Bahnhof Köln/Bonn Flughafen
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Der Bahnhof Köln/Bonn Flughafen gehört zur Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main und wird von ICE-, S-Bahn- und Regionalzügen bedient. Der im Juni 2004 eröffnete Flughafenbahnhof ist Bestandteil der rund 15 Kilometer langen „Flughafenschleife“.
Der Tunnelbahnhof wird von der Deutschen Bahn in der „Bahnhofskategorisierung“ (Stufen 1–6) in die Kategorie 2 eingestuft, zu denen über 60 Bahnhöfe in Deutschland zählen.[1] Ausgehend von dieser Bewertung ist der Betreuungs- und Ausstattungsstandard entsprechend hoch.
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[Bearbeiten] Bauwerkdetails
Der Bahnhof befindet sich 18 m unter der Oberfläche. Die Stahl-Glas-Konstruktion ist 156 m lang und überspannt das Bauwerk in der Breite von 36 Metern.[2]
Unter dem gewölbten Glasdach befinden sich zwei Bahnsteige mit je zwei Gleisen zwischen imposanten Sichtbetonwänden. Eine große gläserne Treppe in der Mitte der Bahnsteige dient zum Bahnsteigwechsel und führt zu einem der Notausgänge. Vom Bahnsteig führen Rolltreppen und Aufzüge ins Tiefgeschoss von Terminal 2. Während durch das filigrane Glasdach viel Tageslicht einfällt, entwickeln die Sichtbetonwände eine schlichte Eleganz und einen gekonnten Kontrast zur bunten Welt der Airline-Werbungen. Der Höhenunterschied zwischen Schiene und Bahnsteigkante beträgt an den äußeren Gleisen 76 cm und an den inneren 96 cm, da die inneren Gleise tiefer verlegt wurden, um bei unterschiedlichen Wagen einen niveaugleichen Einstieg zu ermöglichen. Aus betrieblichen Gründen halten die hohen S-Bahn-Wagen auch am niedrigen Bahnsteig, wodurch wieder die lästige Trittstufe entsteht.
Bis zum Frühjahr 2007 entsteht am südlichen Ende des Bahnhofs ein zweigeschossiger Verbindungsbau aus Stahl und Glas mit einer Fassadenfläche von 1400 m² zum Check-In Bereich B im Terminal 1, dort existiert bislang nur ein provisorischer Ausgang neben der Zufahrtsstraße, weshalb der Weg ein kurzes Stück durchs Freie führt. Bei der Baumaßnahme werden zwei Rolltreppen und ein Aufzug errichtet. [3]
[Bearbeiten] Geschichte
Der Bau der Flughafenanbindung und damit des Bahnhofs geht auf das Berlin/Bonn-Gesetz vom 26. April 1994 zurück, das der Region Bonn Ausgleichsleistungen für den Umzug von Parlament und Teilen der Bundesregierung nach Berlin vorsieht. Mit dem Bau soll die Intermodalität im Verkehrsnetz gestärkt werden, die Betreiber des Flughafens erhofften sich weitere Zuwächse. Ursprünglich sollte der Bahnhof, wie im Wettbewerbsentwurf, als geschlossener Tunnel gebaut werden, wurde aber mit einem großen Glasdach ausgeführt. Trotzdem ist er ein Tunnelbahnhof und wird auch von der Deutschen Bahn als solcher bezeichnet, Rauchen ist mit dem Verweis auf die Eigenschaft als Tunnelbahnhof nicht gestattet. Geplant wurde das Bauwerk vom Architekturbüro Murphy/Jahn, nach deren Entwürfen bereits Terminal 2 entstanden ist. Am 12. Juni 2004 wurde der Bahnhof unter Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder eröffnet.
Seit Sommer 2006 entsteht der voraussichtlich im April 2007 fertiggestellte Verbingsbau zwischen Bahnhof und Terminal 1. Bauherr der sechs Millionen Euro teuren Verbindung ist die Deutsche Bahn, mit dem Anbau wurde wieder das Architekturbüro Murphy/Jahn beauftragt.
[Bearbeiten] S-Bahn-Anbindung
Da der Bau der Flughafenschleife zum Großteil von den Ausgleichsmitteln des Berlin/Bonn-Gesetzes finanziert wurde, sollte vorrangig die Region Bonn/Rhein-Sieg an den Flughafen angebunden werden. Bis jetzt haben nur Köln und – aus dem Rhein-Sieg-Kreis Troisdorf – über die S 13 eine S-Bahn-Anbindung an den Flughafen. Entlang der Rechten Rheinstrecke (Köln–Troisdorf–Bonn-Beuel) besteht lediglich ein Ein-Stunden-Takt zum Flughafenbahnhof über den RegionalExpress 8. Häufigere Verbindungen sind hier nicht möglich, da auf dieser Strecke viel Güterverkehr gefahren wird. Deshalb sollen entlang der Strecke von Troisdorf bis Bonn-Oberkassel ein bis zwei neue Gleise gebaut werden, um die bisher von Köln über den Flughafen nach Troisdorf verkehrende S 13 nach Oberkassel zu verlängern. Pro Stunde soll ein weiterer Zug über Bad Honnef nach Linz fahren. Mit dem Bau soll voraussichtlich 2008 begonnen werden.
Siehe auch: S-Bahn Rhein-Ruhr#Planungen
Flughafenschleife (Strecke 2691) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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[Bearbeiten] Flughafenschleife
Der Flughafenbahnhof ist Teil der 15 Kilometer langen „Flughafenschleife“ und wurde ab August 2000 gebaut. Rund ein Drittel der Bahnstrecke verläuft in zwei Tunneln. Der „Flughafentunnel“ im Bereich des Naturschutzgebietes Wahner Heide und unter dem Flughafenareal ist rund 4.200 Meter lang, der Schloss-Röttgen-Tunnel etwa 1.000 Meter und damit doppelt so lang wie ursprünglich geplant. Letzterer soll das Areal des Gestüts Röttgen vor Beeinträchtigungen durch den Bahnverkehr schützen. Um die Länge des Schloss-Röttgen-Tunnels gab es einen Rechtsstreit, der die Realisierung der Flughafenschleife um etwa zwei Jahre verzögerte. Finanziert wurde das 532 Mio. Euro teure Projekt vom Bund mit ca. 255 Mio. Euro, dem Land Nordrhein-Westfalen mit ca. 222 Mio. Euro und der Flughafen Köln/Bonn GmbH mit etwa 53 Mio. Euro.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Liste Bahnhofskategorien 2006 (PDF, 0,3 MB)
- ↑ Pressemeldung des Flughafens zur Bahnhofseröffnung
- ↑ Pressemeldung des Flughafens Köln/Bonn
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 50° 52′ 44″ N, 7° 7′ 10″ O