Vincent Cassel
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Vincent Cassel (eigentlich Vincent Crochon; * 23. November 1966 in Paris) ist ein französischer Schauspieler, Regisseur, Produzent, Drehbuchautor und Synchronsprecher.
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[Bearbeiten] Biographie
[Bearbeiten] Kindheit und Ausbildung
Der Sohn des bekannten französischen Schauspielers Jean-Pierre Cassel und einer Journalistin erblickte 1966 im Pariser Stadtteil Montmartre das Licht der Welt. Schon in seiner Jugend fiel Vincent Cassel, dessen Eltern sich 1980 scheiden ließen, durch sein rebellisches Verhalten negativ auf und wurde von einem Internat ins andere verwiesen, bis er mit 17 Jahren Mitglied in einer Zirkusschule wurde. Auf Anraten seiner Eltern vermied er es in den folgenden Jahren, wie sein Vater ins Schauspielfach zu wechseln. Schließlich reiste er dann aber in die USA und studierte am renommierten Actor's Institute of New York. Im Alter von zwanzig Jahren kehrte er nach Frankreich zurück und wurde unter die Fittiche des etablierten französischen Theaterregisseurs Jean-Louis Barrault genommen. Unter Barrault war er u. a. in den Theaterinszenierungen Les oiseaux und Le théâtre de foire zu sehen.
[Bearbeiten] Anfänge seiner Schauspielkarriere
Nach einem Engagement in der französischen Fernsehserie La belle anglaise im Jahr 1988 startete Vincent Cassel ein Jahr später seine Filmkarriere mit Didier Kaminkas Vater werden ist doch schwer. Weitere Nebenrollen folgten in den Komödien Gemischtes Doppel und Die Schokoladenprinzessin, wo er den Regisseur und Schauspieler Mathieu Kassovitz kennenlernte. Zusammen mit Kassovitz drehte er 1993 Lola liebt's schwarzweiß, eine Dreieckskomödie, die in Paris spielt. Mathieu Kassovitz übernahm in seinem Film die Hauptrolle, während Vincent Cassel als sein älterer Bruder agiert, ein hartgesottener jüdischer Boxer.
[Bearbeiten] Zusammenarbeit mit Mathieu Kassovitz
Die intensive Zusammenarbeit zwischen Kassovitz und Cassel führte 1995 mit dem Film Hass zum Erfolg. In seinem durchgehend in schwarz-weiß gehaltenen Drama porträtiert Kassovitz 24 Stunden im tristen Leben von drei befreundeten Jugendlichen eines Pariser Banlieues. Als einer ihrer Freunde bei einer Straßenschlacht mit der Polizei schwer verletzt wird, schwört der Jude Vince erbitterte Rache, die er mit einer gefundenen Pistole an einem Polizisten vollziehen will. Der Film wurde mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter Kassovitz für die beste Regie bei den Filmfestspielen von Cannes und mit dem César, dem französischen Äquivalent zum Oscar. Vincent Cassel, der unter Kassovitz als rebellischer Vince seine erste Hauptrolle feierte, wurde bei den Césars als bester Nachwuchsdarstellers und bester Hauptdarstellers nominiert, neben so etablierten französischen Mimen wie Michel Serrault oder Jean-Louis Trintignant.
Nach dem großen Erfolg von Hass, der Vincent Cassel auch über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt werden ließ, gehörte er 1995 zum Ensemble der internationalen Produktion Jefferson in Paris von James Ivory, in der er an der Seite von Nick Nolte, Greta Scacci und Gwyneth Paltrow agiert. Darauf folgten die französische Tragikomödie Seitensprung für Anfänger mit Karin Viard und Richard Berry, sowie Olivier Schatzkys L'élève, in dem er die Hauptrolle bekleidete. Eine weitere Hauptrolle folgte ein Jahr später mit Gilles Mimounis Psychothriller Liebe und Lügen. Vincent Cassel spielt hier den aufstrebenden Geschäftsmann Max, der vor einer Geschäftsreise nach Tokio seine alte Jugendliebe Lisa wiedersieht, die vor Jahren aus unbekannten Gründen aus seinem Leben verschwand. Lisa, die von dem ehemaligen italienischen Fotomodell Monica Bellucci verkörpert wird, lernte er auch außerhalb des Filmsets kennen und lieben. Beide traten gemeinsam in den kommenden Jahren in einer Reihe von Filmen auf, wie z. B. Gaspar Noés kontroversem Drama Irreversibel, das Vincent Cassel mitproduzierte, oder Frédéric Schoendoerffers Agentenfilm Spy Bound.
[Bearbeiten] Höhepunkt seiner Karriere
1998 war Vincent Cassel in Shekar Kapurs mehrfach für den Oscar nominierten Drama Elizabeth zu sehen. An der Seite von Cate Blanchett, Joseph Fiennes und Geoffrey Rush spielt er den exzentrischen Prinzen von Anjou, der eine Heirat mit der Titelheldin eingehen soll. Im gleichen Jahr lieferte Cassel mit Shabat Night Fever seine erste Regiearbeit ab, bei der er gemeinsam mit Anthony Souter auch das Drehbuch verfasste. Die Verfilmung eines weiteren historischen Stoffes folgte mit Luc Bessons Johanna von Orleans, in dem er Johannas Kampfgefährten Gilles de Rais verkörperte.
Im Jahr 2000 arbeitete Vincent Cassel erneut mit dem befreundeteten Regisseur Mathieu Kassovitz zusammen. In dessen Kriminalfilm Die purpurnen Flüsse, der auf dem gleichnamigen Roman des französischen Schriftstellers Jean-Christophe Grangé basiert, bildete Cassel gemeinsam mit Jean Reno ein Ermittler-Duo, das eine Reihe von Morden an einer Eliteuniversität in den französischen Alpen aufdeckt. Der Film, bei dem sich Vincent Cassel in einer Kampfszene die Nase brach, lief in Europa äußerst erfolgreich in den Kinos und Cassel wird für seine Darstellung des unkonventionellen Kriminalkommissars Max Kerkerian für den Europäischen Filmpreis nominiert. 2004 verzichtete er darauf, in der Forsetzung Die Engel der Apokalypse mitzuwirken, und wurde durch Benoît Magimel ersetzt.
2001 lieh Vincent Cassel, der u. a. in Frankreich den britischen Schauspieler Hugh Grant synchronisiert, in dem Animationsfilm Shrek seine Stimme einem feminin dargestellten Robin Hood. Mit seinen markanten Gesichtszügen und dem sardonischen Lächeln war Cassel kurze Zeit später als Bösewicht in Christophe Gans' historischem Horrorfilm Pakt der Wölfe zu sehen, der unkonventionell die Legende um die Bestie vom Gévaudan thematisierte. Im gleichen Jahr folgte ein gemeinsamer Auftritt mit Mathieu Kassovitz als russische Kleinkriminelle in dem Thriller Birthday Girl - Braut auf Bestellung an der Seite von Nicole Kidman und Ben Chaplin, sowie die Hauptrolle in Jacques Audiards Thriller Sur mes lèvres. Für seine Rolle des Paul, eines frisch aus dem Gefängnis entlassenen Diebes, der eine Liaison mit einer hörgeschädigten Sekretärin (gespielt von Emmanuelle Devos) eingeht, wurde er 2002 erneut mit einer Nominierung als bester Hauptdarsteller bei den Césars und dem Europäischen Filmpreis belohnt. Im gleichen Jahr lieh er für die französische Synchronisation des Animationsfilms Ice Age dem Säbelzahntiger Diego seine Stimme.
Nach Auftritten in Steven Soderberghs Kriminalfilm Ocean's Twelve, der Hauptrolle in Jan Kounens europäischem Western Blueberry und der Fluch der Dämonen und der französischen Synchronisation des Roboters Rodney in dem Animationsfilm Robots, wird Vincent Cassel 2005 in Mikael Håfströms Thriller Entgleist, an der Seite von Clive Owen und Jennifer Aniston zu sehen sein. 2006 folgt Kim Chapirons Horrorfilm Le sheitan, in dem Cassel einen Schäfer spielt, der bei den Vorbereitungen zu einem satanischen Ritual von einer Gruppe Jugendlicher gestört wird.
Privat ist Vincent Cassel, der u. a. die brasilianische Kampfkunst Capoeira beherrscht, seit 1999 mit seiner Schauspielkollegin Monica Bellucci verheiratet, die er bei den Dreharbeiten von Liebe und Lügen kennenlernte. Ihre gemeinsame Tochter Deva erblickte am 12. September 2004 in Rom, Italien das Licht der Welt.
[Bearbeiten] Filmografie
[Bearbeiten] Schauspieler (Auswahl)
- 1989: Vater werden ist nicht schwer (Les cigognes n'en font qu'à leur tête)
- 1991: Gemischtes Doppel (Les clés du paradis)
- 1992: Die Schokoladenprinzessin (Hot Chocolate]]
- 1993: Lola liebts schwarzweiß (Métisse)
- 1995: Seitensprung für Anfänger (Adultère, mode d'emploi)
- 1995: Jefferson in Paris
- 1995: Blood of the Hunter
- 1995: Hass (La Haine)
- 1996: Lügen der Liebe (L'Appartement)
- 1997: As You Want Me (Come mi vuoi)
- 1997: Dobermann
- 1998: Le plaisir (et ses petits tracas)
- 1998: Compromis
- 1998: Elizabeth
- 1999: Mediterranees
- 1999: Guest House Paradiso
- 1999: Johanna von Orleans(The Messenger: The Story of Joan of Arc)
- 2000: Die purpurnen Flüsse (Les rivières pourpres)
- 2001: Sur mes lèvres
- 2001: Birthday Girl – Braut auf Bestellung (Birthday Girl)
- 2001: Pakt der Wölfe (Le pacte des loups)
- 2002: Irreversibel (Irréversible)
- 2003: The Reckoning - Das dunkle Geheimnis (The Reckoning)
- 2004: Ocean's Twelve
- 2004: Spy Bound (Agents secrets)
- 2004: Blueberry und der Fluch der Dämonen (Blueberry)
- 2005: Entgleist (Derailed)
- 2006: Sheitan
- 2007: Sa majesté Minor
- 2007: Eastern Promises
[Bearbeiten] Regisseur
- 1997: Shabbat Night Fever
[Bearbeiten] Produzent
- 2002: Irreversibel (Irreversible)
- 2006: Sheitan
[Bearbeiten] Auszeichnungen
[Bearbeiten] César
- 1996: nominiert als Bester Hauptdarsteller für Hass
- 1996: nominiert als Bester Nachwuchsdarsteller für Hass
- 2002: nominiert als Bester Hauptdarsteller für Sur mes lèvres
[Bearbeiten] Weitere
- 2001: nominiert als Bester Darsteller für Die purpurnen Flüsse
- 2002: nominiert als Bester Darsteller für Sur mes lèvres
Valenciennes International Festival of Action and Adventure Films
- 2002: Patrick-Dewaere-Ehrenpreis
[Bearbeiten] Weblinks
- Vincent Cassel in der Internet Movie Database
- vincentcassel.com - Offizielle Homepage des Schauspielers
Personendaten | |
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NAME | Cassel, Vincent |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 23. November 1966 |
GEBURTSORT | Paris, Frankreich |