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Ostalbkreis - Wikipedia

Ostalbkreis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Karte
Wappen des Ostalbkreises Lage des Ostalbkreises in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Region: Ostwürttemberg
Verwaltungssitz: Aalen
Fläche: 1.511,57 km²
Einwohner: 316.159 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 209 Einwohner/km²
Kfz-Kennzeichen: AA
Kreisschlüssel: 08 1 36
Kreisgliederung: 42 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Stuttgarter Straße 41
73430 Aalen
Website: www.ostalbkreis.de
Politik
Landrat: Klaus Pavel (CDU)
Karte
Bild:Baden_wuerttemberg_aa.png

Der Ostalbkreis ist, gemessen an seiner Fläche, nach dem Ortenaukreis und dem Landkreis Ravensburg der drittgrößte Landkreis in Baden-Württemberg. Er bildet zusammen mit dem Landkreis Heidenheim die Region Ostwürttemberg im Regierungsbezirk Stuttgart. Der Ostalbkreis grenzt im Norden an den Landkreis Schwäbisch Hall, im Osten an die bayerischen Landkreise Ansbach und Donau-Ries, im Süden an die Landkreise Heidenheim und Göppingen und im Westen an den Rems-Murr-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Der Ostalbkreis hat hauptsächlich Anteil an der östlichen „Schwäbischen Alb“ (daher sein Name Ostalbkreis) sowie am östlichen „Welzheimer Wald“, der zum Schwäbisch-Fränkischen Wald gehört, ebenso die „Ellwanger Berge“ im Norden des Kreises. Im Süden des Kreises fließt die Rems in westliche Richtung, sie mündet bei Remseck am Neckar in den Neckar. Im östlichen Kreisgebiet fließen zwei weitere rechte Nebenflüsse des Neckars, die Jagst und der Kocher, zunächst in Richtung Norden, später ebenfalls in Richtung Westen zum Neckar. Im äußersten Osten reicht das Kreisgebiet noch ins Nördlinger Ries. An den drei Flüssen liegen die drei Zentren des Kreises, Aalen, Schwäbisch Gmünd und Ellwangen (Jagst).

Der höchste Punkt des Kreisgebiets liegt mit 781 m beim Wanderheim Franz-Keller-Haus auf dem Kalten Feld, der niedrigste mit 277 m beim Austritt der Rems aus dem Kreisgebiet bei Waldhausen.

[Bearbeiten] Geschichte

Der Ostalbkreis wurde durch die Kreisreform zum 1. Januar 1973 gebildet. Damals wurde der Landkreis Aalen mit dem größten Teil des Landkreises Schwäbisch Gmünd (Kfz-Kennzeichen GD) zum neuen Ostalbkreis vereinigt. Kreisstadt wurde Aalen. Die beiden Altkreise Aalen und Schwäbisch Gmünd gehen zurück auf die alten gleichnamigen württembergischen Oberämter, die nach dem Übergang des Gebiets an Württemberg nach 1803 errichtet und 1938 in die Landkreise Aalen und Schwäbisch Gmünd überführt wurden. Damals nahm der Landkreis Aalen die Oberämter Aalen, Ellwangen und Neresheim, der Landkreis Schwäbisch Gmünd das Oberamt Gmünd und Teile der Oberämter Gaildorf und Welzheim auf. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Ostalbkreis noch 42 Gemeinden, darunter 9 Städte und hiervon wiederum 3 „Große Kreisstädte“ (Aalen, Ellwangen (Jagst) und Schwäbisch Gmünd). Größte Stadt ist Aalen, kleinste Gemeinde ist Obergröningen.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
31. Dezember 1973 274.804
31. Dezember 1975 272.353
31. Dezember 1980 275.793
31. Dezember 1985 276.524
27. Mai 1987 ¹ 279.572
Jahr Einwohnerzahlen
31. Dezember 1990 294.146
31. Dezember 1995 311.110
31. Dezember 2000 314.198
31. Dezember 2005 316.760
30. Juni 2006 316.159

[Bearbeiten] Politik

Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet. Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf 5 Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von 8 Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.

Die Landräte des Landkreises Aalen 1945–1972:

  • 1945–1946: Max Freiherr von Lütgendorf-Leinburg
  • 1946–1970: Dr. Anton Huber
  • 1970–1972: Gustav Wabro

Die Landräte des Landkreises Schwäbisch Gmünd 1945–1972:

  • 1945–1961: Konrad Burkhardt
  • 1961–1972: Dr. Friedrich Karl Röther

Die Landräte des Ostalbkreises seit 1973:

  • 1973–1980: Gustav Wabro
  • 1980–1996: Dr. Diethelm Winter
  • 1996–2007: Klaus Pavel

[Bearbeiten] Wappen

Bild:Wappen Ostalbkreis.png Beschreibung:

In Gold ein roter Pfahl, belegt mit einem goldenen Abtsstab; vorn ein schwarzer Löwe, hinten ein halber schwarzer Adler am Spalt (Wappen-Verleihung 5. November 1975)
Bedeutung:
Der staufische Löwen steht für das Hausgut der Hohenstaufer, welches im Kreisgebiet Anteil hatte. Später entstanden einige freie Reichsstädte (Aalen, Schwäbisch Gmünd, Bopfingen), weshalb der Reichsadler im Wappen abgebildet ist. Der Abtsstab soll die ehemals geistlichen Territorien (Fürstpropstei Ellwangen, Kloster Neresheim u. a.) versinnbildlichen.

Siehe auch: Liste der Wappen im Ostalbkreis

[Bearbeiten] Kreispartnerschaften

Der Ostalbkreis unterhält seit 1992 eine Partnerschaft mit der Provinz Ravenna in Italien.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Im Öffentlichen Personen-Nahverkehr bestehen bisher Tarifkooperationen der Busunternehmen in und um Schwäbisch Gmünd, Aalen und Ellwangen. Ein kreisweiter Verkehrsverbund aller Busse und Bahnen wird vorbereitet. Das ursprünglich für August 2006 vorgesehene Inkrafttreten verzögert sich wegen verfahrenstechnischer Komplikationen bei der Ausschreibung von Fahrscheindruckern auf voraussichtlich Frühjahr 2007[1].

Die beiden größten Städte des Kreises, Aalen und Schwäbisch Gmünd, liegen an der 1861 von den Württembergischen Staatseisenbahnen erbauten Remsbahn Stuttgart–Aalen–Wasseralfingen, die 1863 ins bayerische Nördlingen weitergeführt wurde. Der letztgenannte Abschnitt wird heute als Riesbahn bezeichnet.

Die Nord-Süd-Strecke der Brenzbahn Aalen–Heidenheim–Ulm kam 1864 hinzu und wurde 1866 – in Goldshöfe abzweigend – als Obere Jagstbahn nach Crailsheim in Betrieb genommen.

Die Albhochfläche des Härtsfeldes wurde 1901 von der Badischen Lokal-Eisenbahn-Gesellschaft durch die Härtsfeldbahn, eine Schmalspurbahn von Aalen nach Neresheim und weiter ins Donautal bei Dillingen, erschlossen.

Die genannten Eisenbahnen treffen bzw. trafen im Bahnhof Aalen aufeinander.

Von Schwäbisch Gmünd aus überquerte ab 1911 die Hohenstaufenbahn die Alb nach Göppingen. Die Stadt Heubach erhielt ihren Anschluss an die Hauptbahn in Unterböbingen erst 1920 durch die Heubachbahn.

Im Kochertal ist Untergröningen seit 1903 Endpunkt der Oberen Kochertalbahn von Gaildorf, welche die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft erbaut und bis zur Stilllegung betrieben hat.

Von dem maximal 151 km umfassenden Schienennetz sind die Hauptstrecken (105 km) erhalten geblieben. Die Nebenbahnen (46 km) wurden stillgelegt:

  • 1972: Unterböbingen–Heubach 4 km und Aalen–Neresheim (–Dillingen) 30 km (Meterspur)
  • 1984: Schwäbisch Gmünd–Reitprechts (–Göppingen) 11 km
  • 2000: (Gaildorf West–) Untergröningen 1 km

Durch das östliche Kreisgebiet führt in Süd-Nord-Richtung die Bundesautobahn A 7 UlmWürzburg. Ferner erschließen mehrere Bundes-, Landes- und Kreisstraßen den Landkreis, darunter die B 29 Stuttgart–Aalen und die B 19 Ulm–Schwäbisch Hall.

[Bearbeiten] Einrichtungen im Landkreis

Der Ostalbkreis ist Schulträger folgender Beruflichen Schulen:

  • Technische Schule Aalen mit (Zweige: Informationstechnik, Technik und Gestaltungs- und Medientechnik (GMT))
  • Kaufmännische Schule Aalen
  • Justus-von-Liebig-Schule Aalen (Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule; beinhaltet unter anderem ein biotechnologisches Gymnasium sowie das ernährungswissensschaftliche Gymnasium)
  • Kreisberufsschulzentrum Ellwangen (Gewerbliche, Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schule)
  • Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd
  • Kaufmännische Schule Schwäbisch Gmünd
  • Agnes-von-Hohenstaufen-Schule Schwäbisch Gmünd (Hauswirtschaftliche Schule)

Ferner gibt es folgende Sonderschulen:

  • Klosterbergschule Schwäbisch Gmünd (Schule für Geistig- und Körperbehinderte mit Schulkindergarten)
  • Jagsttalschule Westhausen (Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten)
  • Schloss-Schule Wasseralfingen (Schule für Sprachbehinderte mit Schulkindergärten)
  • Schule für Kranke in längerer Krankenhausbehandlung Aalen
  • Heideschule Mutlangen (Schule für Sprachbehinderte)

Der Ostalbkreis ist Träger des Ostalb-Klinikums Aalen, das in der Form eines Eigenbetriebs organisiert ist und zu dem auch die Klinik am Ipf Bopfingen gehört, sowie des Klinikums Schwäbisch Gmünd mit dem Margaritenhospital Schwäbisch Gmünd und der Stauferklinik Mutlangen. Auch dieses Klinikum wird als Eigenbetrieb des Ostalbkreises betrieben. Beide Kliniken sind Akademische Lehrkrankenhäuser der Universität Ulm.

Die katholische Kirche ist Träger der Stiftung Haus Lindenhof, die auf dem Gebiet des Landkreises Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, pflegebedürftige Menschen und Arbeitslose betreibt. Der Sitz ist im gleichnamigen Hof bei Schwäbisch Gmünd.

[Bearbeiten] Städte und Gemeinden

(Einwohner am 30. Juni 2005)

Städte

  1. Aalen (67.125)
  2. Bopfingen (12.575)
  3. Ellwangen (Jagst) (25.250)
  4. Heubach (10.133)
  5. Lauchheim (4.661)
  6. Lorch (11.481)
  7. Neresheim (8.277)
  8. Oberkochen (8.290)
  9. Schwäbisch Gmünd (61.391)

Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände

  1. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Aalen mit den Gemeinden Essingen und Hüttlingen
  2. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bopfingen mit den Gemeinden Kirchheim am Ries und Riesbürg
  3. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Ellwangen (Jagst) mit den Gemeinden Adelmannsfelden, Ellenberg, Jagstzell, Neuler, Rainau, Rosenberg und Wört
  4. Gemeindeverwaltungsverband „Kapfenburg“ mit Sitz in Westhausen; Mitgliedsgemeinden: Stadt Lauchheim und Gemeinde Westhausen
  5. Gemeindeverwaltungsverband „Leintal-Frickenhofer Höhe“ mit Sitz in Leinzell; Mitgliedsgemeinden: Eschach, Göggingen, Iggingen, Leinzell, Obergröningen und Schechingen
  6. Gemeindeverwaltungsverband „Rosenstein“ mit Sitz in Heubach; Mitgliedsgemeinden: Stadt Heubach und Gemeinden Bartholomä, Böbingen an der Rems, Heuchlingen und Mögglingen
  7. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Schwäbisch Gmünd mit der Gemeinde Waldstetten
  8. Gemeindeverwaltungsverband „Schwäbischer Wald“ mit Sitz in Mutlangen; Mitgliedsgemeinden: Durlangen, Mutlangen, Ruppertshofen, Spraitbach und Täferrot
  9. Gemeindeverwaltungsverband „Tannhausen“ mit Sitz in Tannhausen; Mitgliedsgemeinden: Stödtlen, Tannhausen und Unterschneidheim

Gemeinden

  1. Abtsgmünd (7.394)
  2. Adelmannsfelden (1.886)
  3. Bartholomä (2.169)
  4. Böbingen an der Rems (4.689)
  5. Durlangen (2.996)
  6. Ellenberg (1.758)
  7. Eschach (1.842)
  8. Essingen (6.432)
  9. Göggingen (2.508)
  10. Gschwend (5.041)
  11. Heuchlingen (1.841)
  12. Hüttlingen (5.654)
  13. Iggingen (2.567)
  14. Jagstzell (2.451)
  15. Kirchheim am Ries (2.066)
  16. Leinzell (2.237)
  17. Mögglingen (4.138)
  18. Mutlangen (6.381)
  19. Neuler (3.096)
  20. Obergröningen (457)
  21. Rainau (3.251)
  22. Riesbürg (2.378)
  23. Rosenberg (2.611)
  24. Ruppertshofen (1.870)
  25. Schechingen (2.438)
  26. Spraitbach (3.516)
  27. Stödtlen (2.008)
  28. Täferrot (1.040)
  29. Tannhausen (1.869)
  30. Unterschneidheim (4.666)
  31. Waldstetten (7.247)
  32. Westhausen (5.885)
  33. Wört (1.423)

[Bearbeiten] Literatur

Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart – Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg, Stuttgart, 1980, ISBN 3-17-005708-1

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Ostalbkreis – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Quellen

  1. Gmünder Tagespost vom 27. September 2006

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