Sebastian Hartmann
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Sebastian Hartmann (* 1968 in Leipzig) ist ein deutscher Schauspieler, Theaterregisseur und -intendant.
Sebastian Hartmann arbeitete nach dem Studium an der Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig zunächst als Theater- und Fernsehschauspieler, u. a. 1991-1993 am Deutschen Nationaltheater Weimar und 1993-1994 am Carroussel-Theater in Berlin, bevor er begann, selbst Stücke zu inszenieren.
1997 gründete Hartmann die freie Schauspielgruppe wehrtheater hartmann, ab 1999 war er zwei Jahre als Hausregisseur an der Volksbühne Berlin tätig. Heute ist er freier Regisseur und inszeniert hauptsächlich an großen Häusern wie Hamburg, Wien, Köln und Basel.
Große öffentliche Aufmerksamkeit erlangte er mit der Inszenierung des Sarah-Kane-Antikriegsstücks Zerbombt, die vom Rechteinhaber verboten wurde, und seiner Version von Schillers Die Räuber, in der er Teile der Handlung auf den Mars verlagert.
Sebastian Hartmann soll nach der Leipziger Volkszeitung (16. März 2007) neuer Intendant vom Schauspiel Leipzig und damit Nachfolger des 2008 aus dem Amt scheidenden Wolfgang Engel werden.
[Bearbeiten] Arbeitstechnik
Hartmanns Stücke orientieren sich an Antonin Artauds Theater der Grausamkeit. Um das Publikum zu verstören - und so echte Gefühle auszulösen - erfindet er die Stücke fast völlig neu. Sie sollen verstören, wütend machen und helfen, die Thematik auf einer anderen Ebene als zuvor zu betrachten. Wichtiger Bestandteil seiner Arbeit ist der direkte Einbezug der Zuschauer in die Stücke, so sind die Schauspieler etwa aufgefordert, auf das Publikum und sein Verhalten zu reagieren.
[Bearbeiten] Inszenierungen (Auswahl)
1997
wehrtheater hartmann:
- Der Himmel blutet
- Kalter Plüsch
1998 ausgewählt für das Theaterfestival Impulse. - Ferdinand Bruckner - Tränen Spotten
1999 eingeladen zu Politik im Freien Theater in Stuttgart. - Sarah Kane - Blasted - Zerbombt
an der Schaubühne Lindenfels in Leipzig
Der Verlag entzog die Aufführungsrechte, weil das Stück „nicht im Sinne der Autorin inszeniert“ war.
1998
- Ernst Toller - Hinkemann
am Theaterhaus Jena
1999
- Anthony Burgess - Clockwork Orange
im Jungen Theater Göttingen - Henrik Ibsen - Gespenster
an der Volksbühne Berlin
2000
- Samuel Beckett - Warten auf Godot
im Jungen Theater Göttingen - Jean Genet - Die Zofen
im Jungen Theater Göttingen - Friedrich Schiller - Die Räuber
am Deutsches Schauspiel Hamburg - Jewgeni Schwarz - Der Drache
am Theater Basel - August Strindberg - Traumspiel
an der Volksbühne Berlin - Andrej Tarkovskij - Stalker
an der Volksbühne Berlin
2001
- Gerhart Hauptmann - Einsame Menschen
an den Bühnen der Stadt Köln - nach Christa Wolf - Der geteilte Himmel
an der Volksbühne Berlin
2002
- Max Frisch - Biedermann und die Brandstifter
am Deutschen Schauspiel Hamburg - William Golding - Pincher Martin
am Deutschen Schauspiel Hamburg
2003
- Gerhart Hauptmann - Vor Sonnenaufgang
am Burgtheater Wien - Andrej Tarkowskij - Opfer
am Deutschen Schauspiel Hamburg - Anton Tschechow - Platonow (Die Vaterlosen)
am Deutschen Schauspiel Hamburg - Tennessee Williams - Die Glasmenagerie
am Deutschen Schauspiel Hamburg
2004
- Peter Handke - Publikumsbeschimpfung
am Deutschen Schauspiel Hamburg - Hermann Hesse - Der Steppenwolf
als Uraufführung am Burgtheater Wien - Henrik Ibsen - John Gabriel Borkmann
am Nationaltheater Oslo - Wladimir Majakowski - Mysterium Buffo
an der Volksbühne Berlin
2005
- William Shakespeare - Macbeth
am Theater Magdeburg
2006
- Eugène Ionesco - Being Lawinky
am Schauspiel Frankfurt
Ursprünglich unter dem Titel Das große Massakerspiel oder Triumph des Todes aufgeführt, nach dem Theaterskandal um den Schauspieler Thomas Lawinky aber umbenannt.
2007
- Antonio Vivaldi - Orlando furioso
am Theater Magdeburg
[Bearbeiten] Weblink
Personendaten | |
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NAME | Hartmann, Sebastian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Theaterregisseur |
GEBURTSDATUM | 1968 |
GEBURTSORT | Leipzig |