Michael Degen
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Michael Degen (* 31. Januar 1932 in Chemnitz) ist ein deutscher Theater- und Filmschauspieler.
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[Bearbeiten] Jugend
Verfolgt wegen seiner jüdischen Herkunft, überlebte er den Krieg und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft in Berlin zusammen mit seiner Mutter Anna unter falscher Identität und bei deutschen Freunden versteckt. Sein Vater wurde im September 1939 deportiert; er überstand zwar das Konzentrationslager Sachsenhausen trotz schwerster Verletzungen, starb aber kurz nach seiner Freilassung an den Folgen der erlittenen Folter im April 1940.
[Bearbeiten] Schauspielausbildung
Bereits 1946 begann er eine Schauspielausbildung am Deutschen Theater im damaligen Ostberlin. Dort erhielt er auch sein erstes Engagement. Doch 1949 reiste er für zwei Jahre in den jungen Staat Israel, um dort Hebräisch zu lernen. Hier war er an den Kammerspielen in Tel Aviv engagiert.
[Bearbeiten] Karriere
Nach der Rückkehr nach Berlin spielte er wieder im Ensemble von Bertolt Brecht am Deutschen Theater. In den folgenden Jahrzehnten folgten zahlreiche Engagements in Köln, Frankfurt am Main, Berlin, München, Salzburg, Hamburg und Wien. Im Laufe seiner Theater- und Filmlaufbahn arbeitete er - neben dem bereits erwähnten Bertolt Brecht - mit so renommierten Regisseuren wie Peter Zadek, Ingmar Bergman, Claude Chabrol, Rudolf Noelte und George Tabori zusammen.
Dem Fernsehpublikum wurde Michael Degen erst durch seine Rolle in Franz Peter Wirths Mehrteiler nach Thomas Mann, „Die Buddenbrooks” (1978), bekannt. In den 1980er-Jahren sollten Fernsehfilme wie Dieter Wedels „Mittags auf dem roten Platz” (1983), Peter Beauvais' „Die ewigen Gefühle” (1984) und Michael Kehlmanns „Geheime Reichssache” (1987) folgen.
Seit 1986 meidet Degen politische Stellungnahmen in der Öffentlichkeit, da er nach einem Protest gegen ein Treffen der „Leibstandarte Adolf Hitler” rechtsradikale Morddrohungen erhielt und seine Wohnung in Hamburg verwüstet wurde.
Für viele Fernsehzuschauer blieb er am nachhaltigsten durch eine der populärsten Serien der späten 1980er Jahre an der Seite von Witta Pohl und Günter Strack in Erinnerung: „Diese Drombuschs” (ab 1989). Aktuell ist er im TV in der Rolle des eitlen Vicequestore Patta in den Brunetti-Verfilmungen nach Donna Leon sehr präsent.
Auch weiterhin bekommt Degen Filmangebote, da er mit seinem markanten Aussehen und seiner guten Sprechtechnik mit der angenehmen Stimme des ausgebildeten Schauspielers als Stütze für jedes Filmprojekt gilt. Degen spielt sowohl in Serien als auch in ausgewählten anspruchsvollen Filmproduktionen.
Seit einigen Jahren tritt Michael Degen auch als Schriftsteller in Erscheinung.
Seine Tochter ist die Schauspielerin Elisabeth Degen („Aimée und Jaguar”, „Nach so vielen Jahren”)
[Bearbeiten] Verfilmung seiner Autobiographie
Degens Autobiographie „Nicht alle waren Mörder” wurde für die ARD verfilmt. In Zusammenarbeit mit ihm verfasste Jo Baier das Drehbuch und führte ebenfalls Regie. Der Berliner teamWorx-Chef Nico Hofmann produziert mit Gabriela Sperl und Jürgen Schuster das Vier-Millionen-Euro-Projekt. Die Dreharbeiten begannen am 10. Oktober 2005. Darsteller sind u.a. Aaron Altaras, Nadja Uhl, Hannelore Elsner, Dagmar Manzel, Axel Prahl, Maria Simon, Katharina Thalbach und Richy Müller. Der Film wurde am 1. November 2006 in der ARD gezeigt.
[Bearbeiten] Filmographie
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[Bearbeiten] Bücher
- Nicht alle waren Mörder - Eine Kindheit in Berlin, 1999 ISBN 3548840019
- Blondi, 2004 ISBN 3548604099
- Der Steuerhinterzieher, 2005 ISBN 3550086172
[Bearbeiten] Weblinks
- Michael Degen in der Internet Movie Database
- Literatur von und über Michael Degen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „Michael Degen: Das Kaddish hat mir das Leben gerettet“, FAZ, 31. Oktober 2006, Interview
Personendaten | |
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NAME | Degen, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 31. Januar 1932 |
GEBURTSORT | Chemnitz, Deutschland |