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Troisdorf - Wikipedia

Troisdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Troisdorf
Troisdorf
Deutschlandkarte, Position von Troisdorf hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Koordinaten: Koordinaten: 50° 49′ N, 7° 9′ O50° 49′ N, 7° 9′ O
Höhe: 55 m ü. NN
Fläche: 62,17 km²
Einwohner: 76.714 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 1234 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 53840, 53842, 53844
Vorwahlen: 02241, 02203, 02246, 0228
Kfz-Kennzeichen: SU
Gemeindeschlüssel: 05 3 82 068
Stadtgliederung: 12 Ortschaften
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kölner Str. 176
53840 Troisdorf
Webpräsenz:
Bürgermeister: Manfred Uedelhoven (CDU)
Lage von Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis
Lage von Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis

Troisdorf (ˈtroːsdɔrf mit Dehnungs-i) ist die größte Stadt im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen und liegt rechtsrheinisch zwischen Köln und Bonn. Landschaftlich liegt es im Süd-Osten der Kölner Bucht zwischen den südlichen Ausläufern des Bergischen Landes im Norden und den Siegauen im Süden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Im Norden grenzt Troisdorf an Köln, im Osten an Lohmar und Siegburg, im Südosten an Sankt Augustin, im Süden an Bonn und im Westen an Niederkassel.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Troisdorf besteht aus zwölf Stadtteilen, die gleichzeitig Ortschaften mit einem Ortsvorsteher sind:

Stand der angegeben Einwohnerzahlen: 31. Dezember 2006

[Bearbeiten] Geschichte

Sieglar – Marktplatz mit Schule, ca. 1915
Sieglar – Marktplatz mit Schule, ca. 1915
Herrenhaus der Burg Wissem
Herrenhaus der Burg Wissem
Die Friedrich-Wilhelm-Hütte 1853
Die Friedrich-Wilhelm-Hütte 1853

Troisdorf wird ursprünglich in einer Urkunde aus dem Jahre 1075 der Siegburger Benediktiner-Abtei Michaelsberg als Truhtesdorf bezeichnet.

Die ältesten urkundlich erwähnten Siedlungen im heutigen Stadtgebiet sind aber Eschmar und Sieglar, die bereits 832 genannt werden. Für eine frühe Besiedlung spricht auch der ehemalige Rittersitz Burg Wissem, der heute nahe dem Stadtzentrum am Waldrand liegt.

Der eigentliche Aufschwung der heutigen Stadt begann aber mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. 1815 wurde in Spich eine Alaunhütte in Betrieb genommen. 1825 begann der Bau der Friedrich-Wilhelms-Hütte (später Mannstaedt-Werke), einer Eisenhütte, an der Agger.

Die Lage an der rechten Rheinstrecke und an der Siegstrecke machte Troisdorf in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für Industrieunternehmen interessant. So folgte im Jahr 1887 der Bau einer Zündhütchen- und Sprengkapselfabrik der späteren Dynamit Nobel AG. Heute wird Troisdorf auch als Industriestadt im Grünen bezeichnet.

[Bearbeiten] Stadtrechte

1952 erhielt Troisdorf Stadtrechte.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Im Zuge der Gemeindereform wurden am 1. August 1969 die Ortschaften der Gemeinde Sieglar (Bergheim, Eschmar, Kriegsdorf, Müllekoven, Oberlar, Sieglar und Spich), sowie die Ortschaften Friedrich-Wilhelms-Hütte (vorher Amt Menden) und Altenrath (vorher Amt Lohmar) neue Ortsteile der Stadt Troisdorf.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Bis in das 19. Jahrhundert hatte Troisdorf nur wenige hundert Einwohner. Erst mit der Industrialisierung im 20. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1895 erst 2.825 Menschen in dem Ort, so waren es 1968 bereits 18.000. Durch zahlreiche Eingemeindungen am 1. August 1969 stieg die Bevölkerungszahl auf 48.837. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Troisdorf nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 74.613 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern) – historischer Höchststand.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
3. Dezember 1861 ¹ 1.282
2. Dezember 1895 ¹ 2.825
1. Dezember 1905 ¹ 4.700
1. Dezember 1910 ¹ 5.939
16. Juni 1925 ¹ 9.400
16. Juni 1933 ¹ 9.800
17. Mai 1939 ¹ 11.180
29. Oktober 1946 ¹ 11.679
Jahr Einwohner
13. September 1950 ¹ 13.229
25. September 1956 ¹ 15.300
6. Juni 1961 ¹ 16.400
31. Dezember 1965 17.532
27. Mai 1970 ¹ 51.271
31. Dezember 1975 56.402
31. Dezember 1980 58.618
31. Dezember 1985 60.981
Jahr Einwohner
25. Mai 1987 ¹ 60.079
31. Dezember 1990 64.430
31. Dezember 1995 68.778
31. Dezember 2000 72.678
31. Dezember 2005 76.596
31. Dezember 2006 76.714

¹ Volkszählungsergebnis

[Bearbeiten] Politik

Troisdorfer Rathaus
Troisdorfer Rathaus

[Bearbeiten] Stadtrat

Die 50 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:

  • CDU 24 Sitze
  • SPD 18 Sitze
  • Grüne 4 Sitze
  • FDP 2 Sitze
  • UWG Regenbogen 2 Sitze

(Stand: Nach der Kommunalwahl am 26. September 2004)

Seit der Kommunalwahl regiert in Troisdorf die Mehrheit aus CDU und FDP mit einer Stimme Mehrheit, nachdem seit 1999 die CDU alleine regierte und zuvor die SPD für Jahrzehnte die politische Verantwortung trug.

[Bearbeiten] Bürgermeister

Nach einer Stichwahl zwischen Prof. Dr. Peter Kreppel (SPD) und Manfred Uedelhoven (CDU) am 12. Oktober 2004 ist letzterer erneut zum Bürgermeister gewählt worden. Die drei ehrenamtlichen stellvertretenden Bürgermeister sind Manfred Catrin (CDU), Ralf Saborowski (SPD) und Ruprecht Türk (FDP).

neues Logo
neues Logo

[Bearbeiten] Wappen

Das Wappen wurde nach der Gemeindereform neu gestaltet. Es stellt die Initiale „T“ der Stadt dar. Die vier Kugeln stehen für die Gemeinden aus denen das heutige Troisdorf entstand. Das „T“ erinnert an ein Molekül in Anlehnung an die chemische Industrie der Stadt.

Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet: „Das Wappen der Stadt Troisdorf enthält in Silber (Weiß) vier 3 : 1 angeordnete schwebende Kugeln, die durch schwarze Stäbe zu einem T verbunden sind. Die Kugeln des Querstabes sind rot, die des Längsstabes blau.“

Inzwischen besitzt Troisdorf ein neues Logo, welches das Wappen teilweise ersetzt. Es besteht aus mehreren Kugeln, die die Lage der Stadtteile und deren Größe symbolisieren sollen.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Troisdorfer Stadttor
Troisdorfer Stadttor

[Bearbeiten] Museen

  • Bilderbuchmuseum in der Burg Wissem. Das einzige Bilderbuchmuseum in Europa.
  • Fischereimuseum in Bergheim. Ein 1986 von der Bergheimer Fischereibruderschaft gebautes Museum, welches die Geschichte der Zunft und des Ortes präsentiert.
  • Kunststoffmuseum Troisdorf auf dem HT Gelände. Geschichte der Kunststoffregion Troisdorf, in der die Kunststofffenster und das Linoleum entwickelt wurden.

[Bearbeiten] Bauwerke

  • Troisdorfer Stadttore

Zwei von Joachim Bandau und Victor Bonato 1984 entworfene Edelstahlkonstruktionen mit transparenten, spiegelnden und wasserüberlaufenen Glasflächen, welche sich am Anfang und Ende der Fußgängerzone befinden.

  • Burg Wissem

Nach früherer Nutzung der Gebäude als Stadtverwaltung und Standesamt befindet sich heute dort unter anderem ein Kinderbuchmuseum. Es besteht jedoch weiterhin ein nutzbares Trauzimmer.

[Bearbeiten] Parks

Die Industriestadt im Grünen hat auf ihrer gesamten Fläche etliche geschützte oder naturbelassene Gebiete, die von den Bürgern Troisdorfs und anderer Städte im Umkreis als Naherholungsgebiete genutzt werden.

  • Der Stadtpark befindet sich in Troisdorf-Mitte. Um einen zentralen See, in dem teils prächtige Goldfische herumschwimmen, liegen Wanderwege und Tiergehege.
  • Die Wahner Heide war einst ein Truppenübungsplatz für die belgischen Streitkräfte, die lange Jahre in Troisdorf stationiert waren. Sie ist allerdings heute Übungsplatz der Bundeswehr geblieben. Trotz der militärischen Nutzung ist sie seit dem Weggang der belgischen Truppe für Wanderer frei zu nutzen. Die Heidelandschaft beherbergt eine Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere. Auf den befestigten Wegen kann man die Wahner Heide wunderbar erkunden. Das Verlassen der Wege ist allerdings sowohl aufgrund der Munitionsbelastung als auch zum Schutz der Landschaft verboten.
  • Die Siegaue befindet sich an der Siegmündung. Bei Hochwasser wird die Aue zu einer Wasserlandschaft mit immensen Ausmaßen. In trockenen Zeiten beherbergt die Siegaue viele seltene Vogelarten, die diese als Brutgebiet nutzen. Aber auch für die Naherholung ist gesorgt. Neben vielen Rad- und Wanderwegen, die zur Erkundung der Siegaue und des nahen Rheinufers einladen, liegt kurz vor der Siegmündung die Gaststätte Zur Siegfähre mitsamt der namensgebenden Fähre. Dieser Ort ist weit über die Grenzen Troisdorfs bekannt. Im Sommer stattete sogar der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder der Siegfähre im Rahmen eines Interviews einen Besuch ab.

[Bearbeiten] Sport

In Troisdorf gibt es zahlreiche Sportvereine. Zu den bekannteren gehören

Weitere Sportvereine sind

  • Fußball-Bezirksligist 1.FC Spich 1911 e.V.,
  • der American Football-Verein Troisdorf Jets, der in der 2.Bundesliga spielt,
  • der Handballverein HSV Troisdorf e.V.,
  • die Ortsgruppe Troisdorf e.V. der Wasserrettungsorganisation Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG),
  • die Leichtathletikvereine Troisdorfer Leichtathletik Gemeinschaft und LAZ Puma Troisdorf/Siegburg,
  • der Box- Club Troisdorf 48 e.V.,
  • der 1.Schachklub Troisdorf,
  • die Turnvereine Troisdorfer Turnverein 1891 e.V., Sieglarer Turnverein 1897 e.V., Turnverein 1909 e.V. Bergheim/Sieg
  • das Modern Jazz Ballett der Jazz Devils Dance Company.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

In Troisdorf sind sowohl Unternehmen der chemischen Industrie wie Dynamit Nobel, die Degussa AG/Hüls Troisdorf und der Tiefzieh-Kunststoffverpackungshersteller silver plastics, als auch aus der Stahlindustrie wie der Spezialprofilhersteller Mannstaedt-Werke ansässig. Ein weiterer Bereich ist der Maschinenbau mit dem Unternehmen Reifenhäuser Maschinenbau. Durch die kurze Entfernung zum Flughafen Köln/Bonn – Teile des Flughafens liegen sogar auf Stadtgebiet – haben sich mehrere Logistik-Unternehmen in Troisdorf angesiedelt.

[Bearbeiten] Bildung

In Troisdorf gibt es dreizehn Grundschulen, zwei Hauptschulen, zwei Realschulen, zwei Gymnasien, eine städtische Gesamtschule, sowie zwei Sonderschulen. Die Hauptschule Geschwister-Scholl-Schule, die Korczak-Realschule und das Heinrich-Böll-Gymnasium bilden das Sekundarstufenzentrum in Sieglar und werden teilweise in Ganztagsform betrieben.

Im Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Troisdorf (BKT), das sich ebenfalls im Schulzentrum Sieglar befindet, werden Berufsschüler verschiedenster Ausbildungszweige unterrichtet. Hier finden sich Fachoberschulen und höhere Berufsfachschulen sowohl technischer als auch sozialer Fachrichtungen. An den Fachschulen werden neben Sozialpädagogen auch Techniker der Fachrichtung Maschinenbau und Kunststoff- und Kautschuk-Technologie in Voll- und Teilzeitform ausgebildet.

Außerdem betreibt Troisdorf eine Musikschule und zusammen mit Niederkassel eine Volkshochschule.

Des Weiteren befindet sich in Troisdorf ein Ausbildungszentrum der Deutschen Bahn AG.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Mit der Stadt verbundene Personen

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Troisdorf – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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