NATO Response Force
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Die NATO Response Force (NATO-Eingreiftruppe , kurz NRF), die schnelle Eingreiftruppe der NATO, wurde auf dem NATO-Gipfeltreffen in Prag am 22. November 2002 ins Leben gerufen und soll bis November 2006 eine Sollstärke von 25.000 Soldaten umfassen.
Im Rahmen ihrer Umstrukturierung und der Anpassung an neue Herausforderungen nach dem Ende des Kalten Krieges hat sich die Nordatlantische Allianz zum Aufbau einer Eingreiftruppe (response force) durchgerungen, die innerhalb von fünf Tagen weltweit verlegt werden und bis zu 30 Tage lang autark im Einsatz bleiben kann. Diese soll im Rahmen von Missionen der UNO und der NATO mit Aufgaben wie friedenssichernden und friedensschaffenden Maßnahmen, der Evakuierung von Zivilisten oder der Überwachung von Embargos betraut werden.
Wie der vormalige NATO-Oberbefehlshaber (SACEUR) US-General James L. Jones sagte, diene die NRF insbesondere auch der Sicherung der Energieversorgung des Westens.
Auf den Kapverden testete vom 1. Juni bis 12. Juli 2006 die NATO die Einsatzfähigkeit der NRF erstmals mit einem großen Manöver. An der Übung Steadfast Jaguar nahmen 6.500 Soldaten, darunter 2.000 deutsche Soldaten teil. Das deutsche Kontingent umfasste u.a. Soldaten der Deutsch-französischen Brigade und des Jägerbataillons 292 aus Donaueschingen. Außerdem die Fregatte Augsburg (Klasse F122) der Deutschen Marine.
Die Koordination dieses NATO-Großmanövers übernahmen gemäß dem Rotationsprinzip für die Marinekräfte (MARFOR) der spanische Stützpunkt in Rota, für die Luftstreitkräfte die Ramstein Air Base und als Führungsschiff und mobilen Gefechtsstand operierte die USS Mount Whitney(LCC-20), zugleich Flaggschiff der 6. US-Flotte. Oberkommandierender der NRF-Übung war der deutsche General Gerhard W. Back.
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[Bearbeiten] Bestandteile der NRF
Die NATO-Mitgliedstaaten beteiligen sich an der NRF mit verschiedenen Einheiten und in unterschiedlichen Ausmaßen. Sie steuern hierzu Land-, Luft- und Seestreitkräfte bei.
Um die Belastung einer Dauereinsatzbereitschaft zu vermeiden, wurde ein Rotationssystem eingeführt, das sieben Operationsbereitschaftszeiten von je sechs Monaten umfasst. Diese werden durchnummeriert nach dem Schema NRF 1, NRF 2 usw. Nach dem Ablauf von sieben Operationsbereitschaftsperioden wird wieder von vorne begonnen, d.h. NRF 8 entspricht im Großen und Ganzen der NRF 1. Die aktuell laufende Bereitschaft für das 2. Halbjahr 2006 mit NRF 7 umfasst 6.000 Soldaten aus Deutschland. Von 1. Juli bis 31. Dezember 2006 stellt das Eurokorps nach dem Rotationsprinzip den Stab der Landstreitkräfte der NRF, ab 1. Januar 2007 übernimmt das NATO Rapid Deployable Corps (NRDC TU) in der Türkei die Aufgabe. Die Seestreitkräfte werden bis Juli 2007 von Spanien geführt (SP MARFOR), die Luftstreitkräfte stehen bis Juli 2007 unter Führung des Air Combat Command (ACC) Ramstein.
Das Oberkommando der NRF wird auch nach dem Rotationsprinzp durch zwei Joint Force Commands (JFC) und einem Joint Command (JC) übernommen, die diese Aufgabe jedes Jahr ab 1. Juli für 12 Monate übernehmen. Hierzu zählt das JFC Brunssum, das JFC Naples und das Allied Joint Command Lisbon.
Deutschland ist an der NRF u.a. in Form von multinationalen Verbänden vertreten, vor allem von der Deutsch-französischen Brigade und dem 1. Deutsch-Niederländischen Korps.
Die Standing NATO Response Force Maritime Groups 1 und 2 sowie die Standing NATO Response Force Mine Countermeasure Groups 1 und 2 gehören ebenfalls zur NRF.
Der NRF unterstellt ist auch das multinationale "NATO Chemical, Biological, Radiological and Nuclear Defence Battalion (NBC Defence Battalion)", das nach einem Rotationsprinzpip aus Kontingenten von beteiligten NATO-Staaten sich zusammensetzt, aber auch außerhalb einer NRF-Mission zum Einsatz kommen kann. Zuletzt als Absicherung der Olympischen Sommerspiele 2004 und der Paralympics in Athen 2004 mit Stationierungsort Chalkida in Griechenland. Früher auch als CBRN Defence Battalion bezeichnet.
[Bearbeiten] Einsätze der NRF
Die ersten Einsätze waren humanitäre Hilfsmaßnahmen nach dem Hurrikan Katrina in den USA im September 2005 und nach dem Erdbeben in Pakistan im Oktober 2005.
