Mission (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Mission |
Originaltitel: | The Mission |
Produktionsland: | UK |
Erscheinungsjahr: | 1986 |
Länge (PAL-DVD): | 126 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Roland Joffé |
Drehbuch: | Robert Bolt |
Produktion: | Fernando Ghia, David Puttnam |
Musik: | Ennio Morricone |
Kamera: | Chris Menges |
Schnitt: | Jim Clark |
Besetzung | |
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Mission ist ein Film aus dem Jahr 1986, der von Roland Joffé gedreht wurde. Sein Kinostart in Deutschland war der 8. Januar 1987.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Die in der Nähe der Iguaçu-Wasserfälle lebenden Guaraní binden einen Priester ans Kreuz und lassen das hölzerne Kreuz ans Wasser. Das Kreuz treibt im Fluss und stürzt über die Wasserfälle mit dem daran gebundenen Priester. Eine Off-Stimme sagt, dieser Tod des Missionars würde das Leben einer großen Anzahl der Menschen beeinflussen. Ein weiterer Pater wird geschickt, der von Jeremy Irons gespielt wird und Gabriel heißt. Er wagt den Aufstieg an bzw. in den Wasserfällen und nimmt Kontakt zu den Guaraní auf, durch das Spiel auf der Oboe, das zum Leitmotiv des Filmes wird. Die Guaraní nehmen Gabriel daraufhin bei sich auf. Ihm bleibt das Schicksal seines Vorgängers erspart. Dadurch wird es dem Pater Gabriel möglich, die Guaraní an den christlichen Glauben heranzuführen.
Im südamerikanischen Urwald kämpfen Mitte des 18. Jahrhunderts spanische und portugiesische Conquistadores um Macht und Einfluss. Nachdem der Vertrag von Madrid (1750) soeben die Grenzen zwischen dem portugiesisch kolonisierten Brasilien, in dem Sklaverei legal ist, und den spanischen Kolonien Südamerikas, in denen die Sklaverei abgeschafft ist, neu festgelegt hat, liegen die Jesuitenreduktionen nun im portugiesischen Einflussgebiet und sind den Überfällen der portugiesischen Bandeirantes ausgesetzt, die die Guaraní versklaven wollen. Der portugiesische Soldat und Sklavenhändler Rodrigo Mendoza bricht nach einem tödlichen Streit mit seinem Bruder mit seinem bisherigen Leben und schließt sich aus Reue einer Jesuiten-Mission (siehe auch: Jesuitenreduktionen der Guaraní) an, die sich um die bedrohten Ureinwohner kümmert. Auf dem Weg dorthin schleppt er als selbstauferlegte Sühne seine schwere Rüstung wie ein Kreuz mit sich. Die anderen Ordensbrüder haben Mitleid mit ihm, wollen ihn von der Last befreien. Doch Pater Gabriel, Anführer der Patres, wendet ein, Mendoza müsse selbst entscheiden, wann seine Tat genügend gesühnt ist. Letztlich versenkt er die Rüstung und die Stichwaffen an den Fällen.
Mendoza findet in der Arbeit der Dschungelmission, die von Pater Gabriel geleitet wird, seinen Seelenfrieden wieder. Einer Kommission mit dem päpstlichen Gesandten Altamirano an der Spitze wird das Problem der Jesuitenmissionen, die nicht unter portugiesischen Einfluss geraten wollen, vorgelegt. Der besucht daraufhin die Mission, lässt sich von der urchristlichen Atmosphäre berühren, genießt ihre Musikalität und wunderbaren Stimmen, um in die Kolonialstadt zurückzukehren und realpolitisch zu entscheiden, dass der Vertrag der beiden Monarchien einzuhalten ist und die Jesuiten sich den Weisungen zu fügen haben. Am Ende triumphiert die Macht der Gewalt: So werden Missionare und Ureinwohner von spanischen und portugiesischen Soldaten niedergemetzelt, weil sie den Interessen der Kolonialherren entgegenstehen. Als die Truppen sich der Mission von Gabriel und Mendoza nähern, bereitet Mendoza Widerstand der Indígenas vor. Die alten Waffen im Fluss werden wieder gehoben und geschärft. Mendoza bittet Pater Gabriel um seinen Segen, den Gabriel verweigert. Er sagt, wenn Mendoza Recht habe, hätte er den Segen Gottes, wenn nicht, wäre Gabriels Segen bedeutungslos. Die Männer umarmen sich.
Mendoza und einige Indígenas stehlen in der Nacht vor dem Angriff aus dem Lager der Soldaten Schießpulver. Als die Söldner anrücken, bereitet Mendoza die Sprengung einer Brücke vor, auf dem er in letzter Minute ein allein gelassenes Kleinkind bemerkt. Während er das Kind rettet, trennen die Soldaten die Lunte durch. Mendoza wird erschossen. Im Sterben sieht er, dass Pater Gabriel mit einer Monstranz in den Händen eine Prozession der wehrlosen Indígenas anführt. Gabriel wird ebenfalls erschossen, einer der Indígenas hebt die Monstranz auf und führt die Prozession weiter.
Der für die Räumung der Mission verantwortliche päpstliche Gesandte Altamirano fragt den Befehlshaber der Truppen, ob das Massaker notwendig gewesen sei. Zur Antwort bekommt er, dass sie in der realen Welt agieren müssten, die so sei. Darauf antwortet Altamirano, "wir" hätten die Welt so gemacht – nach einem Augenblick fügt er hinzu, er habe die Welt so gemacht. Am Ende des Films zitiert seine Off-Stimme aus seinem Bericht an den Papst, in dem er den Tod der Ordensmänner erwähnt und offenbart, er fühle sich seither tot.
[Bearbeiten] Filmmusik
Bleibende Bedeutung hat der Film aufgrund der markanten Filmmusik von Ennio Morricone, insbesonders die Melodie "Gabriels Oboe" existiert in zahlreichen Interpretationen und Transkriptionen.
[Bearbeiten] Kritiken
[Bearbeiten] Fremdsprachige Kritiken
Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 14. November 1986, es gäbe keine einzige Szene, die nicht schön anzusehen wäre, die Szenen würden jedoch keine zusammenhängende Handlung (coherent narrative) bilden. Ebert bezeichnete ebenso die spanischen Plünderer wie auch die Missionare als Imperialisten, in seiner Kritik fing Rodrigo Mendoza als ein Imperialist der ersten Kategorie an und endete sein Leben als einer der zweiten. Die Kampfszenen am Ende des Films fand er verwirrend (confusing) und schlecht choreographiert (badly choreographed). Die Darstellungen der Schauspieler in den einzelnen Szenen bezeichnete er als wirkungsvoll (effective).
Rita Kempley schrieb in der Washington Post vom 14. November 1986, die Darstellungen von Jeremy Irons und Robert De Niro wären genauso schwerfällig (ponderous) wie kraftvoll. Sie bezeichnete den Film als majestätisch und warnte, er würde die Grenzen der religiösen Toleranz der Zuschauer strapazieren. Dafür würde der Film Einblicke in die byzantinische Kirchendiplomatie und großartige (gorgeous) Bilder der Wasserfälle von Iguaçu bieten.
[Bearbeiten] Deutschsprachige Kritiken
Das Schicksal einer 1750 von Jesuiten im südamerikanischen Urwald errichteten Missionsstation vor dem Hintergrund politischer Machtkämpfe und der taktischen Position eines von Rom entsandten Kardinals. In epischer Breite langsam entwickeltes Drama, das deutlich ethische Ansprüche formuliert und seine filmischen Mittel auf bemerkenswerte Weise beherrscht. Erstaunlich differenziert in der Darstellung des inneren Konfliktes. Lexikon des internationalen Films
Der mit der Goldenen Palme von Cannes und einem Oscar (für die beste Kameraführung) sowie sechs weiteren Nominierungen (darunter bester Film) ausgezeichnete Streifen zeigt sicher keine leichte Kost, ist aber sehenswert. Auch wenn der Film sich im Mittelteil phasenweise leicht zieht, während der Anfang noch etwas breiter dargestellt hätte werden können, so hat Joffé doch insgesamt einen mehr als gelungenen und berührenden Film geschaffen, der zudem mit Robert de Niro und Jeremy Irons zwei sehr überzeugend agierende Hauptdarsteller aufweisen kann, während Liam Neeson darunter zu leiden hat, dass seine Rolle viel zu klein ausgefallen ist. Review von Filmrezicenter
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Der Film wurde 1986 mit einem Oscar für die beste Kamera ausgezeichnet und war 1987 für den Oscar in der Kategorie Bester Film nominiert.
Ennio Morricone gewann für die Filmmusik den Golden Globe Award, genauso Robert Bolt für das Drehbuch. Der Film erhielt drei weitere Nominierungen für den Golden Globe: Für Roland Joffé (Beste Regie), Jeremy Irons (Bester Hauptdarsteller – Drama) und als Bester Film – Drama.
Der Film erhielt den BAFTA Award in drei Kategorien, darunter für Ennio Morricone, und wurde in acht weiteren Kategorien für den BAFTA Award nominiert.
Roland Joffé gewann die Goldene Palme und den Großen technischen Preis.
[Bearbeiten] Weblinks
- Mission in der Internet Movie Database