Schlesische Universität Opava
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Schlesische Universität Opava | |
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Rektor: | Prof. Dr. Zdeněk Jirásek |
Gründungsdatum: | 1989 |
Ort: | Opava, Tschechische Republik |
Trägerschaft: | Tschechische Republik |
Budget: | XXX |
Semesterbeitrag: | XXX |
Studiengebühren: | XXX |
Studiengänge: | XXX |
Fachbereiche: | 4 |
immatrikulierte Studenten: | 4.000 (2004) |
Absolventen: | 0.000 (2004) |
Mitarbeiter: | XXX (0000) |
davon wissenschaftliche Mitarbeiter: |
XXX |
davon Professoren & Dozenten: | XXX |
Bautyp: | Standorte in Opava, Karviná und Krnov |
Anschrift des Rektorats: | Schlesische Universität Opava 746 01 Opava Na Rybníčku 1 Tschechien |
Offizielle Website: | http://www.slu.cz/ |
Die Schlesische Universität Opava (tschech. Slezská univerzita v Opavě) ist eine junge tschechische Universität und wurde erst im Lauf des politischen Umbruchs am 17. November 1989 gegründet. Durch die Gründung der Schlesischen Universität sollen vorhandene Traditionen weitergeführt werden.
[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte
Opava (deutsch Troppau) gehörte schon im Mittelalter zu den Städten, in denen das Schulwesen hoch entwickelt war. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts werden hier die Schulen ausdrücklich erwähnt. Später, auf Anlass von Albrecht von Waldstein, wurde das Jesuiteninternat in Troppau, in dem im 17. Jahrhundert in einer wichtigen Position der Historiker Bohuslav Balbín gewirkt hatte, gegründet. Das lateinische Jesuiteninternat wurde zur Grundlage des deutschen Gymnasiums in Troppau.
Aus der 1775 gegründeten Normalschule ging später eine Lehrerbildungsanstalt hervor. Mit der kulturellen Tradition in der früheren Hauptstadt Österreichisch Schlesiens ist auch die Entstehung des Stadttheaters sowie des Schlesischen Landesmuseums, das heute das älteste Museum auf dem Gebiet der Tschechischen Republik ist, verbunden. 1883 gründete der tschechische Kulturverband Matice opavská ein tschechisches Gymnasium in Troppau, das binnen weniger Jahre als das einzige seiner Art in ganz Österreichisch Schlesien Schüler aus dem ganzen Land und dem anliegenden Teil Mährens unterrichtete.
Neben der k.k. Lehrerbildungsanstalt, die 1867 eine Neuorganisation erfuhr, entstand 1870 mit der deutschen Lehrerinnenbildungsanstalt eine weitere Ausbildungsstätte für Pädagogen. 1920 wurde die Lehrerinnenbildungsanstalt an die deutsche Lehrerbildungsanstalt angeschlossen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt Ostrava (deutsch Ostrau) Sitz des Hochschulwesens. Damals bestand in Troppau die Hoffnung, dass das Industriezentrum Ostrau nur Sitz der technischen Einrichtungen würde, während Troppau als traditionelles Kulturzentrum des tschechischen Schlesiens die drei geisteswissenschaftlichen Fakultäten (philosophische, pädagogische und juristische) der Universität erhalten sollte. Zwei weitere Fakultäten, die medizinische und die naturwissenschaftliche, sollten ihren Sitz in Ostrau finden.
1953 nahm die Höhere Lehrerbildungsanstalt ihre Arbeit in Troppau wieder auf. Diese Schule hat in den Jahren bis 1959 die Qualifikation von Lehrern für den Unterricht der 6. bis 8. Grundschulklasse vorbereitet. Die Institution wurde später nach Ostrau verlegt, woraus schrittweise die Pädagogische Fakultät entstanden ist.
1948 erfolgte die Gründung der Universität Ostrava. In den 1960er Jahren waren in Ostrau noch keine ausreichenden Bedingungen zur Existenz einer naturwissenschaftlichen Fakultät geschaffen, deshalb wurden diese Fächer in Troppau unterrichtet. Dazu diente hier das Gebäude der geschlossen Höheren pädagogischen Schule.
Während der politischen Liberalisierung in den Jahren 1968 bis 1969 wurde über die Errichtung einer Universität in Troppau verhandelt. Nach den ersten zusagenden Schritten scheiterten diese Bemühungen aber mit dem Eintritt der politischen "Normalisierung" unter Husák.
Die Schlesische Universität konnte erst im Prozess der gesellschaftlichen Veränderungen nach dem 17. November 1989 entstehen. Bei den Vorbereitungen für die Gründung, zu der sich auch weitere Städte Schlesiens und Nordmährens angeschlossen haben, zeigten die Initiatoren der Idee der neuen Universität in Troppau und in Karwin die große Ausdauer. Aus der Entscheidung des Ministeriums für Schulwesen, Jugend und Sport wurde die Masaryk-Universität in Brünn zum rechtlichen Exponenten der Schlesischen Universität in Opava. Der Akademische Senat der Universität Masaryk bewilligte am 17. September 1990 die Gründung der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät in Opava und der Fakultät für Handel und Management in Karviná.
Der Unterricht an beiden Fakultäten wurde am 8. Oktober 1990 aufgenommen. Durch die jahrelangen Bemühungen der Stadt Opava wurde dann das Gesetz des Tschechischen Nationalrates vom 9. Juli 1991 über die Entstehung der Schlesischen Universität mit Sitz in Opava, das am 28. September 1991 in Kraft trat, beschlossen.
[Bearbeiten] Fakultäten
Die heutige Struktur der Schlesischen Universität bilden die Philosophisch-naturwissenschaftliche Fakultät in Opava, die Fakultät für Handel und Management, das Institut für Mathematik mit dem Sitz in Opava, und das Ausbildungszentrum in Krnov. Die Universität hat fast 3.500 Studenten der Bakkalaureats-, Magister- und Doktorats-Studienprogramme, in den nächsten Jahren soll die Zahl der Studenten auf 4.000 steigen. Die Schlesische Universität wurde ein bedeutender Faktor, der die Entwicklung der Wissenschaft und Intelligenz in Nordmähren und Schlesien beeinflusst hat.
Die Philosophisch-naturwissenchaftliche Fakultät in Opava hat neun wissenschaftlich-pädagogischen Abteilungen: Institut für Bohemistik und Bibliothekwesen, Institut für Fremdsprachen, Institut für Geschichte und Museologie, Institut für Informatik, Institut für Physik, Institut für Gesellschaftswissenschaften, Institut für Photographie, Kabinett für Lektorsprachen, Kabinett für Sport. Das Spektrum der Studienprogramme wurde ständig erweitert, gegenwärtig umfasst es Physik und angewandte Physik, Informatik, Sozialpolitik und Sozialarbeit, historische Wissenschaften, Informationsstudien und Bibliothekwesen, Philologie und Literaturtheorie und Literaturgeschichte, Lehrfach für Mittelschulen und Film-, Fernsehen-, und Photographiekunst und neue Medien. An der Fakultät studiert man mehr als dreißig Bakkalaureatsfächer, Magisterfächer und zwei Doktoratsfächer. Das Studium ist in der Präsenz-, Kombinations- und Distanzform organisiert.
Die Fakultät für Handel und Management in Karviná richtet das Studium und die wissenschaftswirtschaftliche Tätigkeit nicht nur auf die regionale und unternehmerischen Bereiche, sondern auch auf die Analyse und Bewertung der Auswirkung von Prozessen der europäischen und weltstädtischen Globalisierung und Integration der tschechischen Ökonomie. Studienfächer an der Fakultät sind: Wirtschaftspolitik und Verwaltungswesen, Ökonomie und Management und Systemsingenieurwesen und Informatik. Neben den zehn Katedern bilden ein Teil der Fakultät auch das Institut für Beratungsinformationen, das den Arbeitsmarkt in der Tschechischen Republik mit der besondern Hinsicht auf Schlesien und Nordmähren, Studienberatung und Einsatz der Hochschulabsolventen, Institut für Klein- und Mittelgewerbe und Informationszentrum analysiert. Die Fakultät realisiert Bakkalaureats- und Magisterstudium in der Präsenz- und Distanzform.
Aus der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät hat sich das Institut für Mathematik der Schlesischen Universität mit dem Sitz in Opava Anfang des Jahres 1999 ausgegliedert. Außer dem Studium der Bakkalaureats- und Magisterfächer ist ein Doktoratsstudienprogramm in den Fächern Mathematische Analyse, Geometrie, Globale Analyse und Mathematische Physik akkreditiert. Das Institut nimmt eine außergewöhnliche Stellung vor allem im Bereich der Wissenschaft und Forschung an, indem seine Ergebnisse durch eine Reihe von bedeutenden Arbeitsplätzen auf der ganzen Welt empfangen werden.
Hinsichtlich der Erlangung des höheren Bildungsniveaus in der Region hat auch die Errichtung des Ausbildungszentrums der Schlesischen Universität in Krnov eine wichtige Bedeutung. Das Zentrum arbeitet mit dem staatlichen Verwaltungswesen und der Selbstverwaltung zusammen. Die strategische Grenzenlage Krnov richtet die Tätigkeit auf die allgemeine tschechisch-polnische Zusammenarbeit, in der das Crisis Management nicht fehlt.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.slu.cz tschechisch / englisch
Masaryk-Universität Brünn | Mendel-Universität für Land- und Forstwirtschaft Brünn | Technische Universität Brünn | Janáček Akademie für Musik und Darstellende Kunst Brünn | Veterinärmedizinische und Pharmazeutische Universität Brünn | Südböhmische Universität České Budějovice | Universität Hradec Králové | Technische Universität Liberec | Palacky-Universität Olomouc | Schlesische Universität Opava | Universität Ostrava | VŠB - Technische Universität Ostrava | Universität Pardubice | Westböhmische Universität in Pilsen | Karls-Universität Prag | Universität für Chemie und Technologie, Prag | Tschechische Agraruniversität Prag | Tschechische Technische Universität Prag | Wirtschaftsuniversität Prag | Akademie der musischen Künste in Prag | Akademie der Bildenden Künste, Prag | Akademie für Kunst, Architektur und Design Prag | Jan Evangelista Purkyně-Universität Ústí nad Labem | Tomáš-Baťa-Universität Zlín