Vitez
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Vitez [vitɛz] ist eine Kreistadt in Bosnien und Herzegowina. Vitez befindet sich im Zentralgebiet des Flusses Lašva, der sich von den südöstlich gelegenen Gebirge Vlašić bis nach Busovača erstreckt. Diese Senke formte sich auf 340-700 m Meereshöhe. Von der sutjeska Lašva vor dem Kaonik ist das Feld der Lašva 17m lang, aber die Breite variiert und beträgt ca. 3 km. Vitez ist von Sarajewo, der Hauptstadt Bosnien und Herzegowinas, von Zenica 12km.
Wappen | Karte | ||
---|---|---|---|
|
|||
Basisdaten | |||
Staat: | Bosnien-Herzegowina | ||
Entität: | Föderation | ||
Kanton: | Zentralbosnien | ||
Koordinaten: | Koordinaten: 43° 51' N, 18° 22' O43° 51' N, 18° 22' O | ||
Höhe: | 415 m ü. A. | ||
Fläche: | 50 km² | ||
Gliederung: | Stara Bila, Nadioci, Vjetrenica, Rovna Stadtbezirke | ||
Einwohner: | 27,859 (1991) | ||
Bevölkerungsdichte: | 1 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl: | 72250 | ||
Telefonvorwahl: | (+387) 030 | ||
Schutzpatron: | Hl. Georg (kroat. Sv. Juraj) | ||
Bürgermeister: | Vlado Alilović (HDZ BiH) | ||
Webpräsenz: |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Klima
Das Klima ist weitgehend kontinental. Die Temperatur erreicht im Winter bis zu -28°C, im Sommer bis zu +36°C.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Die Bevölkerung ist auf 34 Bezirke verteilt
Aus dem Jahr 1991 geht hervor
Insgesamt: 27.859
- Kroaten - 12.675 (45,49%)
- Bosniaken - 11.514 (41,32%)
- Serben - 1.501 (5,38%)
- andere Volksgrp. aus ehm. SFRJ - 1.377 (4,94%)
- Sonstige - 792 (2,87%)
Aus dem Jahr 1981 geht hervor
Insgesamt: 24.166
- Kroaten - 11.131 (46,06%)
- Bosniaken - 9.911 (41,01%)
- Serben - 1.439 (5,95)
- andere Volksgrp. aus ehm. SFRJ - 1.229 (5,08%)
- Sonstige - 456 (1,90%)
Aus dem Jahr 1971 geht hervor
Insgesamt: 20.628
- Kroaten - 10.196 (49,42%)
- Bosniaken - 8.527 (41,33%)
- Serben - 1.502 (7,28%)
- andere Volksgrp. aus ehm. SFRJ - 178 (0,86%)
- Sonstige - 225 (1,11%)
[Bearbeiten] Geschichte
Vitez, als Stadt, entsteht erst nach dem Zweiten Weltkrieg, in der Blütezeit des Gebietes. Jedoch findet man aus der frühen Steinzeit (Neolithikum) erste Anzeichen auf Menschliches Leben. Erste Siedlungen aus dieser Zeitperiode wurden der Budimirkultur zugeordnet, während archäologische Funde aus dem Bronzezeitalter gefunden wurden.
[Bearbeiten] Römerzeit
Mit der Eroberung der Illyrer und somit auch des Lašvagebietes durch die Römer beginnt der über mehrere Jahrhunderte lang andauernde Einfluss der römischen Kultur und Zivilisation. Aus dieser Zeit findet man erste geschichtliche Erwähnungen. Die archäologischen Funde zeugen von einer hohen Bevölkerungsdichte, wodurch man erste Dörfer auf diesen Gebiet vermuten kann.
Auf dem Gebiet des heutigen Vorortes von Vitez Mošunj und Städchens Crkvica (heute Kalvarija) zeugen viele archäologische Funde vom Dasein der Römer. Dort befand sich die römische Siedlung [[Bistue Novae]], die ein bedeutender Handelsstützpunkt war. Diese Siedlung befand sich zwischen einem der bekanntesten Handelsrouten der Region, die nach Westen entlang des Flusses Prale führte und [[Bistue Novae]] mit weit entfernten Gebieten der röm. Provinz verband. Neben Mosunj fand man auch antike Gegenstände in den Siedlungen Golubovica, Preočica, Grbavica, Krčevine, Orlac, Podcrkavlje, Stara Bila, Rijeka, Han Kompanija. Dabei ist es erstaunlich, dass man die Grundmauern antiker Thermen und Theater auf diesen Gebieten vorfand.
[Bearbeiten] Ansiedlung der Slaven
In der Zeit der Völkerwanderung 4.- 7. Jhd. siedeln sich Slawen an, die in den nächsten Jahrhunderten ihre ersten staatlichen Gemeinschaften bilden. In schriftlich überlieferten Erzählungen wird die Diözese Lašva als im Besitz des Grafen Matej Ninoslav 1232-1250 erwähnt. In der Zeit 1302-1389 wurde Vitez mit seinem heutigen Namen im Verzeichnis der selbstständigen bosnischen Vikarien, die sich in sieben Bezirke gliedert schriftlich festgehalten. Dabei werden im bosnischen Bezirk die Klöster in Sutjeska, Visoko, Olovo und Lašva erwähnt.
[Bearbeiten] Vitez im Mittelalter
In seiner Charta vom 12. März 1380 schenkt König Tvrtko I. seinem Knappen Hrvoje Vukčić die Hrvatinica – den Titel des Markgrafen – und dazu noch drei Ortschaften der Diözese Lašva: Trebuša, Lupnica und Bila. Im Jahr 1463 fällt der mittelalterliche bosnische Staat an die Türken. Der letzte bosnische König Stjepan Tomašević kommt in einer Schlacht mit dem osmanischen Heer ums Leben.
[Bearbeiten] Herrschaft der Türken über Vitez
Der türkische Wegeschreiber Evlija Ćelebi erwähnt lediglich damals nur kurz Vitez. In der Hälfte des 18 Jhd. Entwickelt sich in der Region eine erste Poststrecke Travnik-Carigrad. Vitez dient als Umschlagplatz für schnelle Post – Pferde und als Telegrammannahmestelle. Nach der Beschreibung des Österreich-Ungarischen Markgrafen Božić aus dem Jahre 1785 soll Vitez damals aus insgesamt 18 Häusern bestanden sein. Mit dem Anfang de 19. Jhd. wird Vitez von Jukić als ein Dorf mittlerer Größe bezeichnet.
[Bearbeiten] Vitez unter der Herrschaft von Österreich-Ungarn
Nach der jahrhundertlangen türkischen Herrschaft, findet sich das bosnisch - herzegowinisches Gebiet wieder in einer wie der früheren einigen Gemeinschafte. Österreich – Ungarn hat aller erst im Jahre 1878 Bosnien und Herzegowina besetzt, 1908 annektiert. Die österreichisch - ungarische Herrschaft in BiH dauerte nur vier Jahrzehnte, aber auch diese kurze Zeit war genug um tiefgründige Veränderungen der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Struktur vorzunehmen. In der Zeit dieser Monarchie ist Vitez die größte Siedlungsgemeinde, die mit kleinen Dörfern zum Gebiet Travnik gehörte. Man kann sagen, dass Vitez schon von jeher geschichtlich und kulturell zu Travnik gehörte.
[Bearbeiten] In der Zeit Jugoslawiens
In der Zeit des Zweiten Weltkrieges 1941-1945 entstand durch die damaligen Kriegsgesetze des NDH, der faschistischen Republik Kroatiens der Kreis Vitez .
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kreisstadt Vitez in mehrere Bezirke aufgeteilt. Seit 1953 ist Vitez eine eigenständige Gemeinde. Die Gebiete des benachbarten Ortes Nova Bila spalteten sich nach kurzer Zeit von Vitez ab und gehören fortan zum Kreis Travnik.
[Bearbeiten] Legende um den Namen
„Vita est!“ , sollen die ersten römischen Reisenden laut einer Überlieferung gesagt haben, die meistens von der südlichen Seite das Tal Vitezs erblickten.
„Vita est!“ – sollen sie von der Schönheit des Gebietes beeindruckt gerufen haben, während sich dieser Ruf beim Plebs in Vitez umgewandelt hat. Dies ist jedoch nur eine von vielen Mythen, die sich um den Namen gebildet haben. Nach einer anderen Legende soll der Name Vitez an einen Ritter gebunden sein, der dort in der Feudalzeit lebte. Eine weitere Legende besagt, dass der Despot Vuk Branković die Schwester des muslimischen Fürsten Alija Đerzeleza geraubt hat. Dieser holt ihn jedoch im Lašva - Tal ein und fängt einen Kampf an. Der Gewinner des Kampfes soll den Namen der Stadt bestimmt haben.