Die rote Violine
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Die rote Violine |
Originaltitel: | The Red Violin Le Violon rouge |
Produktionsland: | Kanada, Italien, Großbritannien |
Erscheinungsjahr: | 1998 |
Länge (PAL-DVD): | 125 Minuten |
Originalsprache: | Französisch, Englisch u.a. |
Altersfreigabe: | FSK 6 |
Stab | |
Regie: | François Girard |
Drehbuch: | Don McKellar François Girard |
Produktion: | Niv Fichman |
Musik: | John Corigliano André-Ernest-Modeste Grétry (zusätzliche Musik) |
Kamera: | Alain Dostie |
Schnitt: | Gaétan Huot |
Besetzung | |
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Die rote Violine (engl. Titel: The Red Violin, französischer Titel: Le Violon rouge) ist ein Filmdrama von Regisseur François Girard aus dem Jahr 1998. Die Filmmusik von John Corigliano wurde bei der Oscarverleihung 2000 ausgezeichnet. Der Film erzählt über Jahrhunderte hinweg die wechselvolle, oft tragische Geschichte einer Violine und deren Besitzer, die von ihr in einen magischen Bann gezogen werden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Ein Auktionär in Montreal versteigert verschiedene Streichinstrumente, unter anderem eine Stradivari. Der Höhepunkt der Versteigerung kommt zuletzt, es ist die sogenannte rote Violine.
In Rückblenden sehen wir die Entstehung und den Lebenslauf des besagten Musikinstruments. Der italienische Geigenbaumeister Nicolo Bussotti aus Cremona baut sein Meisterwerk im Jahre 1681. Seine Frau Anna ist derweil hochschwanger und ahnt Schlimmes. Sie befragt die Dienerin Cesca, die ihr die Zukunft aus den Karten liest. Sie sagt ihr ein langes Leben voraus, doch Anna stirbt bei der Geburt, wie auch das Neugeborene. Ihr Mann ist tief erschüttert, er mischt das Blut seiner geliebten Frau in den Lack und färbt damit seine Violine - sein letztes Werk - rot.
Mindestens hundert Jahre später zaubert in einem Kloster der Waise Kaspar Weiss wunderschöne Töne aus dem Instrument. Er wird von Georges Poussin nach Wien gebracht, um seine Ausbildung zu fördern. Aber der Wunderknabe stirbt bei einem wichtigen Vorspielen vor Aufregung, weil er ein schwaches Herz hat. Der Verstorbene wird ins Kloster zurückgebracht und dort beigesetzt. Die Violine wird mit ihm begraben, doch Zigeuner plündern den Sarg und spielen die Geige als Wandermusikanten.
Frederick Pope aus Oxford erwirbt sie. Das geniale Musikgenie spielt wie besessen Eigenkompositionen. Seine Beziehung zu dem Instrument ist ebenso sinnlich-erotisch wie das zu seiner Geliebten Victoria. Doch diese verlässt ihn, um nach Moskau zu reisen. Als sie zurückkehrt, überrascht sie Pope mit einer anderen Frau beim Liebesspiel. Wutentbrannt schießt die Eifersüchtige auf die Violine, der sie die Schuld an der Verführung gibt, und verlässt Pope. Dieser bereut seine Untreue und kündigt seinen Selbstmord aus Liebeskummer an.
Die am Hals beschädigte Violine wird repariert und kommt nach Shanghai in die Hand von Xiang Pei. Doch die chinesische Kulturrevolution verbietet westliche Musik. Deshalb schenkt die junge Frau ihr Instrument dem Musiklehrer Chou Yuan. Viele Jahre später wird Chou Yuan tot aufgefunden, auf seinem Dachboden versteckt findet die Polizei eine reichhaltige Kollektion von Geigen.
Die Geigen aus China werden von einem Auktionshaus in Montreal versteigert. Charles Morritz, ein Sachverständiger aus New York, untersucht die Ware. Sein Verdacht bestätigt sich, und er kann durch die Untersuchung einer Lackprobe die Echtheit der geschichtsträchtigen roten Violine beweisen. Er ist fasziniert von ihrem perfekten Klang und wird, wie schon frühere Besitzer, von ihr in einen magischen Bann gezogen. Er will sie unbedingt besitzen und tauscht sie mit Hilfe eines Komplizen, der das Personal ablenkt, unbemerkt gegen eine (vor vielen Jahren von Pope in Auftrag gegebene) Kopie aus. Diese wird für 2,4 Millionen Dollar an den Geiger Mr. Ruselsky versteigert, der sie ohnehin nicht zu schätzen wußte. Morritz kehrt, mit der Violine, glücklich zu seiner Familie nach Hause zurück.
Anna Bussotti, der unglücklichen Frau des Geigenbauers, war kein erfülltes Leben beschieden, doch sie lebte in der roten Violine weiter und erlebte viele Schicksalsschläge und Abenteuer. Die Violine brachte Leidenschaft und Unheil für ihre Besitzer und setzte begnadete Musik in die Welt.
[Bearbeiten] Kritiken
- Das Lexikon des internationalen Films bezeichnete den Film als „historischen Bilderbogen, der die Epochen allzu illustrativ und oberflächlich abbildet und seine opulente Ausstattung einer sinnvollen Dramaturgie vorzieht.“[1]
- Roger Ebert bescheinigte dem Film in der Chicago Sun-Times Intelligenz und Reiz („intelligence and appeal“) und ein spannendes Ende („suspenseful ending“).[2]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1998 gewann François Girard Tokyo International Film Festival den Best Artistic Contribution Award.
- 1999 gewann der Film in acht Kategorien der Genie Awards und wurde in zwei weiteren nominiert.
- 1999 gewann der Film in neun Kategorien der Jutra Awards und wurde in zwei weiteren nominiert.
- 2000 gewann John Corigliano einen Oscar für die Beste Filmmusik.
- 2000 wurde der Film als Bester fremdsprachiger Film beim Golden Globe Award nominiert.
- 2000 wurde John Corigliano für die Filmmusik für den Grammy nominiert.
- 2000 wurde der Film als Bester fremdsprachiger Film bei den Online Film Critics Society Awards nominiert.
- 2000 wurde der Film in drei Kategorien der Satellite Awards nominiert.
[Bearbeiten] Hintergrundinformationen
Gedreht wurde in China, Cremona, Montreal, Oxford, Pizzighettone (bei Cremona) und Wien. Das Budget betrug etwa 10 Millionen US-Dollar. Der Film startete am 10. September 1998 beim Toronto International Film Festival. In Deutschland war er erstmals am 26. November 1998 zu sehen. Es wurden deutschsprachige VHS-Videokassetten und DVDs veröffentlicht.
Joshua Bell spielte als Violinsolist die Originalmusik von John Corigliano.
[Bearbeiten] Weblinks
- Die rote Violine in der Internet Movie Database
- Kritiken zu Die rote Violine auf Rotten Tomatoes (englisch)
- Dirk Jasper FilmLexikon