Static Wikipedia February 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Web Analytics
Cookie Policy Terms and Conditions Santorini - Wikipedia

Santorini

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Santorini auf der Karte von Griechenland
Santorini
Santorini
Santorini auf der Karte von Griechenland
Oía, bekanntestes Motiv von Santoríni
Oía, bekanntestes Motiv von Santoríni
Santoríni
Santoríni
Blick von Thíra auf den Krater
Blick von Thíra auf den Krater

Santorini (von it. Santa Irene, neugr. Σαντορίνη, deutsch Santorin; gr. auch Θήρα (Thira bzw. altgr. Thēra)) ist eine griechische Insel in der Ägäis, die südlichste der Kykladen. Sie liegt ca. 100 km nördlich von Kreta, in 36° 25' nördlicher Breite und 25° 26' östlicher Länge, ist 71 km² groß und dauerhaft von rund 9.700 Einwohnern bewohnt (2002). Die Insel hat eine sichelförmige Gestalt und bildet mit den ihr gegenüber liegenden kleinen Inseln Thirasia (Therasia) und Aspronisi eine alte Caldera. Die höchste Erhebung der Insel, der Eliasberg (575 m), wird von Marmor und Tonschiefer, also nicht-vulkanischen Gesteinen aufgebaut.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Namen der Insel

Nach der Sage entstand die Insel aus einem Klumpen Erde, der von der Argo ins Meer geworfen wurde, und wurde zunächst unter dem Namen Καλλίστη (Kallistē - „die Schönste“, bei Pausanias und Herodot überliefert) von Phöniziern bewohnt. Laut Pausanias gründete ein gewisser Theras hier acht Generationen später eine spartanische Kolonie und benannte sie nach sich selbst Θήρα (Thēra), was auch als „die Wilde“ wiedergegeben werden kann. Dies könnte die Herkunft des Namens durch dorische Siedler im 11. Jahrhundert v. Chr. wiedergeben.

Auch der Name Στρογγύλη (Strongylē - „die Runde“), der bei Plinius überliefert ist, wurde auf die Insel bezogen, wahrscheinlich meinte er jedoch eine andere Vulkaninsel mit dem Namen, nämlich Stromboli. Weiters gibt es Vermutungen, dass die auf Tafeln in Knossos gefundene Bezeichnung qe-ra-si-ja eine in Santorin verehrte Göttin bezeichnet, die als Qe-ra-si-ja (Therasia, „die Göttin von Thera“) auch in Kreta verehrt wurde. Somit wäre der Name Thera älteren, vielleicht vorgriechischen Ursprungs.

Die Venezianer nannten die Insel im Mittelalter nach einer hier errichteten Kapelle einer Heiligen Irene (ital. Santa Irene, griech. Άγια Ειρήνη Aja Irini) Santa Irini, was später zu Santorini wurde und im Deutschen analog zu Athen und Turin ohne Endvokal als Santorin wiedergegeben wurde.

Nach der Gründung des modernen Griechenland erhielt die Insel wie viele Orte wieder ihren antiken Namen, die außerhalb Griechenlands bekanntere Bezeichnung Santorini wird jedoch weiter benutzt.

[Bearbeiten] Geologische Entwicklung

Bootsausflug zur Insel Néa Kaméni innerhalb der Caldera
Bootsausflug zur Insel Néa Kaméni innerhalb der Caldera

Den Kern der Insel Santorin bilden metamorphe Gesteine des Mesozoikums, vor allem Marmore und Tonschiefer- und Phyllitfolgen, die auch die höchsten Berge der Insel Thera bilden. Diese Gesteine haben zum Teil eine Blauschiefer-(Hochdruck-Niedrigtemperatur)-Metamorphose erlebt.

Vor etwa zwei Millionen Jahren, nach neueren Altersbestimmungen möglicherweise sogar vor nur einer Million Jahren begann die vulkanische Aktivität, die zum Entstehen der Inselgruppe von Santoríni führte. Dabei bildeten sich im Südwesten und später im Norden Vulkaninseln, die durch die Ablagerungen der späteren Ausbrüche langsam zu einer Insel zusammenwuchsen. Mindestens ein Dutzend dieser Ausbrüche hatte einen VEI-Wert von 6 oder mehr, stieß also mehr als 10 Kubikkilometer Asche, Lava und Geröll aus. Vermutlich vier dieser Ausbrüche gaben der beinahe beispielhaften Caldera von Santorin ihre heutige Gestalt. Etwa alle 20.000 bis 30.000 Jahre gibt es einen Ausbruch von dieser Größe, den letzten vor weniger als 4.000 Jahren.

[Bearbeiten] Minoische Zeit

Thera in minoischer Zeit
Thera in minoischer Zeit

Hauptartikel: Akrotiri (Santorini)

Im Jahr 1867 wurden erstmals Ruinen aus minoischer Zeit (der Begriff „minoisch“ war damals noch nicht gebräuchlich, sondern wurde erst von Arthur Milchhöfer geprägt) vom französischen Geologen Ferdinand André Fouqué ausgegraben. Die Mauerreste wurden damals als Bauernhäuser gedeutet, die zu einem bescheidenen minoischen Außenposten gehörten.

Genau einhundert Jahre später grub der griechische Archäologe Spyridon Marinatos bei Akrotíri, und fand unter meterdicken Ascheschichten eine nahezu perfekt erhaltene bronzezeitliche Stadt mit Überresten von Gebäuden, Straßen und Plätzen. Die ersten Spuren von Besiedlung stammen noch aus der Jungsteinzeit, aus dem 5. Jahrtausend v. Chr.. Im frühen zweiten Jahrtausend vor Christus wurde Thera zu einem der bedeutendsten Häfen der Ägäis. Objekte aus Zypern, Syrien und Ägypten lassen auf ein weites Handelsnetz schließen. Den hohen Grad der Zivilisation bezeugen die an eine Kanalisation angeschlossenen Baderäume, die vielfältigen Handwerke und nicht zuletzt die faszinierenden 3500 Jahre alten Fresken. Um bzw. kurz vor 1500 v. Chr. - oder, falls sich das unten diskutierte Datum bestätigt, um 1630 v. Chr. - scheint die Epoche des blühenden minoischen Hafens auf Thera beendet.

[Bearbeiten] Minoische Eruption

Santorini Red Beach
Santorini Red Beach

Hauptartikel: Minoische Eruption

Über Datum und Folgen der letzten großen Eruption stritten sich die Wissenschaftler lange Zeit. Populär war die erstmals von Auguste Nicaise formulierte Theorie, der Ausbruch des Santoríni hätte die minoische Kultur etwa um 1500 v. Chr. ausgelöscht. Sicher schien zumindest, dass der Vulkanausbruch der gewaltigste innerhalb der letzten 5000 Jahre war. Aufzeichnungen der Ägypter sprechen von einer Periode mehrerer Tage Finsternis. Diese könnte durchaus durch eine gewaltige Eruption verursacht worden sein, durch die enorme Mengen vulkanischen Materials in die Atmosphäre gelangten. Ähnliches beobachtete man beim Ausbruch des Tambora 1815, dem anderen großen Vulkanausbruch der letzten fünf Jahrtausende.

Doch die Theorie vom Zusammenhang des Untergangs der Kultur der Minoer und einem Vulkanausbruch auf Thera kam ins Wanken, als minoische Keramik genauer typologisiert und datiert wurde. Auf Kreta gibt es noch Keramikstufen, die sich auf Thera nicht fanden. Folglich fand der Ausbruch mit der Verschüttung der minoischen Siedlung Akrotiri mindestens ein halbes Jahrhundert vor dem Zusammenbruch der minoischen Kultur statt. Vor einigen Jahren wurde versucht, den Zeitpunkt des Ausbruchs mit naturwissenschaftlichen Methoden neu zu datieren. So ergab die Untersuchung der Eisschichten auf Grönland durch den dänischen Gletscherforscher Claus Hammer die Eruption eines Vulkans um das Jahr 1645 v. Chr. (+/- 20 Jahre). Diese Tephra-Ablagerungen werden allerdings auch mit dem Ausbruch des Mount Aniakchak in Verbindung gebracht. Ein noch genaueres Ergebnis lieferte die dendrochronologische Untersuchung jahrtausendealter Bäume aus Kalifornien. Dabei ließ sich ein extrem kalter Sommer für das Jahr 1627 v. Chr. nachweisen. Auch 1816 sorgte der Ausbruch des Tambora für eine Abkühlung des Weltklimas, den sogenannten Vulkanischen Winter. Die Folge war das Jahr ohne Sommer. 13 C14-Daten aus Samen aus den Zerstörungsschichten (VDL) auf Santorin selber ergaben ein Durchschnittsdatum von 3345 vor heute (uncal.), also 1683-1611 v. Chr. (cal.) und bestätigen den früheren Ansatz (Lit.: Manning, 2006, 565). Vergleichbare Daten stammen aus Milet und Rhodos.

Der Dendrochronologe Michael Friedrich von der Universität Hohenheim hat 72 Jahresringe eines Olivenastes ausgewertet, der auf Santorin aus der Gegend des minoischen Dorfes Akrotiri beim Vulkanausbruch unter einer 60 Meter hohen Bimsschicht begraben wurde. Jeder der Jahresringe wurde dendrochronologisch verglichen und einzeln mit der C-14 Methode untersucht. Danach fand der Ausbruch mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent zwischen 1627 und 1600 v. Chr. statt. [1]

Die letzte große Eruption fand - nach diesen naturwissenschftlichen Datierungsmethoden - somit ca. 1628 v. Chr. statt, beinahe 200 Jahre vor dem bisherigen angenommenen Zeitpunkt des Zusammenbruchs der Minoischen Herrschaft auf Kreta und rund 100 Jahre vor dem bisher durch archäologische und historische Befunde ermitteltem Datum. Dieses Datum (ca. 1525/00 v. Chr.) wurde u. a. mit Hilfe von minoischen Importstücken in Ägypten bestimmt, wodurch man die Katastrophe durch die ägyptische Chronologie datieren konnte. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Eruption und dem Zusammenbruch der „minoischen“ Kultur (ca. 1450 v. Chr.) existiert auch nach den archäologischen Erkenntnissen nicht (s.o.). Dennoch glauben einige Forscher, dass eine solche Katastrophe nicht spurlos an den Minoern vorbei ging. Der Grund für das Verschwinden der minoischen Kultur könnten indirekte Folgen des Vulkanausbruches von 1628 v. Chr. gewesen sein, welche die minoische Kultur stark in Mitleidenschaft zogen: Es wird spekuliert, dass der Vulkan einen Tsunami auslöse, dessen bis zu 12 m hohe Wellen Kretas Häfen im Norden sowie einen Teil der Schiffsflotte (Handelsschiffe und Fischerboote) zerstört haben könnte. Ausgrabungen in Chania (Westkreta) sowie Amnissos, dem Hafen von Knossos offenbarten jedoch keine größeren Schäden durch eine Flutwelle in jener Zeit. Des weiteren haben Holzproben an Eichen aus den irischen Hochmooren ergeben, dass für die Zeit zwischen 1627 und 1618 v. Chr. fast jegliches Wachstum fehlt. Dies lässt auf sinkende Temperaturen und/oder erhöhte Feuchtigkeit für diesen Zeitraum schließen. Als Folge eines abgekühlten Weltklimas dürften die Ernten der Minoer über Jahre hinweg miserabel ausgefallen sein. So meinen der Belgier Jan Driessen und der Brite Colin MacDonald (Lit.: Driessen) Hinweise zu haben, dass es in der Phase SM IB (der Zeitabschnitt nach dem Vulkanausbruch und dem Zusammenbruch der minoischen Herrschaft auf Kreta) tiefgreifende Umbrüche in der minoischen Kunst und Architektur gab, die auf soziale Spannungen oder sogar einen Bürgerkrieg in Folge des Santorin-Ausbruchs schließen lassen. Die Thesen von Driessen und MacDonald sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Insbesondere gilt es in Fachkreisen als äußerst problematisch, anhand von Architektur- und Kunstentwicklungen auf gesellschaftliche, soziale und politische Entwicklungen zu schließen.

Dem Ausbruch gingen einige Erdbeben voran. Die Bewohner verließen daraufhin die Insel und hatten genügend Zeit, ihre beweglichen Habseligkeiten mitzunehmen. Bei den Ausgrabungen der Stadt Akrotiri wurden weder Leichen noch Schmuck oder andere persönliche Gegenstände gefunden. Neben den Architekturresten traten hauptsächlich große Vorratsgefäße zu Tage, die beim Verlassen der Inseln, aufgrund ihres Gewichts, zurückgelassen wurden. Einige Zeit nach den Erdbeben wurde Akrotiri offenbar erneut aufgesucht und man begann Schäden an den Gebäuden auszubessern bzw. einsturzgefährdete Wände niederzureißen. Kurz darauf wurde die Insel aber offenbar wieder verlassen, da nun die eigentliche Katastrophe (der Vulkanausbruch) begann. Es werden insgesamt 4 Stufen unterschieden. Zunächst wurde feiner Bimsstein ausgeworfen. Danach herrschte vermutlich eine zeitlang Ruhe, doch die Insel blieb verlassen. In der 2. und 3. Stufe wurden immer größere Bimssteine ausgeworfen. Durch deren Wucht wurden viele Gebäude beschädigt. An einigen Stellen ist die Bimssteinschicht, die sich im Laufe dieser Phase der Eruption auf der Insel bildete, bis zu 60 Meter dick. Schließlich wurden in der 4. Stufe aus dem Erdinnern riesige Magmamengen aus dem Krater geschleudert. Der Hohlraum, der dadurch unter der Erdkruste entstand, ließ diese langsam einbrechen, wodurch die große tiefe Caldera entstand bzw. größer wurde, die sich mit Wasser füllte. Dadurch bekam die Insel ihr Aussehen, das sie in etwa noch heute hat. Kreisrund war die Insel vor diesem Ausbruch allerdings nicht mehr, wie oft zu lesen, sondern ungefähr hufeisenförmig, nach Südwesten hin geöffnet, mit einer wassergefüllten Caldera in der Mitte, in deren Mitte sich eine vulkanische Insel befand. Durch die Eruption verschwand diese Insel und der westliche Teil der Ringinsel zerbrach in mehrere Teile bzw. versank teilweise im Meer. Nach neueren Erkenntnissen war die Eruption noch wesentlich größer als bisher schon angenommen. Ging man früher davon aus, dass sie eine Stärke von 6 auf der Vulkanexplosivitätsindex-Skala, die von 0 - 8 reicht, hatte, wird mittlerweile sogar eine Stärke VEI 7 diskutiert. Statistisch ist ein Ausbruch dieser Stärke nur einmal pro Jahrtausend zu erwarten.

[Bearbeiten] Weitere Geschichte

Blick von Thíra auf den mit Wasser gefüllten Krater
Blick von Thíra auf den mit Wasser gefüllten Krater

Einige Zeit nach dem Ausbruch wurde Thera wieder von Minoern besiedelt, sie verschwanden dann jedoch etwa zeitgleich mit den Minoern auf Kreta (um 1450 v. Chr.). In den folgenden Jahrhunderten wurde die Insel von den mykenischen Griechen besiedelt.

Danach wurde Thera von den Doriern kontrolliert. Siedler aus Sparta bauten die Stadt Alt-Thera auf einem Grat des Berges Messavouno. Laut Herodot schickte die Insel nach einer siebenjährigen Dürre Kolonisten unter anderem nach Nordafrika. Diese gründeten dort das einst so mächtige Kyrene, das im Peloponnesischen Krieg auf seiten der Spartaner stand.

Wie ganz Griechenland fiel auch Thera schließlich einige Jahrhunderte unter römische, dann unter byzantinische Herrschaft. Mit den Kreuzzügen kamen die Franken, 1208 entriß Marco Sanudo, Herzog von Náxos, die Insel dem lateinischen Kaiser in Konstantinopel. Dann gehörte sie den Venezianern. Seit dieser Zeit heißt die Insel Santoríni, nach der Heiligen Irene (italienisch: Sánta Iríni), die dort ihren Märtyrertod gestorben sein soll. Im Jahr 1537 wurde die Insel schließlich von den Osmanen unter Khair ad-Din Barbarossa eingenommen.

[Bearbeiten] Die Kaiménes-Inseln

{{{Markierung_Text}}}
{{{Hintergrund_Text}}}
Vulkankrater von Santoríni mit Thirasía und den Kaiménes-Vulkaninseln
Kirche mit charakteristischer blauer Kuppel und Glockenturm in Oía
Kirche mit charakteristischer blauer Kuppel und Glockenturm in Oía
altes Fischerboot auf Santoríni mit Blick auf das Meer
altes Fischerboot auf Santoríni mit Blick auf das Meer
Steilküste im Westen von Santoríni (1988)
Steilküste im Westen von Santoríni (1988)
Santorini vom Flugzeug aus aufgenommen (2. September 2004)
Santorini vom Flugzeug aus aufgenommen (2. September 2004)
Blick auf Oía und die Steilküste
Blick auf Oía und die Steilküste

Auf dem nebenstehenden Satellitenbild ist die runde Form des ehemaligen Vulkankegels deutlich zu erkennen; der rote Punkt markiert die Lage des Hauptortes Thíra.

In der Mitte haben sich in historischer Zeit durch unterseeische Ausbrüche mitten im Meer neue Eruptionskegel gebildet. So erhob sich 198 v. Chr. das Eiland Hierá, jetzt Palaiá Kaiméni (die „alte Verbrannte“ [Insel]), das sich später immer mehr vergrößerte; 1573 entstand das Eiland Mikrí Kaiméni (die „kleine Verbrannte“) und 1707-1709 die Insel Néa Kaiméni (die „neue Verbrannte“), welche noch fortwährend Schwefeldämpfe (im Geórgios-Krater) ausstößt. Seit Mitte Februar 1866 tauchten in unmittelbarer Nähe von Néa Kaiméni unter heftigen vulkanischen Eruptionen zwei neue Inseln auf, die Georgsinsel und Aphroessa; sie bestanden aus Lava, aus deren glühenden Spalten Dämpfe entwichen.

Nach innen zu fallen die Küsten von Santoríni und Thirasía gegen 200 bis 300 Meter senkrecht zum Meer ab, welches stellenweise eine Tiefe von über 200 Faden (365,8 m) besitzt; nach außen senken sich die Inseln allmählich zum Strand hin. Landeinwärts, wo die vulkanischen Massen durch die Länge der Zeit verwittert sind, bringt der Boden besonders Wein (in 70 Arten, früher auch Gerste und Baumwolle) hervor. Die Weine (vino santo) von Santoríni sind vorzüglich. Weitere Produkte waren bis in die 1980er Jahre die Santorinerde (vulkanischer Bims), eine Art Traß, die zu Wasserbauten (Bims * gebrannter Kalk = hydraulischer Zement) verwendet wird und Bleierz (in antiker Zeit wohl auch Kupfer- und Golderze - die Bergwerke liegen unter dem Meeresspiegel unterhalb von Megalochóri).

Hauptort der Insel Santoríni ist Thíra an der Westküste, der durch die typische Bauweise mit niedrigen, weißen Häusern und Mauern touristisch bekannt ist.

Sehenswürdigkeiten:

  • Oía (gesprochen "Ia")
  • Ausgrabungen von Alt-Thera
  • Ausgrabungen von Akrotíri
  • der Steilküstenweg von Thíra nach Oía
  • Das neue archäologische Museum und die Ausstellung der minoischen Wandmalereien (3D-Rekonstruktionen) im Nomikós-Ausstellungszentrum, das Gysi-Museum und das alte archäologische Museum bei der Seilbahn Thíra
  • die Inseln im Krater

[Bearbeiten] Tourismus und Verkehr

Der Flughafen Santorin ist im Linienverkehr via Athen zu erreichen. Ab Piräus gibt es mehrmals täglich Fähren (mit verschiedenen Zwischenstops). Santoríni ist eine beliebte Station auf Kreuzfahrt-Schiffen.

Wichtige Badestrände und Orte sind:

  • Kamari, der auch als der „Schwarze Strand“ bezeichnet wird
  • Perissa
  • Der rote Strand bei Akrotíri und die Balos-Bucht nördlich von Akrotíri an der Innenküste der Caldera

[Bearbeiten] Klima

Santoríni weist (wie die Kykladen allgemein) die meisten Sonnenstunden in Griechenland auf. Während der Sommermonate Juni bis September sind kaum mehr als ein Regentag je Monat zu verzeichnen. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen reichen im August bis zu 29 ° Celsius, die Wassertemperaturen erreichen den Höchststand von 25 Grad ebenfalls im August. Die Hauptregenzeit fällt in die Zeit von Dezember bis Februar mit bis zu durchschnittlich neun Regentagen je Monat. Die Lufttemperaturen fallen bis auf durchschnittlich elf Grad in dieser Zeit.

[Bearbeiten] Literatur

  • Jan Driessen, Colin F. MacDonald: The troubled island. Minoan Crete before and after the Santorini Eruption. Univ. de Liège, Liège 1997. (Vgl. aber auch Rezension des Werks)
  • Peter Warren: (Rezension). In: American Journal of Archaeology (AJA). Boston Mass 105.2001, S. 115ff. (PDF). ISSN 0002-9114
  • Walter L. Friedrich: Feuer im Meer - Der Santorin-Vulkan, seine Naturgeschichte und die Atlantis-Legende. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2004 (2. Aufl.). ISBN 3-8274-1582-9
  • F. Hiller von Gaertringen: Alt-Thera vor der Gründung von Kyrene. In: Klio 33 (1940), 57-72. ISSN 1438-7689
  • Lois Knidlberger: Santorin. Insel zwischen Traum und Tag. Hornung-Verlag, München 1965. ISBN 3-87364-036-8
  • Hans Lohnmann: Die Santorin-Katastrophe – ein archäologischer Mythos. In: Naturkatastrophen in der antiken Welt. Hrsg. v. Eckart Olshausen und Holger Sonnabend, Stuttgart 1998. ISBN 3-515-07252-7
  • Sturt W. Manning: A test of time. The volcano of Thera [...]. Oxbow Books, Oxford 1999. ISBN 1-900188-99-6
  • Sturt W. Manning, Christopher Bronk Ramsey, Walter Kutschera, Thomas Higham, Bernd Kromer, Peter Steier, Eva M. Wild: Chronology for the Aegean Late Bronze Age 1700–1400 B.C. In: Science. Washington DC 312.2006, (28.4.), 565-569. ISSN 0036-8075
  • Rainer Vollkommer: Santorin und die Geschichte vom versunkenen Atlantis. In: Sternstunden der Archäologie. Von R. Vollkommer. Beck, München 2000, S. 85-100. ISBN 3-406-45935-8

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Santorini – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Quellen

  1. W. L. Friedrich, B. Kromer, M. Friedrich, J. Heinemeier, T. Pfeiffer, S. Talamo: Santorini Eruption Radiocarbon Dated to 1627-1600 B.C., Science, 312, April 2006, S. 548

Koordinaten: 36° 25' N, 25° 26' O

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2007 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2006 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu