Spratly-Inseln
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Bezeichnungen für die Spratly Inseln | |
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Chinesische Namen | |
Pinyin | Nánshā Qúndǎo |
Kurzzeichen | 南沙群岛 |
Langzeichen | 南沙群島. |
Wörtliche Übersetzung | Südlicher Sand-Archipel |
Filipino/Tagalog Namen | |
Filipino-Alphabet | Kapuluan ng Kalayaan |
Wörtliche Übersetzung | Freiheits-Archipel |
Malaischer Name | |
Lateinisches Alphabet | Kepulauan Spratly |
Wörtliche Übersetzung | Spratly Inseln |
Vietnamesischer Name | |
Vietnamesisches Alphabet | Quần Đảo Trường Sa |
Chữ nôm | 群島長沙 |
Wörtliche Übersetzung | Langer Sand-Archipel |
Die Spratly-Inseln (chin. 南沙群岛/南沙群島, Nánshā qúndǎo „Nansha-Inseln“), sind eine Inselgruppe im Südchinesischen Meer.
Die weit verstreuten Riffe, Inseln und Atolle der Spratly Inselgruppe sind ein politischer Unsicherheitsfaktor für Südostasien. Sie werden ganz oder teilweise von der Volksrepublik China, der Republik China (Taiwan), Vietnam, Brunei, Malaysia und den Philippinen beansprucht. Auf über 40 der größeren Inseln gibt es Militärgarnisonen einiger dieser Staaten. Dieses Interesse erklärt sich zum einen aus der strategischen Lage der Inseln an einer der weltweit wichtigsten Schifffahrtsrouten. Außerdem vermutet man hier einige große Öl- und Gasvorkommen.
[Bearbeiten] Geschichte
Chinesen bewohnten nachweislich die Inseln und zeichneten auch erste Karten von deren Lage. Die Inseln wurden bis ins 19. Jahrhundert auch von chinesischen Fischern zur Süßwasseraufnahme genutzt.
1864 wurden einige Spratly-Inseln von einem britischen Kriegsschiff als britisches Territorium erfasst. Dadurch erheben auch die ehemaligen Kolonien Malaysia und Brunei Ansprüche auf einige südlich gelegenen Inseln.
Von 1933 bis 1955 bezeichnete Frankreich die Inseln als Teil seiner Indochina-Kolonien.
Während des Zweiten Weltkriegs besetzte die japanische Marine im April 1939 die Inseln und baut auf der mit 3,5 km² größten Insel Itu Aba einen U-Boot-Stützpunkt. Nach der Kapitulation Japans 1945 musste das Land im Friedensvertrag von San Francisco 1951 auf die Spratly-Inseln verzichten. Frankreich als Kolonialmacht in Indochina wäre wieder der Besitzer der Inseln geworden. Im Zuge der Niederlage der Kuomintang unter Chiang Kai-shek auf dem chinesischen Festland und den Rückzug nach Taiwan wurden allerdings auch einige Spratly-Inseln, darunter Itu Aba besetzt und steht bis heute unter der Kontrolle der Republik China. Im Gegenzug forderte die Volksrepublik China 1951 den Anspruch auf die Inseln. Nach der Niederlage der Franzosen im Indochinakrieg verzichtete Frankreich auf die Inseln. Sowohl Nord- als auch Südvietnam erhoben Ansprüche, besetzten aber keine der Inseln.
Als 1968 ein philippinischer Geschäftsmann einige Inseln als Privateigentum beanspruchte, erfolgte eine Besetzung von acht Inseln durch philippinische Truppen.
Während des Vietnamkriegs wurden sämtliche Inseln 1973 durch ein Regierungsdekret der südvietnamesischen Provinz Phuoc Thuy mit Sitz in Vung Tau zugeschrieben. 1974 wurden auch einige Inseln durch Südvietnam besetzt, wodurch es zu einer diplomatischen Krise mit der Volksrepublik China kommt. Nach der Wiedervereinigung Vietnams 1976 bestätigt das sozialistische Vietnam die Ansprüche auf die Inselgruppe.
1978 erklärt die philippinische Regierung unter Präsident Ferdinand Marcos etwa 60 Prozent der westlich von Palawan gelegenen Inseln zu philippinischem Hoheitsgebiet
Ab 1980 entscheidet sich die Führung der Volksrepublik China zur direkten Besetzung einiger Spratly-Inseln. Dafür stellt die Volksbefreiungsarmee eigens ein amphibisches Marinekorps auf und führte verstärkt Seemanöver durch. Den Einfluss in der Region steigerte die VR China auch durch den Auftrag der UNESCO in dieser Inselregion Meeresforschung zu betreiben.

Die Präsenz der chinesischen Marine auch in der Nähe der von Vietnam beanspruchten Inseln führte zu ernsthaften Auseinandersetzungen zwischen beiden Ländern. Bei einem Seegefecht nahe dem Johnson Reef versenkt die chinesische Marine 1988 zwei vietnamesische Schiffe und besetzt mit Militäreinheiten teilweise dauerhaft sieben Spratly-Inseln. 70 vietnamesische Soldaten kommen dabei ums Leben. Die vietnamesischen Inseln in der unmittelbaren Nähe sollten auch durch die chinesische Marine blockiert werden, was aber nicht dauerhaft erfolgreich geblieben ist. China baut dann auf dem Fiery-Cross-Reef einen Militärstützpunkt auf.
1990 besetzen die malaysischen Streitkräfte drei südlich gelegene Inseln.
Von 1995 an erweitert die Volksrepublik China ihre Ansprüche auch auf das von den Philippinen beanspruchte Mischief-Riff. Aus chinesischer Sicht ist die gesamte Inselgruppe Teil der Provinz Hainan. Nach US-Angaben sollen bis zu 1.000 Soldaten der Volksbefreiungsarmee auf einigen der 10 von China besetzten Inseln stationiert sein.
2002 wurden Verhaltensregeln für eine freie Schifffahrt vereinbart.
[Bearbeiten] Literatur
- Möller, Kay: Die Außenpolitik der Volksrepublik China 1949-2004 : eine Einführung. Wiesbaden 2005. ISBN 3-531-14120-1
- Samuels, Marwyn S.: Contest for the South China Sea; New York: Methuen, 1982 ISBN 0-416-33140-8
- Scheerer, Hans und Patrick Raszelenbeg: China, Vietnam und die Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer. Institut für Asienkunde 2002 (aktualisiert 2004). ISBN 3-889-10270-0
[Bearbeiten] siehe auch
Wikimedia-Atlas: Spratly-Inseln – Geografische und historische Karten
Koordinaten: 8° 37' 59" N, 111° 54' 59" O