsleiter im Auswärtigen Amt und zuständig für die Propaganda und die Kontakte mit allen Parteigliederungen, SS und SD. Er nutzte seine Verbindungen, um junge überzeugte Nationalsozialisten in das Auswärtige Amt zu holen.
1941 wurde Luther Ministerialdirektor mit der Amtsbezeichnung Unterstaatssekretär. 1943 versuchte er, Ribbentrop zu stürzen. Sein Schreiben an Himmler, in dem diverse Anschuldigungen gebündelt waren, wurde von dessen Adjutanten Karl Wolff sogleich an Ribbentrop weitergeleitet. Luther wurde wegen seiner Illoyalität am 10. Februar 1943 entlassen und vermutlich ab April 1943 im KZ Sachsenhausen als privilegierter Schutzhäftling inhaftiert. Ein Suizidversuch misslang.
Als die Rote Armee Berlin erreichte, wurde er freigelassen. Luther starb kurze Zeit später in einem Berliner Krankenhaus an Herzversagen.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.ghwk.de - Haus der Wannsee-Konferenz
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Luther, Martin |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt in der Zeit des Nationalsozialismus |
| GEBURTSDATUM | 16. Dezember 1895 |
| STERBEDATUM | Mai 1945 |
| STERBEORT | Berlin |
