Ensdorf (Saar)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Saarland | |
Landkreis: | Saarlouis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 18′ N, 6° 46′ O49° 18′ N, 6° 46′ O | |
Höhe: | 193–329 m ü. NN | |
Fläche: | 8,39 km² | |
Einwohner: | 6718 (31. März 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 801 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 66803–66806 | |
Vorwahl: | 06831 | |
Kfz-Kennzeichen: | SLS | |
Gemeindeschlüssel: | 10 0 44 123 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Provinzialstr. 101a 66806 Ensdorf |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Thomas Hartz (CDU) |
Ensdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Saarlouis, Saarland. Ensdorf liegt am rechten Ufer der Saar.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
[Bearbeiten] Partnerschaften
- Wizernes und Hallines, Frankreich
- Ensdorf (Bayern)
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Industrie: Kohlebergbau, Kohlekraftwerk. Das Bergwerk Ensdorf ist nach Mitarbeitern mit 6.000 das größte Deutschlands. Es fördert 3,7 Mio. Tonnen Kohle und erhält seit Jahren keine Subventionen von der Landesregierung mehr.
[Bearbeiten] Geschichte der Gemeinde Ensdorf
Steinbeilfunde belegen, dass im Gebiet der heutigen Gemeinde Ensdorf schon etwa um 2000–1000 v. Chr. Menschen gelebt oder sich zumindest aufgehalten haben. Von den Historikern als nachweisbares Gründungsdatum der Gemeinde anerkannt und akzeptiert wird der 11. April 1179. Dieses Datum geht aus einem Schutzbrief des Papstes Alexander III mit gleichem Datum hervor. Darin bescheinigt er neben den Besitztümern des Klosters Wadgassen auch ein „Allodium Boemundi“, das in „Enstorff“ gelegen war. Unter Allodium ist ein Erbgut zu verstehen. Man geht davon aus, das ein Mann mit dem Namen Boemund der Abtei Wadgassen dieses Erbgut vererbt oder geschenkt hat. Erst ab dem 17. Jahrhundert ist der heutige Name Ensdorf einheitlich dokumentiert.
Die geschichtliche Entwicklung der Gemeinde wurde überwiegend geprägt durch die Heimatverbundenheit seiner Menschen, durch die geographische Lage und den Grenzcharakter der Region. Reste von Heerstraßen, das ehemalige römische Kastell in Pachten und die fruchtbare Ebene mit der Lisdorfer Au zeugen von einer, zumindest in den ersten Jahrhunderten, starken Fluktuation. Gute Handwerker und fruchtbare Äcker sowie die Saar mit ihrem Fischreichtum und der Möglichkeit zur Lastenschifffahrt waren Gründe für eine Ansiedlung. Als Ende des 17. Jahrhunderts der Einfluss der Kirche schmolz, entwickelte sich das dörfliche Leben in der Gemeinde verstärkt auf die Landwirtschaft und das Handwerk hin. Der Bergbau, ein neuer aufstrebender Berufszweig neben den Hüttenbetrieben, bot der männlichen Bevölkerung Erwerbsquellen und Wohlstand, allerdings auch Leid und Not durch die französische Besatzung.
Der gesamte Saarraum kam zu Frankreich und verblieb dort bis 1815. Nachdem das Saargebiet wieder zu Preußen gehörte, entwickelte sich die Gemeinde innerhalb kurzer Zeit vom reinen Agrardorf zum aufblühenden Handwerks- Handels- und Industrieort. Ihre Bedeutung wird heute durch die leistungsfähigste Grube Europas, die Grube Duhamel, das Kraftwerk der VSE und die zahlreichen mittelständischen Betriebe unterstrichen. Kulturell und sportlich bietet die Gemeinde Ensdorf alle erdenklichen Möglichkeiten einer Freizeitbeschäftigung.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen der Gemeinde Ensdorf zeigt über dem silbernen Wellenschildfluß in rotem Feld eine silberne heraldische Lilie, schwebend über goldenem Schlägel und Eisen, woraus nach links und rechts je ein silberner Blitz ausstrahlt. Die silberne Welle will andeuten, dass Ensdorf an der Saar liegt und mit ihr funktionell verbunden ist. Da auf dem Gemeindebann als wichtigstes Industrieunternehmen die Grube Ensdorf steht, die mit ihrer Leistung innerhalb des westeuropäischen Steinkohlenbergbaues an der Spitze liegt, nimmt das bergmännische Zeichen Schlägel und Eisen im Wappenschild eine zentrale Position ein; dass es in Gold erscheint, soll noch einmal in der farblichen Betonung die wirtschaftliche Bedeutung des Bergbaues für Ensdorf unterstreichen. Die Blitze weisen auf das Kraftwerk Ensdorf hin. Die silberne Lilie ist ein Mariensymbol und bezieht sich darauf, dass Ensdorf bis 1581 zum Kloster Wadgassen gehörte, dessen Kirche der Mutter Gottes geweiht war. Die Lilie ist auch ein Symbol der französischen Könige und verdeutlicht die historische Verbundenheit mit Frankreich durch die ehemalige Zugehörigkeit zum Bann Saarlouis. Da der Ort nach 1581 zum Herzogtum Lothringen kam, erscheinen im Wappen Silber, Rot und Gold als Farben der Herzöge von Lothringen. Das Wappen wurde am 22. November 1963 verliehen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
siehe: Liste der Baudenkmäler in Ensdorf (Saar)
[Bearbeiten] Tourismus
Die Ensdorfer Bergehalde, im Volksmund „Ensdorfer Berg“ ist ein ~ 100m (~380m ü. NN) Ausichtspunkt mit einem Wanderrundweg. Seit Mitte 2005 wird an ihm das Kunstprojekt „Kunst auf der Halde“ verschiedener Saarländischer Künstler ausgestellt.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
- Peter Altmaier (* 1958), Politiker (CDU)
- Herbert Martin (* 1925), Fußballnationalspieler (Saarland) 1950–1956
[Bearbeiten] Sport
Der bekannteste Verein des Ortes ist der Fußballclub (FC) Ensdorf. In den 70er und 80er Jahren erlebte der Fußballclub - zeitweise in der Oberliga Südwest - seine größten Erfolge.
[Bearbeiten] Weblinks
- Gemeinde Ensdorf
- Katholische Junge Gemeinde Ortsgruppe Ensdorf Unterhält das Jugendheim und übernimmt die Jugendarbeit in Ensdorf
[Bearbeiten] Quellen
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