Bahnstrecke Rostock–Stralsund
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| Bahnstrecke Rostock–Stralsund | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Länge: | 72 Kilometer | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Verlaufsrichtung: | Ost - West | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Ausbau: | eingleisig elektrifiziert Abschnitt RDG-West – Stralsund im Jahre 1999 komplett renoviert. |
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| Streckenverlauf (nach Kilometrierung) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Rostock–Stralsund verbindet die beiden Hansestädte und ist Teil des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit. Die Strecke wird (mit Ausnahme des Werksanschlusses Poppendorf) von der Deutschen Bahn betrieben. Sie ist im Kursbuch als Teil der Kursbuchstrecke 100 (Hamburg–Schwerin–Rostock–Stralsund) verzeichnet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Streckenbau und Entwicklung bis 1950
Die Bahnstrecke wurde gebaut, um die beiden Hansestädte Rostock und Stralsund zu verbinden und so eine direkte Bahnverbindung zu schaffen. Außerdem sollte das Gebiet zwischen den beiden Hafenstädten durch die Eisenbahn erschlossen werden. Preußen sah eine eingleisige Hauptbahn vor, Mecklenburg hielt eine Nebenbahn für ausreichend. Die Strecke wurde von den Preußischen Staatseisenbahnen erbaut und am 1. Juli 1888 offziell eröffnet. Der mecklenburgische Staat beteiligte sich lediglich finanziell. Die Strecke überquerte zwischen Ribnitz und Damgarten die Grenze zwischen dem Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin und der preußischen Provinz Pommern.
Die Betriebsführung auf preußischem Gebiet, also von Stralsund bis Damgarten wurde zunächst durch die Preußische Staatseisenbahn wahrgenommen, der Betrieb auf dem Mecklenburgischen Abschnitt durch die mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn durchgeführt. Der notwendige Lokomotivwechsel erfolgte im Bahnhof Ribnitz (heute: Ribnitz-Damgarten West). Nachdem die Restauration der preußischen Lokomotiven im mecklenburgischen Rostock per Staatsvertrag geregelt worden war, ging der Betrieb komplett auf die Preußische Staatseisenbahn über.
Im Verlauf der folgenden Jahre entwickelten sich entlang der Strecke weitere Nebenbahnen. So wurden Verbindungen nach Graal-Müritz (Mecklenburgische Bäderbahn), Prerow über Barth (Darßbahn der Preußischen Staatseisenbahnen) und Tribsees (Franzburger Südbahn) geschaffen. In Folge dieser Erweiterungen durch Nebenbahnen entwickelten sich die Bahnhöfe Rövershagen und Velgast zu Eisenbahnknotenpunkten, gerade der Bahnhof in Velgast erlangte durch die Verbindungen nach Prerow und Tribsees eine besondere Bedeutung.
[Bearbeiten] 1950–1989
Zu DDR-Zeiten wurde die Strecke an vielen Stellen durch Militär- und Werksanschlüsse erweitert. Den wohl wichtigsten Anschluss stellt die Werksbahn zum Düngemittelwerk nach Poppendorf dar. Für rein militärische Zwecke dienten die Anschlussgleise von Ribnitz-Damgarten Ost nach Pütnitz sowie von Gelbensande nach Schwarzenpfost, welche einige Meter neben der Hauptstrecke parallel im Wald verliefen.
Ab 1985 begann die schrittweise Elektrifizierung der Strecke, dies geschah in folgenden Etappen:
- Rostock Hauptbahnhof – Rostock Güterbahnhof: 15. Dezember 1985
- Riekdahl – Bentwisch: 12. April 1986
- Bentwisch – Poppendorf: 30. Mai 1986
- Bentwisch – Stralsund: 2. Juni 1991
[Bearbeiten] Seit 1990
Nach der Wende 1989 wurden viele Anschlüsse und Bahnhofsanlagen nicht mehr benutzt, später teilweise abgebaut (Rostocker Güterbahnhof). Die Anschlüsse für die Militärzüge der NVA wurden nicht mehr benötigt und komplett demontiert, die Haltepunkte Schwarzenpfost und Altheide werden seit 1994 nicht mehr bedient.
1999 wurde das Teilstück zwischen Ribnitz-Damgarten West und Stralsund komplett renoviert. Dabei änderte sich das Aussehen der an der Strecke liegenden Bahnhöfe stark. Alle nicht erforderlichen Anlangen wurden demontiert bzw. abgerissen. Die Stellwerke wurden durch ein neues ESTW in Velgast ersetzt. In Folge dessen sind alle Bahnhöfe zwischen Ribnitz und Stralsund unbesetzt und machen trotz neuer Bahnsteige und Wartehäuschen einen ungepflegten Eindruck. Zur gleichen Zeit erfolgte die Schließung der Haltepunkte Langenhanshagen, Starkow und Pantelitz für den Personenverkehr. Diese wurden im Zuge des Umbaus komplett entfernt.
Die Sanierung des restlichen Teilstückes zwischen Rostock und Ribnitz-Damgarten West ist angedacht, wurde aber bisher immer wieder ausgesetzt. Deswegen befindet sich die Strecke auf diesem Abschnitt noch fast komplett in einem älteren Zustand. Alle Bahnhöfe sind noch besetzt und werden durch elektrische Stellwerke gesichert. Im Zuge der angedachten Sanierung soll der Abschnitt zwischen Rostock und Ribnitz-Damgarten West aufgrund der aktuell hohen Zugdichte zweigleisig ausgebaut werden. Auch beim Abschnitt Ribnitz-Damgarten West−Stralsund bestehen Überlegungen, ein zweites Gleis nachzurüsten. Alle Durchlässe und Brücken wurden bereits im Jahre 1999 für ein zweites Gleis ausgelegt.
Aktuelle Entwicklung: Seit März 2007 läuft der schrittweise Ausbau der Strecke auf 160 km/h auch auf dem Abschnitt zwischen Rostock und Ribnitz-Damgarten West. So werden größere Bauarbeiten auf den Bahnhöfen Gelbensande und Bentwisch durchgeführt. Allerdings soll der Streckenabschnitt zunächst nicht an das ESTW Velgast angeschlossen werden. [1]
[Bearbeiten] Personenverkehr
[Bearbeiten] Nahverkehr
Auf der Strecke verkehren in einem 2-Stunden-Takt-Verkehr Nahverkehrszüge zwischen beiden Städten. Zu geraden Uhrzeiten jeweils in Richtung Rostock und zu ungeraden jeweils in Richtung Stralsund. Die Züge bestehen zumeist aus drei Doppelstockwagen die von einer Lok der Baureihe 143 gezogen werden. Ab Mai 2007 werden die Regionalexpress-Züge zwischen Rostock und Stralsund durch Stadler-Flirt-Triebwagen ersetzt. Dadurch soll der Fahrplan auf der derzeit verspätungsanfälligen Strecke etwas entspannt werden.
Auf dem Streckenabschnitt Rostock−Rövershagen verkehrt zusätzlich jede Stunde ein Triebwagen der Baureihe 642 („Desiro“) in Richtung Graal-Müritz.
Zweistündlich werden von der Usedomer Bäderbahn Züge zwischen Stralsund und Velgast mit Triebwagen der Baureihe 646 gefahren. Diese verkehren weiter auf dem Streckennetz der UBB nach Barth.
[Bearbeiten] Fernverkehr
Die Strecke wird mehrmals am Tag durch den Fernverkehr bedient. Die IC-Züge halten an den Bahnhöfen Rostock Hauptbahnhof, Ribnitz-Damgarten West, Velgast und Stralsund. Einige Züge fahren von Stralsund aus weiter in das Ostseebad Binz auf Rügen. Mit den Fernzügen werden Verbindungen nach Hamburg und auch in das Ruhrgebiet geschaffen. Abends verkehrt von Stralsund aus ein Nachtzug nach Hagen und München. Bestandteil des Nachtzuges ist am Wochenende auch ein Kurswagen des CityNightLiner nach Basel/Zürich. (Stand 2006) Die Züge dürfen bis Berlin mit normalen IC-Fahrkarten ohne Reservierung benutzt werden. Im Sommer verkehrt auf der Strecke regelmäßig ein UrlaubsExpress Zug aus Dortmund nach Sassnitz, der Urlauber aus dem Ruhrgebiet schnell und bequem an die Ostsee bringen soll. Ein weiterer InterCity fährt als Urlaubsexpress Mecklenburg-Vorpommern von Köln über Rostock und Stralsund auf die Insel Usedom in das Seebad Heringsdorf. Dies ist der langsamste InterCity der gesamten Strecke.
Eine Besonderheit der Strecke ist, dass alle Fernzüge zwischen Rostock und Stralsund mit Nahverkehrstickets benutzt werden dürfen. Davon ausgeschlossen sind die so genannten Ländertickets und das Schöne-Wochenende-Ticket.
Seit dem Fahrplanwechsel 2005 besteht kein reiner Zwei-Stunden-Takt mehr auf der Strecke. Grund dafür ist die nur so erreichbare Verkürzung der Standzeiten der Fernzüge in Hamburg Hbf. Um den Nahverkehr zu beschleunigen und die lange geforderten durchgängigen Züge von Rostock Hbf nach Rügen anbieten zu können, war es notwendig, die Kreuzungshalte der Fernzüge mit den Zügen des Nahverkehrs zu tauschen. Nun warten die Fernzüge auf die Züge des Nahverkehrs.
[Bearbeiten] Güterverkehr
Die Strecke ist für den Güterverkehr in der Region, aber auch überregional von großer Bedeutung. So werden über die Strecke die großen Güterbahnhöfe Rostock Seehafen sowie Sassnitz-Mukran auf Rügen bedient. Außerdem gibt es auf der Strecke noch zwei Werksanschlüsse, die bedient werden. Größter Werksanschluss ist das Düngemittelwerk in Poppendorf. Es besitzt einen eigenen Werksbahnhof. Seit einiger Zeit werden Gleisanschlüsse und Werksbahnhof von der Yara Rostock betrieben. Der andere Anschluss befindet sich in Rövershagen, über den ein lokaler Gasanbieter beliefert wird.
[Bearbeiten] Virtueller Nachbau der Strecke
Die gesamte Strecke erschien im Jahre 2005 als Add-On für den Microsoft Train Simulator. Das Add-On stellt die Strecke im Bauzustand Anfang der 1990er Jahre dar und wird unter dem Namen „German Railroads Volume 6 − Entlang der Ostsee“ von German Railroads vertrieben. Bei dem Bau der Strecke wurde auf einen höchstmöglichen Realitätsgrad Wert gelegt, so wurden alle abzweigenden Nebenbahnen und Werksanschlüsse dargestellt.
 Güterzug in Ribnitz-Damgarten West |
 S-Bahn nach Rostock Seehafen Nord kurz vor dem S-Bhf Rostock-Kassebohm |
 Bahnhofsgebäude am sanierten Teilstück (RDG-Ost) |
 Alte Sicherungstechnik (Bü in Mönchhagen) |
 Neue Sicherungstechnik (Bü in Damgarten) |
 Brücke über die Recknitz. Ehm. Staatsgrenze |
 Der Wasserturm in Ribnitz-Damgarten West |
 Die elektrifizierte Werksbahn nach Poppendorf |
[Bearbeiten] Literatur
- Detlef Radke: 150 Jahre Eisenbahn in Mecklenburg. Radke, Schwerin 1997. ISBN 3-932614-00-3
