Bühler (Fluss)
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Daten | |
Lage: | In Deutschland, Baden-Württemberg |
Länge: | 51,3 km |
Quelle: | Bei Pommertsweiler (477 m ü. NN) |
Koordinate Quelle: | Koordinaten: 48° 55′ 35″ N, 9° 58′ 31″ O48° 55′ 35″ N, 9° 58′ 31″ O |
Mündung: | Bei Geislingen am Kocher in den Kocher (247 m ü. NN) |
Größere Orte am Fluss: | Bühlerzell, Bühlertann, Obersontheim, Vellberg, Geislingen am Kocher |
Die Bühler ist ein rechter Nebenfluss des Kocher. Sie ist eines der wenigen größeren Fließgewässer, die sich zwischen den Flüssen Kocher und Jagst bilden können. Der Name leitet sich vom keltischen bilerna (die Schimmernde) ab.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Sie entspringt im „Berrothsbrunnen“ bei Abtsgmünd-Pommertsweiler im Ostalbkreis. Am Oberlauf bei Abtsgmünd wird die Bühler im Hammerschmiedesee gestaut. Sie durchfließt zunächst die Keuperlandschaft zwischen den Limpurger und Ellwanger Bergen. Zwischen Obersontheim und Vellberg tritt sie in ein tiefes Tal ein, welches aus den Schichten des Muschelkalk besteht. Bei Geislingen am Kocher mündet sie in den Kocher.
[Bearbeiten] Umwelt
[Bearbeiten] Fauna
Der Feuersalamander ist in den tiefen schluchtartigen Seitentälern der Bühler beheimatet. Selten kann man den Eisvogel beobachten. Auf den Steinriegeln des unteren Bühlertals sonnen sich Eidechsen. Es wurden mehrere Fledermausarten nachgewiesen: Zweifarbfledermaus, Mopsfledermaus, Zwergfledermaus und das Große Mausohr. In der Bühler selbst leben Groppe, Strömer, Flusskrebs und Köcherfliegenlarven. Ob das Flussneunauge noch vorkommt, ist ungewiss.
[Bearbeiten] Flora
Während ihres Laufs verändert sich die Flora bedingt durch die unterschiedlichen geologischen Schichten. Im oberen Bühlertal ist auf den Sandböden (Stubensandstein, Kieselsandstein, Schilfsandstein) der Nadelwald vorherrschend.
- An feuchten Stellen findet man nicht selten das Torfmoos (Sphagnum spec.), die Blaubeere (Vaccinum myrtillus), den Bärlapp (Lycopodium spec.), seltener den Rippenfarn (Blechnum spicant).
- An warmen Waldrändern ist die Rauhe Nelke (Dianthus armeria) häufig zu finden.
- Sehr selten ist die Arnika (Arnica montana).
Bereits im Gipskeuper ähnelt die Flora der des Muschelkalk, besitzt aber dennoch ihren eigenen Charakter. Die Wälder bestehen nun überwiegend aus Laubbäumen.
- Im mittleren Bühlertal wachsen die Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) und der Gewöhnliche Fransenenzian (Gentianopsis ciliata) auf wenigen kleinen Heideflächen.
An den steilen Hängen des Muschelkalk ändert sich das Pflanzenkleid abermals.
- Oft beginnt bereits im Februar die Blüte der Stinkenden Nieswurz (Helleborus foetidus).
- Im zeitigen Frühling überziehen der Hohlknollige Lerchensporn (Corydalis cava) und der Bärlauch (Allium ursinum) in den Laubwäldern weite Flächen.
- Nicht allzu selten sind das Leberblümchen (Hepatica nobilis), der Wilde Hopfen (Humulus lupulus), die Türkenbundlilie (Lilium martagon) und die Echte Waldrebe (Clematis vitalba).
- Sehr selten dagegen sind der Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) und die Mondviole (Lunaria rediviva).
- Die Schmallippige Stendelwurz (Epipactis leptochila) wurde im Jahr 2005 das erste Mal nachgewiesen.
- Vom Kochertal kommend ist der Zweiblättrige Blaustern (Scilla bifolia) ins Bühlertal ein Stück weit eingewandert.
- In seiner Nähe wächst oft der Wald-Gelbstern (Gagea lutea).
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten und Bauwerke
- Die steilen Hänge des Muschelkalk waren ein natürlicher Schutz für die acht Burgen, die das Tal zwischen Vellberg und Geislingen säumten. Die noch heute erkennbaren Halsgräben sind Hinweise auf diese ehemaligen Burgen, von denen heute meist nichts mehr übrig ist.
- Im Tal bei Neunbronn in der Nähe von Sulzdorf wurde im 16. Jahrhundert der Stoßzahn eines Mammut gefunden, welcher damals als das Horn eines Einhorn gedeutet wurde. Der Stoßzahn befindet sich noch heute in der Kirche St. Michael in Schwäbisch Hall.
- In Geislingen am Kocher wurden Dinosaurierknochen gefunden (siehe Brückenmuseum Geislingen am Kocher).
[Bearbeiten] Literatur
- B. Kunz: Die Bühler von der Quelle bis zur Mündung. Swiridoff Verlag 2003, ISBN 3-899290-0-70