Bahnhofskategorie
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Die Bahnhofskategorie beschreibt im Netz der Deutschen Bahn anhand verschiedener Faktoren die Bedeutung eines Bahnhofs und den Service, der geboten wird.
Über 5.400 Bahnhöfe und Haltepunkte der DB Station&Service wurden in sechs Kategorien eingeteilt. Die Einteilung ergibt sich aus den Kriterien: Anzahl der Reisenden und Zughalte pro Tag, Übergangsmöglichkeit von Nah- und Fernverkehr, Integration des Bahnhofs in das Verkehrsnetz der Stadt und lokale Besonderheiten.
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[Bearbeiten] Kategorien
[Bearbeiten] Kategorie 1: Fernverkehrsknoten
Zur Kategorie 1 („Fernverkehrsknoten“) gehören Bahnhöfe, die ähnlich wie internationale Flughäfen ausgestattet sind. Beinahe alle Zuggattungen halten hier und Servicemitarbeiter sind vorhanden. Zudem gibt es meist Einkaufsmöglichkeiten. Berlin und Frankfurt am Main verfügen über mehrere Bahnhöfe dieser höchsten Kategorie. Insgesamt gibt es 20 Bahnhöfe der Kategorie 1:
- Berlin Hauptbahnhof
- Berlin Ostbahnhof
- Berlin Südkreuz
- Bremen Hauptbahnhof
- Dortmund Hauptbahnhof
- Dresden Hauptbahnhof
- Düsseldorf Hauptbahnhof
- Essen Hauptbahnhof
- Frankfurt (Main) Flughafen Fernbahnhof
- Frankfurt (Main) Hauptbahnhof
- Hamburg Hauptbahnhof
- Hannover Hauptbahnhof
- Karlsruhe Hauptbahnhof
- Köln Hauptbahnhof
- Leipzig Hauptbahnhof
- Mainz Hauptbahnhof
- Mannheim Hauptbahnhof
- München Hauptbahnhof
- Nürnberg Hauptbahnhof
- Stuttgart Hauptbahnhof
[Bearbeiten] Kategorie 2: Fernverkehrssystemhalt
Etwa 60 Bahnhöfe, die entweder wichtige Haltepunkte im Fernverkehr (mit Halt von InterCity- oder EuroCity-Zügen) sind oder eine Anbindung an einen großen Flughafen ermöglichen, werden der Kategorie 2 („Fernverkehrssystemhalt“) zugeordnet. Beispiele hierfür sind die Bahnhöfe
- Berlin Zoologischer Garten,
- Duisburg Hauptbahnhof, (die beide früher der Kategorie 1 angehörten),
- Augsburg Hbf,
- Bochum Hbf,
- Frankfurt (Main) Südbahnhof,
- Hamburg-Altona,
- Hamm (Westf.),
- Kassel-Wilhelmshöhe,
- Köln Messe/Deutz,
- München Ost,
- Offenburg und
- Weimar.
[Bearbeiten] Kategorie 3: Regionalknoten/Fernverkehrshalt
An den „Regionalknoten mit möglichem Fernverkehrshalt“/„Fernverkehrshalten ohne übergeordnete Bedeutung für den Regionalverkehr“ gibt es meist ein Empfangsgebäude, wo Fahrgäste Fahrkarten und Lebensmittel kaufen können. Auf Service-Mitarbeiter wird hier, um Kosten zu sparen, größtenteils verzichtet. Dieser dritten Kategorie gehören 250 Bahnhöfe an, zum Beispiel Mülheim (Ruhr) Hauptbahnhof, Jena Paradies, Schorndorf und Montabaur.
[Bearbeiten] Kategorie 4: Nahverkehrssystemhalt/Nahverkehrsknoten
Der Kategorie 4 werden etwa 600 Bahnhöfe zugeordnet. Die als „hoch frequentierter Nahverkehrssystemhalt/Nahverkehrsknoten“ bezeichneten Stationen richten sich mit ihrer hohen Dichte an RegionalBahnen und RegionalExpress-Zügen an Pendler und lassen sich mit Busbahnhöfen vergleichen. Beispiele sind der Bahnhof Düren, der Bahnhof Berlin-Lichterfelde Ost und Krefeld Hauptbahnhof in Nordrhein-Westfalen. Damit ist Krefeld eine der größten deutschen Städte, an denen nur Regionalzüge verkehren.
[Bearbeiten] Kategorie 5: Nahverkehrssystemhalt
Bahnhöfe der Kategorie 5 („Nahverkehrssystemhalt“) befinden sich oft in kleineren Städten oder Stadtteilen. Auch sie werden viel von Pendlern genutzt und, weil sie eher schwach frequentiert sind, wird auf eine widerstandsfähige Ausstattung geachtet, die Vandalismus unterbinden soll. Es gehören zirka 1.300 Bahnhöfe in diese Kategorie, darunter: Bahnhof Odendorf und Bahnhof Köln-Holweide.
[Bearbeiten] Kategorie 6: Nahverkehrshalte
Bahnhöfe der niedrigsten Kategorie („Nahverkehrshalte“) haben die kleinste Anzahl an Reisenden und nur die für einen Haltepunkt notwendigen Einrichtungen, wie einen Fahrkartenautomaten. Sie lassen sich mit Bushaltestellen vergleichen. Zu dieser Kategorie gehören rund 3.200 Bahnhöfe. Beispiel: Bahnhof Ilmenau Haltepunkt Gerhausen