Derek Warwick
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Formel-1-Grand-Prix | |||||||||
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Erster Grand Prix | USA 1981 | ||||||||
Letzter Grand Prix | Australien 1993 | ||||||||
Formel-1-Teams | |||||||||
1981–1983 Toleman · 1984–1985 Renault · 1986 Brabham · 1987–1989 Arrows · 1990 Lotus · 1993 Arrows | |||||||||
Formel-1-Statistik | |||||||||
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Schnellste Runden | 2 | ||||||||
Führungsrunden | 16 Runden über 77 km | ||||||||
WM-Titel | - | ||||||||
WM-Punkte | 71 |
Derek Warwick (* 27. August 1954 in Aresford, Hampshire, Vereinigtes Königreich) ist ein ehemaliger britischer Formel-1-Rennfahrer, Le Mans-Sieger und Motorsport-Kommentator.
Zum Beginn seiner Motorsportkarriere handelte die Fachpresse Warwick als einen sicheren Kandidaten, der ebenso wie Nigel Mansell den Durchbruch in der höchsten Formel-Rennklasse schaffen würde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Anfänge im Motorsport
Als Sohn eines Herstellers von landwirtschaftlichen Nutzanhängern in Hampshire geboren, finanziell unterstützt von den Eltern und dem Onkel, der die Firma begründet hatte, waren seine ersten Schritte im Rennsport vielversprechend. Bereits als Jugendlicher hatte er mehrere Stock Car-Rennen auf den naturbelassenen Ovalrennkursen gewonnen. Da er diese Erfolge in der nationalen Formel Ford wiederholen konnte, wechselte er 1978 in die britische Formel 3. Obwohl er immer nur noch von der Familie gesponsort wurde, besaß er dennoch konkurrenzfähiges Material und konnte die nationale Formel-3-Meisterschaft gegen den späteren Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet gewinnen.
[Bearbeiten] Formel 1 und Sportwagenrennen
[Bearbeiten] Formel-Einstieg mit Toleman
Bei der Weichenstellung in die Formel 1 versuchte er sich zunächst in der Formel 2, wo sich sein Weg erstmals mit dem Rennstall des britischen Transport bzw. Speditionsunternehmers Toleman kreuzte. Dank des ambitionierten Teams, das mit dem inovationsfreudigen Motoringenieur Brian Hart zusammenarbeitete, schaffte er 1981 mit seinem Teamkollegen Brian Henton beim GP von Marino in Imola den Einstieg in Königsklasse. Der von Rory Byrne entwickelte Bolide war jedoch schwierig zu beherrschen und der Reihenvierzylinder verfügte über rund 60 PS weniger als die anderen Turbomotoren. Setzte die volle Leistung schließlich ein, so war sie kaum zu beherrschen und grundsätzlich war der Motor zu defektanfällig. In den Zeiten der Vorqualifikation zahlte das Team, die Ingenieure und vor allen Dingen die Piloten dank der mangelnden Erfahrung erhebliches Lehrgeld. Angesichts des mit 36 gemeldeten Teilnehmern großen Fahrerfeldes und der Defekte gelang es lediglich Warwick sich beim letzten Saisonrennen in Las Vegas beim USA-Grand-Prix zu qualifizieren. Dort musste er jedoch nach 43 Runden mit einem Getriebedefekt aufgeben. Als Ironie des Schicksals gewann Piquet in jenem Jahr mit einem Brabham-Ford-Cosworth die Fahrerweltmeisterschaft mit einem konventionellen Saugmotor.
In der Formel-1-Saison 1982 und 1983 blieb er weiterhin dem Team treu verbunden. Der Toleman TG183B zeigte sich nun etwas verbessert, obwohl das klobige Design seine mitunter brachial einsetzende Motorleistung nur noch markanter machte. Außer Achtungserfolgen mit sehr schnellen Runden und guten Startplatzierungen war für ihn mit dem Toleman nicht zu erreichen. Dennoch fiel auf, dass er meist derjenige Pilot, der unter der nachlassenden Leistung des Motors zu kämpfen hatte und sein unerschütterlicher Optimismus, Einsatzwille und steter Humor bestätigte seine Förderer. Mit neun Punkten hatte er 1983 und dem 14. Rang im Gesamtklassement hatte er außerdem seinen Teamkollegen Bruno Giacomelli sicher im Griff gehabt.
[Bearbeiten] Wechsel zu Renault
Als er zur Formel-1-Saison 1984 zur damaligen Equipe Renault Elf wechselte, um damit immerhin Alain Prost zu ersetzen und Patrick Tambay zu verstärken, sahen viele Rennsportjournalisten das als Karriereschub und Sieggarantie an. Doch war auch der Renault RE50 ein kapriziöser Monoposto, der die Schwächen seines Chassis und der Technik mit der enormen Motorleistung, aber eben nicht mit Standfestigkeit kompensierte.
Im Rückblick sollte diese Saison jedoch eines seiner besten Jahre werden, da er beim Grand Prix von Südafrika in Kylami als Dritter erstmals auf dem Podium stand. In Zolder kam er mit dem zweiten Rang einem Sieg erstmals nahe. Doch fünf technisch bedingte Ausfälle in den nächsten Rennen nach ermutigenden Startplätzen holten ihn in die Realität zurück. Bei seinem Heimgrandprix in Brands Hatch erreichte er zwar erneut einen zweiten Platz und am Hockenheimring buchte er ebenfalls einen dritten Rang, aber vier weitere Ausfälle und eine Platzierung im Mittelfeld, war nicht das was er von sich selbst erwartete. Mit 23 Punkten fand er sich jedoch immerhin auf dem 7. Rang des Gesamtklassements wieder. Aber es war bezeichnend, dass Renault (34 Punkte) ausgerechnet in der Konstrukteurswertung auf dem fünften Platz selbst hinter seinem Kundenteam Lotus zurückgefallen war, die mit 47 Punkten den dritten Rang erreicht hatten.
Die nächste Saison bei Renault verlief sogar noch ernüchternder. Lediglich magere fünf Punkte kann Warwick sammeln und das Team rutscht mit ihm und Philipp Streiff endgültig ins Mittelfeld ab.
[Bearbeiten] Brabham
An Warwicks Siegeswillen hatte sich weiterhin nichts geändert, aber inzwischen zeigen sich bei ihm bereits graue Haarsträhnen an der Schläfe und so wechselt er zu Brabham, wo er sich nach dem tödlichen Trainingsunfall von Stammfahrer Elio de Angelis in Le Castellet an der Seite von Riccardo Patrese für die Formel-1-Saison 1986 dank BMW-Turbo mehr erhofft hatte. Doch die zur Sparformel umdefinierte Regelordnung belohnt den sparsamsten Motor und so konnte nur sein Teamkollege magere zwei Punkte sammeln. Abgesehen davon war der letzte von Gordon Murray gebaute Brabham, die "Flunder" ein echter Flopp.
Eigentlich sollte Warwick 1986 im Lotus-Renault neben Ayrton Senna fahren. Doch der brasilianische Shooting-Star sprach sich vehement gegen einen zweiten Spitzenpiloten aus, weil er damit die Ressourcen seines Rennstalls überfordert und seine Titelambitionen geschmählert sah.
[Bearbeiten] Arrows, Lotus und der 1. Rücktritt
Sein Wechsel zu Arrows sorgt für ein kurzes Zwischenhoch. Auch dieser Wagen wird eigentlich von einem BMW-Motor angetrieben. Doch dank eines US-Sponsors heißt dieses Aggregat hier Megatron. Drei Punkte und der 16. Rang in der Fahrer-WM zeigen zumindest aufstrebende Form. Die Formel-1-Saison 1988 ist dann auch der Glanzpunkt bei Arrows, da das Chassis von Alain Jenkins zu dessen besten Entwürfen zielt. 17. Punkte und der 7. Rang im Endklassement mit dem punktgleichen Ivan Capelli sind angesichts der finanziellen Möglichkeiten des Teams beachtlich. Bis 1989 bleibt Warwick dem Team verbunden, zeigt stets höchsten Einsatz, ohne jedoch mit dem Mittelklasseteam Spitzenerfolge verzeichnen zu können.
Sein Wechsel zu Lotus-Lamborghini war ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt. Das einstige Spitzenteam besaß weder ein modernes Chassis noch lag der Motor im Gewichtslimit. Der schwere Unfall seines Teamkollegen Martin Donelly zeigte zudem die Instabilität des Monocoques, das dabei auseinandergerissen wurde und den Fahrer am Sitz angeschnallt im Freien darliegen ließ. Warwick erzielte die einzigen drei Punkte des Teams und damit zumindest sein altes Team hinter sich gelassen.
Der 36-Jährige aus Hampshire verkündete daraufhin erstmals seinen Rücktritt aus der Formel 1, um sich nun auf die Sportwagen-Weltmeisterschaft für 1991 mit Jaguar zu konzentrieren.
[Bearbeiten] Sportwagenweltmeister
1992 wechselte er zum von Jean Todt generalstabmäßig geführten Peugeotteam, wo er als führender Fahrer mit Yannick Dalmas und Mark Blundell das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewinnen konnte. Auch die Sportwagenweltmeisterschaft konnten Dalmas und er in jenem Jahr für sich verbuchen.
[Bearbeiten] Comeback und allmählicher Abschied vom aktiven Rennsport
Für die Formel-1-Saison 1993 feierte er ein unerwartetes Comeback bei seinem alten Rennstall Arrows, das nun unter dem Namen des Hauptsponsors, des Felgenherstellers Footwork, firmierte. Im Heck des Boliden arbeitete immerhin ein Mugen-Honda und der Chassisentwurf von Designer Alan Jenkins war grundsolide. Doch als Hinterbänkler hatte man in den Zeiten der aktiven Fahrwerke der Topteams kaum eine Chance. Warwick hatte während der Saison einige haarsträubend aussehende Unfälle zu überstehen, die er jedoch alle unverletzt überstand. Als nach einem unverschuldeten Überschlag im Kiesbett der Rennarzt einen Kieselstein in seinem Ohr fand, witzelte Warwick in seiner bekannten Weise, dass dieser wohl noch von seinem Unfall zwei Rennen zuvor übrig geblieben sei. Mit einem vierten Platz am Hungaroring ließ er noch einmal seine Klasse aufblitzen und verabschiedete sich mit vier Punkten und dem 15. Tabellenrang aus der Formel 1.
Danach fuhr er einige Jahre in der British Touring Car Championship, wo 1998 bei einem wechselvollen Regenrennen in Donington gewinnen konnte und als Mitbegründer des 888-Teams auftrat, das Astra-Vauxhalls zum Einsatz brachte.
2005 konnte er es wie einige andere Altmeister des Rennsports (Nigel Mansell, Riccardo Patrese, Hans-Joachim Stuck, Christian Danner, u.a.) nicht lassen und beteiligte sich ebenfalls an der so genannten "Grand Prix Masters"-Serie.
[Bearbeiten] Würdigung
Auch nach seinem Rückzug aus dem aktiven Motorsport blieb er demselben als Kommentator und Journalist verbunden. Der erklärte Familienmensch liebt mit seiner Frau Rhonda und den Töchtern Marie und Kerry auf der Kanalinsel Jersey.
Von seinen Fahrerkollegen allseits auch weiterhin aufgrund seiner möglichst objektiven Rennberichterstattung geschätzt, gilt er vor allem im englischen Sprachraum als einer der herausragendsten Formel-1-Protagonisten, der trotz bestehenden fahrerischen Potenzials niemals einen Sieg einfahren konnte. Bei 147-GP-Starts erzielte er 71 Punkte, vier Podiumsplatzierungen (zwei 2. und 3. Plätze), zwei schnellste Rennrunden und 16 Führungsrunden in zwei Rennen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Kurzbiographie auf grandprix.com (engl.)
- Ergebnisse der Sportwagenweltmeisterschaft 1992
- Derek-Warwick-Fansite
Personendaten | |
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NAME | Warwick, Derek |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Formel-1-Rennfahrer, Le-Mans-Sieger und Sportwagen-Weltmeister |
GEBURTSDATUM | 27. August 1954 |
GEBURTSORT | Aresford, Hampshire, Vereinigtes Königreich |