Oberschneiding
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Straubing-Bogen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 48′ N, 12° 39′ O48° 48′ N, 12° 39′ O | |
Höhe: | 354 m ü. NN | |
Fläche: | 60,77 km² | |
Einwohner: | 2897 (1. Jan. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 48 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 94363 | |
Vorwahl: | 09426 | |
Kfz-Kennzeichen: | SR | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 78 167 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeinde Oberschneiding Pfarrer-Handwercher-Platz 4 94363 Oberschneiding |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Ewald Seifert (CSU) | |
Lage der Gemeinde Oberschneiding im Landkreis Straubing-Bogen | ||
Oberschneiding ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Oberschneiding liegt am Übergang des Gäubodens zum niederbayerischen Hügelland (auch tertiäres Hügelland). Die Gemeinde Oberschneiding erstreckt sich über eine Fläche von 60,77 km² und umfasst neben dem Hauptort Oberschneiding die Ortschaften Büchling, Fierlbach, Grafling, Großenpinning, Hienhart, Hölldorf, Kleinpinning, Kleintaiding, Lichtenberg, Lichthof, Lichting, Meindling, Münchsdorf, Münchshöfen, Neubüchling, Neuhausen, Niederschneiding, Niederwalting, Noisling, Padering, Peinkofen, Rainting, Reißing, Rennerhof, Riedling, Schierlhof, Schnatting, Siebenkofen, Strähberg, Taiding und Wolferkofen. Von Oberschneiding aus hat man einen hervorragenden Blick auf den Gäuboden und die Stadt Straubing sowie den nördlich davon gelegenen Bayerischen Wald, bei guter Sicht kann man von den Erhebungen um Reißing bis zu den Alpen blicken.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Jungsteinzeit
Das Gebiet um Oberschneiding war bereits vor über 7000 Jahren besiedelt. Neben dem fruchtbaren Boden waren es wohl die Überschaubarkeit der Umgebung und die Nähe zum Wasser des Irlbaches, die die Menschen der Jungsteinzeit dazu bewegte, sich hier niederzulassen. Zeugen der Besiedlung sind zahlreiche Funde von Skeletten, Keramikscherben und Hüttenlehm. Aus der Zeit um 4000 v.Chr. wurden zahlreiche Funde im Bereich des Ortes Münchshöfen gemacht, war der Periode den Namen "Münchshöfener Kultur" erbrachte. Teile der Funde aus dem Gemeindegebiet sind im Gäubodenmuseum Straubing zu besichtigen.
[Bearbeiten] Erste urkundliche Erwähnung
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 790. Im Brevivarius Urolfi, einem Güterverzeichnis des Kloster Niederaltaich, wird "Snudinga" genannt. "Snudinga" geht auf den Bajuwaren Snudo zurück, der sich während der Völkerwanderung mit seinem Gefolge hier niedergelassen hatte. Aus der Bezeichnung "Snudinga" entwickelte sich im Laufe der Zeit der Name "Schneiding". Die 1200-Jahr-Feier beging man im Jahr 1990 mit mehrtägigen Festlichkeiten.
[Bearbeiten] Die Hofmark Oberschneiding
Von 1319 bis 1801 war Oberschneiding eine offene Hofmark, Sitz war in Hienhart. Oberschneiding gehörte zum Rentamt und Gericht Straubing des Kurfürstentums Bayern. 1802 entstand das Patrimonialgericht Oberschneiding mit Sitz in Hienhart, zu dem auch noch Strähberg und Niederwalting gehörten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde. Im Revolutionsjahr 1848 wurde das Patrimonialgericht aufgelöst.
Die heutige Gemeinde entstand durch die Gebietsreform in den Jahren 1972 und 1978 aus den ehemaligen Gemeinden Großenpinning, Niederschneiding, Oberschneiding, Reißing, Wolferkofen sowie Teilen der Gemeinde Grafling und Oberpiebing.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.619, 1987 dann 2.419 und im Jahr 2000 2.689 Einwohner gezählt. Derzeit beläuft sich die Einwohnerzahl auf etwa 2.900. Der Hauptort Oberschneiding hat ca. 1.000 Einwohner, Reißing etwa 450.
[Bearbeiten] Politik
Bürgermeister ist Ewald Seifert (CSU).
Der Gemeinderat setzt sich in der aktuellen Legislaturperiode wie folgt zusammen:
CSU | 11 |
ödp / parteifreie aktive Bürger | 3 |
SPD / offene Liste | 1 |
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.034.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 111.000 €.
[Bearbeiten] Wappen
Gespalten von Gold und Rot mit einem grünen Herzschild, darin fünf goldene Kornähren; Vorne ein wachsender, bärtiger, mit einem in der Mitte gegurteten und mit fünf goldenen Knöpfen besetzten blauen Rock bekleideter, golden gekrönter Mann, der in der Rechten ein silbernes Schwert zum Streich hält, hinten ein linksgewendeter springender Windhund;
Die Figur des gekrönten Mannes mit Schwert stammt aus dem Wappen der Familie Dürnizl, in deren Besitz sich die Hofmark Oberschneiding von 1643 bis 1848 befand. Der springende Windhund symbolisiert die enge Verbindung zum Kloster Windberg, das im Bereich der Gemeinde ebenfalls reich begütert war. Die fünf Kornähren im Herzschild verweisen auf den Getreideanbau in der Gäubodengemeinde und erinnern auch daran, dass sich Oberschneiding seit der kommunalen Gebietsreform 1972/78 aus fünf ehemals selbstständigen Gemeinden (Oberschneiding, Niederschneiding, Wolferkofen, Großenpinning, Reißing) zusammensetzt.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten: Bauwerke
- Katholische Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt in Oberschneiding; Altarhaus, Vierung und Turm aus dem 18. Jahrhundert, Erweiterung des Langhauses nach Westen und Erweiterung um zwei Querhäuser 1848, Umgestaltung 1910-1914 wohl durch Heinrich Hauberrisser, Aussenrenovierung 2005-2006
- Katholische Pfarrkirche Mariae Heimsuchung in Reißing; im 19. Jahrhundert über der Vorgängerkirche nahezu neu erbaut.
- Katholische Filialkirche St. Petrus in Niederschneiding (um 1720)
- Katholische Filialkirche St. Bartholomäus in Riedling (18. Jahrhundert, Vorhalle im 19. Jahrhundert angefügt)
- Katholische Filialkirche St. Elisabeth in Büchling (12./13. Jahrhundert, Turm barock)
- Katholische Filialkirche St. Peter und Paul in Grafling (einheitlicher Neubau von 1712)
- Katholische Filialkirche St. Emmeram und Kassian in Großenpinning (2. Hälfte 15. Jahrhundert, Sakristei 1865)
- Katholische Filialkirche St. Ägidius in Wolferkofen (spätgotischer Bau um 1480/90, barockisiert)
- Katholische Filialkirche St. Pantaleon in Lichting (einheitlicher Bau um 1750)
- Katholische Kirche St. Sebastian in Münchshöfen (Chor und Turmunterbau spätgotisch, Langhaus 18. Jahrhundert)
- Schloß Hienhart; Wohngebäude mit Halbwalmdach (in Privatbesitz), erbaut im 17. Jahrhundert, überarbeitet 2. Hälfte 18. Jahrhundert
- Schlosskapelle Schmerzhafte Muttergottes in Hienhart (1730)
- Bäuerliches Wohnstallhaus in Taiding (in Privatbesitz); reich bemalter Obergeschoß-Blockbau, wohl 1. Drittel 19. Jahrhundert
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 29, im produzierenden Gewerbe 113 und im Bereich Handel und Verkehr 38 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 140 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 765. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 13 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 162 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 4818 ha, davon waren 4735 ha Ackerfläche und 82 ha Dauergrünfläche.
[Bearbeiten] Bildung
Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: zwei Kindergärten (in Oberschneiding und Reißing) mit 100 Kindergartenplätzen
- Schulen: Grundschule Oberschneiding mit 9 Lehrern und 183 Schülern
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Mathias Obermayr (* 14. Mai 1720 in Meindling, † 15. Dezember 1799), Stukkateur und Bildhauer, schuf zahlreiche Rokokoaltäre und -kanzeln, unter anderem in der Basilika St. Jakob in Straubing, in den Abteien Metten und Windberg;
- Franz Sales Handwercher (* 3. Juni 1792; † 17. August 1853 in Oberschneiding), von 1836 bis 1853 Pfarrer in Oberschneiding, Gründer der Bruderschaft des heiligsten und unbefleckten Herzens Mariae; erbaute ein Mädchenschulhaus (1988 abgerissen) und erweiterte 1848 die Pfarrkirche Oberschneiding;
- Josef Schlicht (* 18. März 1832; † 18. April 1917), von 1859 bis 1869 Kooperator (Kaplan) in der Pfarrei Oberschneiding, Schriftsteller und Chronist der bäuerlichen Lebens; er beschreibt die Erntearbeit und die Menschen ("Der ehrenbrave Seniorbauer" von Niederschneiding, "Ein niederbayerischer Jubelpfarrer", gemeint ist der Pfarrer Obelt von Reißing, "Die brave Plendlbäuerin" von Großenpinning);
- Dr. Alfons Maria Scheglmann (* 20. Juni 1858; † 17. März 1937), Pfarrer und Historiker, Generalvikar in der Diözese Regensburg;
- Max Feldbauer (* 14. Februar 1869; † 20. November 1948 in Münchshöfen), deutscher Maler der Secession, verbrachte von 1944 an seine letzten Lebensjahre in Münchshöfen;
[Bearbeiten] Weblinks
- www.oberschneiding.de
- Grundschule Oberschneiding
- TSV Oberschneiding e.V.
- TTC 1975 Oberschneiding e.V.
- Gäuschützen Oberschneiding e.V.
- KLJB Oberschneiding
- KLJB Reißing
- Oberschneiding: Wappengeschichte vom HdBG
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