Eishockey in Finnland
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Verband: | Suomen Jääkiekkoliitto |
Erstes Länderspiel: | |
Schweden ![]() ![]() 29. Januar 1928 in Helsinki, Finnland |
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Medaillengewinne Herren: | |
WM: | 1x Gold, 5x Silber, 2x Bronze |
Olympia: | 2x Silber, 2x Bronze |
Medaillengewinne Damen: | |
WM: | 7x Bronze |
Olympia: | 1x Bronze |
Eishockey gilt als die beliebteste Sportart Finnlands. Nur in Kanada verdienen prozentual gesehen mehr Menschen Geld als aktive Spieler mit dieser Sportart. In dem skandinavischen Land betreiben 1,2 Prozent (ca. 62.800) der Gesamtbevölkerung auf professioneller Ebene den beliebten Wintersport, in Kanada beträgt diese Quote 1,76 Prozent. Im Vergleich dazu spielen in Deutschland nur 0,04 Prozent der Bevölkerung professionell Eishockey, in der Schweiz und Österreich liegt die Quote bei 0,35 bzw. 0,1 Prozent.
Organisiert wird der Eishockeysport auf nationaler Ebene vom finnischen Eishockeyverband Suomen Jääkiekkoliitto.
[Bearbeiten] Geschichte
Mit der Verbreitung des in Kanada entstandenen Eishockeysports in Europa gegen Ende des 19. Jahrhunderts fanden vor allem die nordischen Länder Schweden und Finnland in diesem Spiel eine neue Nationalsportart, da unter anderem die Bedingungen in diesen Ländern für das damals noch unter freiem Himmel ausgetragenen Eishockey optimal waren. So konnte in einigen Teilen Finnlands das ganze Jahr über Eishockey gespielt werden, ein entscheidender Vorteil gegenüber den übrigen europäischen Ländern.
Mit der SM-sarja wurde 1928 die erste landesweite Eishockeyliga gegründet, Meister im Premierenjahr wurden die Viipurin Reipas, einem der ältesten Eishockeyvereine Finnlands, der auch heute noch unter dem Namen Pelicans in der SM-liiga spielt, die 1975 als erste Profiliga gegründet wurde und die Sarja als höchste Spielklasse ablöste.
Die Finnische Eishockeynationalmannschaft, die im Heimatland Leijonat genannt wird, bestritt im Januar 1928 ihr erstes Länderspiel gegen den Nachbarn Schweden und hatte bei der Eishockey-Europameisterschaft 1929 ihren ersten internationalen Auftritt, der größte Erfolg war bisher der Gewinn der WM 1995. In der aktuellen IIHF-Weltrangliste wird das finnische Team auf dem vierten Platz geführt. Die Frauennationalmannschaft gilt als "ewiger" Bronzemedaillengewinner bei großen internationalen Turnieren als drittbestes Eishockeyteam der Welt, hinter Kanada und den USA.
Auch fanden auf finnischen Boden schon mehrere internationale Turniere statt, hierbei sind vor allem die Eishockey-Weltmeisterschaften 1965 in Tampere, 1974 in Helsinki, 1991 und 1997 zusätzlich in Turku sowie die WM 2003, die in mehreren finnischen Städten ausgetragen wurde, zu nennen.
Doch auch außerhalb dieser WM-Austragungsstädte gilt Eishockey als der populärste Sport, so besitzt der Sport des Weiteren vor allem in Lahti, Oulu und Espoo, Städte in denen weitere erfolgreiche Eishockeyclubs beheimatet sind, einen sehr hohen Stellenwert.
[Bearbeiten] Organisation
Der Dachverband Suomen Jääkiekkoliitto organisiert heute neben den beiden Profiligen SM-liiga und Mestis auch zahlreiche tiefklassigere Ligen, in denen insgesammt über 120.000 Amateure aktiv sind.
Die SM-liiga ist dabei seit dem Jahr 2000 eine geschlossene Spielklasse, das heißt, dass kein Team ohne die Einwilligung des Ligaausschusses in eine niedrigere Liga absteigen oder von einer niedrigeren Liga aufsteigen kann. Um diese Einwilligung zu erlangen gilt es, besondere Kriterien, wie z.B. die Erfüllung der Liga-Standards für Stadien, zu erreichen. Entgegen dem allgemein vorherrschenden Trend in Europa, die höchsten Eishockeyligen nach nordamerikanischem Vorbild zu schließen, soll die Liga in Zukunft wieder geöffnet werden, damit Mannschaften aus der Mestis, die heute die höchste sportlich zu erreichende Eishockeyliga Finnlands ist, wieder einfacher aufsteigen können.
[Bearbeiten] Finnische Spieler in Nordamerika
Aufgrund der hohen Qualität und des durch die breite Basis perfekt organisierten finnischen Eishockeys wurde auch die National Hockey League schnell aufmerksam auf die finnischen Starspieler, die seit den 1980er Jahren verstärkt von Teams aus der besten Profiliga der Welt verpflichtet wurden. Zu diesen in Nordamerika erfolgreichen Spielern gehören u.a.:
- Valtteri Filppula - aktueller Spieler der Detroit Red Wings
- Niklas Hagman - aktueller Spieler der Dallas Stars
- Raimo Helminen - 117 NHL-Einsätze für die New York Rangers und die New York Islanders
- Jussi Jokinen - aktueller Spieler der Dallas Stars
- Olli Jokinen - aktueller Spieler der Florida Panthers
- Sami Kapanen - aktueller Spieler der Philadelphia Flyers
- Jere Karalahti - 349 NHL-Einsätze für die Los Angeles Kings und die Nashville Predators
- Miikka Kiprusoff - aktueller Torhüter der Calgary Flames
- Mikko Koivu - aktueller Spieler der Minnesota Wild
- Saku Koivu - aktueller Spieler der Montreal Canadiens
- Jari Kurri - 1251 NHL-Einsätze, u.a. für die Edmonton Oilers und die Los Angeles Kings
- Jere Lehtinen - aktueller Spieler der Dallas Stars
- Toni Lydman - aktueller Spieler der Buffalo Sabres
- Mikko Mäkelä - 1251 NHL-Einsätze für die New York Islanders, die Los Angeles Kings und die Boston Bruins
- Antti Miettinen - aktueller Spieler der Dallas Stars
- Ville Nieminen - aktueller Spieler der St. Louis Blues
- Janne Niinimaa - aktueller Spieler der Montreal Canadiens
- Fredrik Norrena - aktueller Torhüter der Columbus Blue Jackets
- Petteri Nummelin - aktueller Spieler der Minnesota Wild
- Teppo Numminen - aktueller Spieler der Buffalo Sabres
- Ville Peltonen - 175 NHL-Einsätze für die San Jose Sharks und die Nashville Predators
- Reijo Ruotsalainen - 446 NHL-Einsätze für die New York Rangers und die Edmonton Oilers
- Jarkko Ruutu - aktueller Spieler der Pittsburgh Penguins
- Tuomo Ruutu - aktueller Spieler der Chicago Blackhawks
- Sami Salo - aktueller Spieler der Vancouver Canucks
- Teemu Selänne - aktueller Spieler der Anaheim Ducks
- Esa Tikkanen - 877 NHL-Einsätze, u.a. für die Edmonton Oilers, die New York Rangers und die Vancouver Canucks
- Kimmo Timonen - aktueller Spieler der Nashville Predators
- Vesa Toskala - aktueller Spieler der San Jose Sharks
- Ossi Väänänen - aktueller Spieler der Colorado Avalanche