Carl Wilson
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Carl Wilson (* 21. Dezember 1946; † 6. Februar 1998) war Lead-Gitarrist und Sänger der Band The Beach Boys.
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[Bearbeiten] Kurzbiografie
Carl Wilson kam in die Band, als er 14 Jahre alt war, und ging – neben dem Musikgeschäft – noch regelmäßig zur High School. Bei den ersten Alben (in der Zeit von 1961–1965) war Carl als Lead Gitarrist und im Harmoniegesang tätig. Seine erste Lead-Stimme sang er 1965 mit dem Lied "Girl don´t tell me". Seit dem 1966er Album „Pet Sounds“ bzw. auf der Single „Good Vibrations“ rückte er in den Vordergrund und verlieh von dort an vielen Liedern seine Stimme. Carl stand zu Beginn der Beach-Boys-Karriere klar im Schatten seiner Brüder Brian Wilson und Dennis Wilson. 1967, als sich Brian mehr und mehr aus dem Musikgeschäft zurückzog, wurde Carl zuerst der „verlängerte Arm“ Brians und später (gemeinsam mit seinem zweiten Bruder Dennis) der geheime „kreative Kopf“ der Beach Boys. Von 1968 bis 1973 schrieb er zahlreiche Songs für die Beach Boys. Hinzu kam, dass er nahezu alle Alben der Band produzierte. 1976 gab Brian Wilson ein erfolgreiches Comeback und löste Carl als Produzent ab. Erst nach Brians Wiederausstieg 1978 war Carl wieder maßgeblich an den folgenden drei Alben beteiligt.
Die Rolle von Carl auf der Bühne war sicherlich die größte aller Beach Boys, die Anerkennung fiel aber leider zumeist anderen Bandmitgliedern in den Schoß. Vor allem Erfolgskomponist Brian und Sexsymbol Dennis Wilson. Carl spielte Lead-Gitarre, verlieh vielen Songs seine Stimme und war mit seiner hohen Tenor-Stimme ein guter Gegenpol zu den Bariton-Stimmen von Dennis Wilson, Mike Love und Alan Jardine. Ende der 70er-Jahre gab es viele interne Streitereien zwischen den Wilson-Brüdern und der „Fraktion“ Love/Jardine. Als Ausweg wurde ein externer Produzent hinzugezogen, was Carls Rolle weiter beschnitt. Carl war zu diesem Zeitpunkt fast nur noch damit beschäftigt, die Streitigkeiten innerhalb der Band zu lösen und die Gruppe zusammenzuhalten. Dennoch schienen die künstlerischen Differenzen unüberbrückbar. Carl hatte auf den Alben L.A und Keeping the summer alive viele Songs komponiert und produziert. Jedoch waren diese Alben kommerziell sehr erfolglos. Bandkollege Mike Love wollte neue Veröffentlichungen zurückstellen und mit den alten Hits auf Tournee gehen. Carl erkannte, dass er seine kreativen Ambitionen nur außerhalb der Band verwirklichen konnte.
Carl stieg bei den Beach Boys aus und brachte Anfang der 80er zwei R&B-Soloalben heraus. Beide Alben verkauften sich allerdings nur mäßig. Nachdem sich sein Debütalbum "Carl Wilson" nur in den hintern Top-100 der US-Billboard charts platzieren konnte forderte seine Plattenfirma für sein zweites Album zumindest eine Single die in den Charts vertreten war. "What you do to me" erreichte schließlich auch Rang 72, dennoch verkaufte sich das Album nicht besser.
Nach dem Tode von Dennis Wilson gab Carl seine Solokarriere auf und kehrte vollends in die Band zurück. Auf dem 1985er Albem „The Beach Boys“ spielte er wieder eine tragendere Rolle. Danach schienen seine kreativen Ambitionen allerdings erloschen.
Carl schrieb und produzierte über die Jahre hinweg viele Bands und Künstler, darunter The Flame und Ricci Martin (Sohn von Dean Martin). Dazu war er ein gern gesehener Gastsänger auf Alben und Singles verschiedener Künstler.
1997 gab Carl der Öffentlichkeit bekannt, dass er an Krebs erkrankt sei. Trotzdem machte er die 97er Welttournee der Gruppe noch vollständig mit. Zuvor versammelten sich die Beach Boys (mit Brian Wilson) noch einmal im Studio, um mit Carl ein letztes Beach-Boys-Album aufzunehmen. Die Songs wurden aber als „zu schwach“ angesehen und dieses Projekt wurde verworfen. Da sich Carl musikalisch verabschieden wollte, entschied er sich für eine Zusammenarbeit mit Robert Lamm (Chicago) und Gerry Beckley (American Horse). Die drei nahmen gemeinsam das Album „Like A Brother“ auf, darauf sind immerhin noch fünf Carl-Wilson-Songs zu hören, darunter auch „I wish for you“, sein letzter Song - geschrieben für seine beiden Söhne.
Im Februar 1998 verlor Carl Wilson den Kampf gegen den Krebs. Nach dem Tod von Dennis Wilson 1983 und dem endgültigen Ausstieg von Brian Wilson 1988 gab es somit keinen Wilson mehr bei den Beach Boys. Alan Jardine und langjährige Mitglieder der „Beach Boys Band“ (Bühnenband) stiegen zu diesem Zeitpunkt auch aus der Band aus. Anfang des neuen Jahrtausends tourten Mike Love und Bruce Johnston unter dem Titel „The Beach Boys“ durch die Welt, für viele Fans waren die Beach Boys allerdings mit Carls Tod gestorben.
2004 brachte Brian Wilson sein Soloalbum „Gettin' In Over My Head“ heraus, auf dem eine neu abgemischte Aufnahme von „Soul Searching“ mit Carls Stimme zu hören ist – der letzte Song, zu dem Carl 1996 die Lead-Stimme aufnahm, geplant für das letzte Beach-Boys-Album, das nie herauskam.
Er starb an Lungenkrebs.
[Bearbeiten] Carl Wilson Foundation - Walk against Cancer
Nach seinem Tod wurde die Carl Wilson Foundation gegründet. Diese veranstaltet unter dem Titel "Walk against Cancer" Benefizkonzerte sowie weitere Veranstaltungen. Bei den Benefizkonzerten traten neben Brian Wilson und Carl Wilsons Söhnen, mit ihrer Band In Bloom, auch Eric Clapton, Heart, Neil Diamond und weitere bekannte und unbekannte Künstler auf.
Ziel der Stiftung ist es, Geld für die Krebsforschung zu sammeln und Menschen finanziell zu unterstützen, die von einer Krebserkrankung betroffen sind.
Die Leitung und Organisation der Stiftung obliegt Carl Wilsons Söhnen Jonah und Justyn Wilson.
[Bearbeiten] Car Wilsons Solo-Diskografie
- Carl Wilson (Album) (1981)
- Youngblood (1983)
- Like a brother (2000) (mit Gerry Becklay und Robert Lamm)
[Bearbeiten] Weitere Projekte
(Auszug - diese Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
- Tom Petty - Wildflowers (1994/Vocals), Songs from "She is the one" (1996/Gut String Guitar)
- America - View from the ground (1982/Vocals).... (und weitere)
- Elton John - Greatest Hts (1976/Vocals), Caribou (1996/Vocals) ... (und weitere)
- Warren Zevon - I will sleep when I am dead (1996/Vocals), Warren Zevon (1976/Vocals).. u.w.
- Olivia Newton John - Soul Kiss (1985/Vocals)
- David Lee Roth - Crazy from the heat (1985/Vocals)
- David Cassidy - The Higher they climb (1975/Vocals)
- Joan Jett - Good Music (1986/Vocals)
- Timothy B. Schmitt - Playin it cool (1984/Vocals)
- Christopher Cross - Another Page (1983/Vocals)
- The Flame (1970/Producer/Keyboard)
- Chicago - VII, VIII, IX, X, XI (1974-1978/Vocals) ... und weitere...
- Robert Lamm - In my head (1999/Vocals)
- Lake - Lake 2 (1978/Vocals)
- Cass Eliott - Call Eliott (1970/Vocals).. und weitere...
- Up to Creek - Soundtrack (1984/Vocals)
- Ricci Martin - Beached (1977/Vocals, Producer, Songwriter)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Wilson, Carl |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Musiker (The Beach Boys) |
GEBURTSDATUM | 21. Dezember 1946 |
STERBEDATUM | 6. Februar 1998 |
Kategorien: Mann | US-Amerikaner | Musiker | Surf | Geboren 1946 | Gestorben 1998 | Bandmitglied