Rimberg (Hinterland)
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Der Rimberg ist ein 498 m hoher Berg im Hessischen Hinterland im nördlichen Mittelhessen (Deutschland).
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[Bearbeiten] Geographie
Der Rimberg liegt zwischen Damshausen (Gemeinde Dautphetal) und Caldern (Gemeinde Lahntal) etwa 11,5 km westlich von Marburg (Luftlinie). Dort befindet er sich südlich des oberen Lahntals.
Der Rimberg ist ein Ausläufer des Westerwaldes, genauer des Gladenbacher Berglandes, innerhalb dessen die vulkanischen Kuppen rings um den Rimberg naturräumlich auch als Damshäuser Kuppen bezeichnet werden. Namensgebend war das am Südwesthang des Rimberges liegende Dorf.
[Bearbeiten] Benachbarte Berge
Der Rimberg ist die höchste Erhebung innerhalb der Damshäuser Kuppen. Er liegt nach Nordosten bis Osten am Rand dieses Gebirgszuges, während in alle anderen Himmelsrichtungen weitere Kuppen folgen.
[Bearbeiten] Nordosten bis Osten
In diesen Himmelsrichtungen schließt sich die Elnhausen-Michelbacher Senke als „Abschluss“ der Westerwald-Ausläufer an. Der nach dieser Senke nordöstlich in etwa 4 km Entfernung folgende, 474 m hohe Wollenberg gilt als letzter südöstlichster Ausläufer der Sackpfeifen-Vorhöhen, die noch zum Rothaargebirge gezählt werden. Unmittelbar östlich schließen sich verschiedene Landschaften des Westhessischen Berg- und Hügellandes an, deren erste, die Wetschaft-Senke, den Übergang zum Burgwald herstellt. Südlich davon folgen in 7-8 km Entfernung die bis 370 m hohen Höhenzüge des Marburger Rückens.
[Bearbeiten] Weitere Damshäuser Kuppen
Die westlichste dieser Kuppen ist der sich in gut 3 km west-südwestlich anschließende Hungert. Nach Nordosten ist dem Rimberg der 413 m hohe, zweigipfelige Feiselberg, nach Nord-Nordwesten der 425 m hohe Roßberg vorgelagert; beide sind nur etwa 1 km entfernt.
2 km westlich folgt die 494 m hohe Kappe, dem (etwas südlicher) in 4 km Entfernung der 473 m hohe Schweinskopf, (etwas nördlicher) in 5 km Entfernung der 451 m hohe Homberg folgen. Gut 5 km südwestlich des Rimberges liegt schließlich der 457 m hohe Dusenberg.
[Bearbeiten] Rimberg-Turm
Auf dem Gipfel des Rimbergs steht der 24 m hohe Rimberg-Turm, der am 30. April 1977 eingeweiht wurde; er ist bereits der zweite Aussichtsturm auf dem Berggipfel; der erste fiel Unwettern zum Opfer.
Zur Zeit ist der Turm wegen baulicher Mängel geschlossen und ein Besteigen nicht möglich bzw. nicht gestattet.
[Bearbeiten] Kurioses um den „Zankapfel“ Rimberg
Sowohl der höchste Punkt als auch der Gipfel des Berges stehen knapp auf Damshäuser und damit Dautphetaler Gemarkung, während der östliche Teil zu Lahntal-Caldern gehört. Über den Berg verläuft die Grenze des westlich gelegenen, ehemaligen Kreis Biedenkopf, der bis 1866 zu Hessen-Darmstadt gehörte. Der östliche Bereich, der Altkreis Marburg, war bis 1866 Bestandteil von Kurhessen. Preußen hatte nach seinem Sieg im „Deutschen Bruderkrieg“ 1866, das Herzogtum Nassau, den hessen-darmstädtischen Kreis Biedenkopf und Kurhessen-Kassel annektiert. Danach waren zwar beide Kreise in der königlich-preußischen Provinz Hessen-Nassau vereinigt, gehörten jedoch verwaltungstechnisch zu verschiedenen Regierungsbezirken, und zwar der Landkreis Marburg zu Kassel und der Kreis Biedenkopf zu Wiesbaden. Beide Dörfer (Damshausen und Caldern) pflegten und pflegen, auch ob des Rimberges, eine bemerkenswerte Rivalität.
Als im Jahre 1970 der erste Rimberg-Turm gerade eingestürzt war, räumten Calderner klammheimlich die Restfragmente ab und bauten die Turmspitze am Fuße des Hungert, oberhalb des Friedhofes an der Straße Caldern-Dilschhausen auf, wo sie noch heute zu bewundern ist. Auch die Diskussion über die Renovierung des heutigen Turmes steht im Zeichen der alten Rivalität.
[Bearbeiten] Aussicht
Vom Rimberg-Turm hat man bei guten Sichtverhältnissen eine herrliche Aussicht in Form eines 360°-Panoramablickes.
Von Nordosten bis und Nordwesten erstreckt sich das Rothaargebirge mit der Sackpfeife und ihren (östlichen) Vorhöhen: Den Nordosten dominiert der nur 4 km entfernte und 474 m hohe, sehr breite Wollenberg, der den östlichsten Ausläufer der Sackpfeifen-Vorhöhen bzw. des Rothaargebirges darstellt.
Ganz im Norden erkennt man nur bei sehr guter Sicht die beiden 47 bis 48 km entfernten, mit 842,9 m bzw. 843,1 m höchsten Erhebungen des Gebirges, den Hegekopf und den Langenberg, die das Hochplateau des Uplands bei Willingen dominieren.
Richtung Nordwesten folgen u. a. Kohlenberg (583 m, 14 km), Kahler Asten (841 m, 38 km), Arennest (592 m, 8 km), Hassenroth (622 m, 11 km), Sackpfeife (674 m, 14 km) und Hainpracht (Biedenkopfer Stadtberg, 631 m, 13 km). Auf dem die gesamte Region überragenden, sehr breiten Gipfel der Sackpfeife erkennt man den 210 m hohen Sendemast und, weiter rechts, den weißen Kaiser-Wilhelm-Turm.
Im Nordwesten sind die 11 km entfernte Burg Biedenkopf sowie einige flacher gelegene Ortsteile der ehemaligen Kreisstadt erkennbar. Links davon folgen in 4-6 km Entfernung einige Teile der Gemeinde Dautphetal und im Hintergrund die Erhebungen des Breidenbacher Grundes, bis relativ nah (2-4 km) im Westen weitere Damshäuser Kuppen (u.a. die 494 m hohe Kappe und der 473 m hohe Schweinskopf) folgen.
Im West-Südwesten sticht vor allem der mit einem Fernsehturm versehene Gipfel der Angelburg (609 m, 15 km, höchste Erhebung des Schelder Waldes) ins Auge, „links“ davon erkennt man den Daubhaus (552 m, 7 km) nahe Gladenbach.
Im Süden ist nur bei exzellenter Fernsicht der Feldberg (882 m, 68 km, höchste Erhebung des Taunus) zu sehen, deutlich näher (22 km) überragt davor der Dünsberg das Umland von Wetzlar und Gießen - beide ebenfalls mit Fernsehturm „ausgestattet“. Auch der wuchtige Vogelsberg mit dem 774 m hohen Taufstein im Südosten ist wegen seiner 56 km Entfernung nur selten zu sehen.
Im Ost-Südosten ist der Kaiser-Wilhelm-Turm am Ortenberg (380 m, 12 km) auf den Lahnbergen, unmittelbar hinter Marburg, erkennbar, rechts dahinter die Burg Amöneburg (362 m, 21 km). Links davon bzw. etwas weiter nördlich erkennt man bei sehr guter Fernsicht im Osten die höchsten Erhebungen des Knüllgebirges, den Namensvetter Rimberg (Knüll) (592 m, 59 km), deutlich links davon den Eisenberg (636 m, 62 km) hinter dem Köpfchen (591 m, 56 km) und das Knüll-Köpfchen (634 m, 56 km).
Im Ost-Nordosten schließlich wird der aus der Ferne wenig spektakuläre Burgwald deutlich von den beiden höchsten Erhebungen des Kellerwaldes, Wüstegarten (675 m, 37 km) und Hohes Lohr (657 m, 34 km), überragt. (Wobei angemerkt sei, dass, entgegen anders lautender Aussagen, der Habichtswald bei Kassel nicht zu erkennen ist, weil sich dieser hinter dem bereits erwähnten und noch etwas höheren Kellerwald befindet.)
Im Nordosten schließlich versperrt der sehr nahe und breite Gipfel des bereits zu Anfang erwähnten Wollenberges den Blick auf die Stadt Wetter, Burg Mellnau, Christenberg bei Münchhausen, etc., die sich hier in 9-15 km Entfernung anschlössen.
[Bearbeiten] Ringwall
Vom prähistorischen Ringwall sind nur noch Reste vorhanden.
Koordinaten: 50° 50′ 33″ N, 8° 37′ 46″ O