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Linz am Rhein - Wikipedia

Linz am Rhein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Linz am Rhein
Linz am Rhein
Deutschlandkarte, Position von Linz am Rhein hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Neuwied
Verbandsgemeinde: Linz am Rhein
Koordinaten: Koordinaten: 50° 34′ N, 7° 17′ O50° 34′ N, 7° 17′ O
Höhe: 57–386 m ü. NN
Fläche: 17,98 km²
Einwohner: 5980 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 333 Einwohner je km²
Postleitzahl: 53545
Vorwahl: 02644
Kfz-Kennzeichen: NR
Gemeindeschlüssel: 07 1 38 041
Stadtgliederung: 3 Stadtteile
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Am Schoppbüchel 5
53545 Linz am Rhein
Webpräsenz:
Bürgermeister: Adi Buchwald (CDU)

Linz am Rhein ist eine Stadt des Landkreises Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz, nahe der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Es ist Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde. Linz liegt rechtsrheinisch an der Bundesstraße 42, etwa auf halbem Weg zwischen Köln und Koblenz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Linz liegt direkt am Rhein unterhalb des Westerwaldes im Großraum Köln/Bonn gegenüber der Ahr-Mündung. Der Stadt Linz sind die Ortsteile Kretzhaus, Roniger Hof und Stuxhof zugeordnet. Die Stadt gehört zum Landkreis Neuwied und ist Sitz der Verbandsgemeinde Linz.

[Bearbeiten] Geschichte

Der Ort Linz findet im Jahre 874, als Lincesce benannt, seine erste urkundlich nachgewiesene Erwähnung.

Zwischen 1206 und 1214 entstand die Pfarrkirche St. Martin am damals höchsten Punkt des Ortes. Eine Vorgängerkirche am selben Ort wurde bei den Kämpfen zwischen Otto IV. und Philipp von Schwaben im Jahre 1198 zerstört. Beim Bau einer Fußbodenheizung im Zuge der Restaurierungsarbeiten stieß man im Jahre 1981 auf Grabstätten und Fundamentstücke der Vorgängerkirche.

Die für das Stadtbild wichtigste politische Entscheidung fiel im späten Mittelalter. Es war die Erhebung des Ortes Linz zur Stadt während der Regierungszeit des Kölner Erzbischofes Heinrich II. von Virneburg zwischen 1304 und 1332.

Im Jahre 1365, kurz nach dem Erhalt der Stadtrechte, erfolgt der Bau der Burg Linz. 1391 brennt Linz bis auf ein Drittel ab. 1475 wird Linz durch kaiserliche Truppen im Neusser Krieg belagert. Um 1517 erfolgt der Bau des Rathauses.

1815 Linz wird Teil von Preußen. 1816 erhält Linz durch die Bildung des Landkreises Linz den Status einer Kreisstadt. Der Kreis Linz wird jedoch bereits 1822 wieder aufgelöst; Linz wird nunmehr Teil des Kreises Neuwied.

Der stärkste Wandel des Stadtbildes fand im 19. Jahrhundert statt. Bedingt durch finanzielle Engpässe der Stadt konnten einige Bauwerke nicht gehalten werden. Dieses zeigte sich besonders im Abriss der im im Jahre 1462 eingeweihten Ratskapelle auf dem Marktplatz im Jahr 1818. Die Bürgerschaft empfand die Stadtbefestigung als überholt. Die rheinseitige Stadtmauer wurde 1861/1862 abgetragen, das Grabentor 1863, das Leetor 1879. Durch den Zuzug protestantischer Familien wurde der Bau einer evangelischen Kirche erforderlich. Zwischen 1863 und 1865 entstand die evangelische Kirche auf dem Gelände des ehemaligen Grabentores, zum Teil aus den Baumaterialien des abgetragenen Grabentors. 1858 legten in Linz die ersten Dampfschiffe an.

1870 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz der Strecke Köln - Troisdorf - Neuwied - Niederlahnstein, der Bahnhof wurde gebaut. Die Strecke war zunächst eingleisig, ab 1883 wurde die Bahn in Linz wegen des Hochwassers auf Viadukte höhergelegt und zusätzlich zweigleisig ausgebaut. Am 1. Oktober 1912 wurde die Bahnstrecke Linz–Neustadt–Seifen–Altenkirchen in Betrieb genommen. Nach dem Krieg verlor diese Linie mit zunehmender Motorisierung an Bedeutung. 1960 fuhr der letzte Personenzug in den Westerwald. Heute existiert von dieser Strecke nur noch der ca. 8 km lange Streckenabschnitt von Linz nach Kalenborn, der von Mai bis Oktober an Sonn- und Feiertagen durch die Kasbachtalbahn befahren wird.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Linz 1946 Teil von Rheinland-Pfalz. Im Jahre 1967 wurde die neugebaute katholische St. Marien-Kirche eingeweiht.

In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entsteht der Stadtteil Roniger-Hof: 1976 werden die ersten Häuser fertig gestellt, 1979 erfolgt die Inbetriebnahme des neuen Krankenhauses im neuen Stadtteil oberhalb von Linz.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

Der Stadtrat in Linz am Rhein besteht aus 22 gewählten Mitgliedern und dem in den meisten Punkten stimmberechtigten ehrenamtlichen Bürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:

CDU SPD FWG Grüne Gesamt
2004 13 6 2 1 22 Sitze
1999 13 7 2 22 Sitze
1994 11 6 4 1 22 Sitze
1989 7 6 8 21 Sitze
1984 8 3 10 21 Sitze
1979 10 11 21 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)

[Bearbeiten] Bürgermeister

  • seit 1989: Adi Buchwald, CDU
  • 1979–1989: Theo Lück, erst SPD, ab 1984 FWG
  • 1974–1979: Hans Breitenbach, CDU
  • 1972–1974: Theo Lück, SPD
  • 1956–1972: Leo Thönnissen, SPD
  • 1948–1956: Wilhelm Hoffmann
  • 1947–1948: Peter Frings CDU
  • 1945–1947: Wilhelm Hoffmann
  • 1945: Franz-Josef Wuermeling, CDU
  • 1944–1945: Matthias Wagner
  • 1939–1944: Paul Wiezorke
  • 1933–1938: Franz Weyand , zunächst NSDAP, später aus der Partei ausgeschlossen und Amtsenthebung durch die NSDAP, wahrscheinlich wg. religiös motiviertem Widerstand
  • 1933: Rahms (Vorname unbekannt)
  • 1933: Eugen Mehliß
  • 1914–1932: Dr. Paul Pieper
  • 1910–1914: Hugo Menzel
  • 1871–1910: Julius Lerner
  • 1856–1871: Willibrord Thiesen
  • 1856: Johann Schmitz
  • 1851–1856: Hubert Hubaleck
  • 1848–1851: Rudolf Jakob von Gerolt zur Leyen
  • 1842–1848: Franz Stephan Christmann
  • 1820–1842: Franz Kerp
  • 1817–1820: Friedrich Adolph von Cocy

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Linz am Rhein, Stadtansicht von der gegenüberliegenden Rheinseite (Kripp)
Linz am Rhein, Stadtansicht von der gegenüberliegenden Rheinseite (Kripp)

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Bauwerke

Rheintor Linz
Rheintor Linz
Burg Linz
Burg Linz
Burg Ockenfels oberhalb von Linz am Rhein
Burg Ockenfels oberhalb von Linz am Rhein
  • Viele farbenprächtige Bauwerke; deshalb oft als "Bunte Stadt am Rhein" bezeichnet.
  • Historische Altstadt mit viel Fachwerk, das seit 1912 wieder freigelegt wurde.
  • Rathaus aus dem 14. Jahrhundert
  • Restaurierte Pfarrkirche St. Martin, Baubeginn 1206, Einweihung 1214, die romanische und gotische Bauformen unregelmäßig, aber harmonisch in sich vereint, mit Wandmalereien aus dem 13. und 16. Jahrhundert.
  • Katholische Kirche St. Marien (1967) mit bedeutendem Kölner Flügelaltar (1463)
  • ehemalige Kapuzinerklosterkirche (1636-45), seit 1971 Stadthalle
  • Die Burg des Kurfürsten von Köln, erbaut 1365, enthält eine Folterkammer aus der Ritterzeit und das europäische Wappenmuseum.
  • Römische Glashütte mit Ausstellungs- und Verkaufsfläche, im Sommer ist auch ein Glasbläser vor Ort.
  • Zwei historische Stadttore (Rheintor und Neutor, 1329), die früher Teil der inzwischen fast vollständig abgetragenen Befestigungsmauern waren. Vor dem Neutor die 1987 aufgestellte Bronzeskulptur „Linzer Klapperjunge“; die vorösterliche Ratschen-Tradition nehmen hier alljährlich ca. 200 Kinder und Jugendliche wahr. Am Rheintor sind die Markierungen der Hochwasserüberflutungen verzeichnet. Auch der Pulverturm ist noch erhalten.
  • Sendeanlage des SWR für UKW und Fernsehen mit 156 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmast und kleinem freistehenden Stahlturm
  • Burg Ockenfels oberhalb von Linz, Ende des 15. Jahrhunderts zerstört und in den 1920er-Jahren wieder errichtet.
  • Schloss Rennenberg im Wald bei der Sterner Hütte, in schöner Parkanlage gelegen, in den 1980er Jahren in Privatbesitz restauriert.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten] Wanderwege

Der Rheinsteig, der rechtsrheinische Wanderweg von Wiesbaden nach Bonn führt durch Linz am Rhein mitten über den historischen Marktplatz und weiter über Burg Ockenfels.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Der wichtigste Wirtschaftszweig in Linz ist der Tourismus. Früher spielte in Linz der Basaltabbau eine große Rolle.

[Bearbeiten] Verkehr

Blick auf Linz und das Rheintal mit der rechtsrheinischen Bahnstrecke Köln–Koblenz
Blick auf Linz und das Rheintal mit der rechtsrheinischen Bahnstrecke Köln–Koblenz

Linz liegt direkt an der B 42 und hat Anschluss an die Autobahn A 3, Abfahrt Bad Honnef/Linz (Nr. 34). Die Autofähre Linz–Kripp bietet Anschluss an die linksrheinischen Bundesstraßen B 9 und B 266 sowie die Autobahn A 61 und verbindet Linz mit dem Ahrtal und der Eifel. Im Bundesverkehrswegeplan enthalten ist eine Rheinbrücke als Verbindung der B 42 und der B 9 (als Verlängerung der A 573), der diese Aufgaben in Zukunft zufallen könnten.

Der Linzer Bahnhof an der rechtsrheinischen Bahnstrecke KölnKoblenz wird im Halbstunden-Takt angefahren und verbindet die Stadt im Stunden-Takt direkt mit dem Flughafen Köln/Bonn. Linz gehört sowohl dem Verkehrsverbund Rhein-Mosel als auch dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg an. Der Linzer Bahnhof wird in den Sommermonaten an Wochenenden von der Kasbachtalbahn angefahren.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

[Bearbeiten] Bildung

[Bearbeiten] Gesundheitswesen

  • Franziskus-Krankenhaus Linz

[Bearbeiten] Justiz

Notariat, Polizei, Amtsgericht Linz am Rhein

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt Linz

[Bearbeiten] Bekannte Besucher, Gäste und Bewohner der Stadt

[Bearbeiten] Anekdoten

1474: Wie der Bienenstich erfunden wurde.

[Bearbeiten] Literatur

  • Dr. L. van Laak : Aus dem Werdegang der Stadt Linz/Rhein in Kurkölnischer Zeit Rhein-u.Wied-Druckerei GmbH, Neuwied-Linz 1922
  • Hans Peter Petri: 1100 Jahre Linz am Rhein, Linz 1974
  • Rings, Anita und Anton: Linz - Ein Stadtbild im Wandel, Linz 1984
  • Rings, Anita und Anton: Die ehemalige jüdische Gemeinde in Linz am Rhein, Linz 1992
  • Adam C. Oellers: Linz am Rhein, Rhein. Kunststätten Heft 71, Neuss 1994
  • Rings, Anita und Anton: Häuser und Menschen in Linz, Linz 2002
  • Herrmann Burghard, Cordula Kapser: Linz am Rhein. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart., Böhlau Verlag, Köln 2002 ISBN 3-412-06602-8
  • Adalbert N. Schmitz: Dat och noch - Linzer Mundart, Wörterbuch Linzer Mundart-deutsch u.m.
  • Die schöne Jüdin, Roman aus dem kurkölnischen Linz von Pater Petrus Sinzig, (Hg.) Peter Adams 2004
  • Denise Steger: 800 Jahre katholische Pfarrkirche St. Martin im Spiegel der Kunst, Linz 2006
  • Alms-Hammerstein, Christiane und von der Dollen, Ingrid: Menschen in ihrer Zeit - Ehemalige Schüler des Linzer Gymnasiums, Linz 2006

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Linz am Rhein – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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