Fátima
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Fátima ist der wichtigste Wallfahrtsort in Portugal.
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[Bearbeiten] Geografie
Der Ort Fátima liegt etwa 130 Kilometer nördlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon an der Hauptverbindungsstraße zur Universitätsstadt Coimbra. Fatima gehört zum Distrikt Santarém und zum Bezirk Vila Nova de Ourém. Der Ort hat eine Fläche von ca. 71 km² und etwa 10.000 Einwohner (2001).
Den arabischen Namen „Fatima“ erhielt der Ort aufgrund einer Legende, wonach sich die schöne Maurenfürstentochter Fatima - ihrerseits benannt nach der Tochter des Propheten Mohammed - im 12. Jahrhundert, aus Liebe zu einem christlichen Ritter, habe taufen lassen und dort ihre letzte Ruhestätte gefunden habe.
[Bearbeiten] Religiöse Bedeutung
Fatima ist ein bedeutender katholischer Wallfahrtsort, der, ähnlich wie Lourdes, auch von Kranken mit der Hoffnung auf wundersame Besserung (vgl. Wunderheilung) aufgesucht wird.
Berichtet wird, dass am 13. Mai 1917 drei Hirtenkinder, Lucia dos Santos, Jacinta und Francisco Marto, auf einem freien Feld eine Erscheinung der Jungfrau Maria erfahren haben. Diese habe ihnen befohlen, künftig an jedem 13. des Monats an diesen Ort zurück zu kommen. Die Kinder vereinbarten untereinander Stillschweigen über diese Erscheinung, Jacinta brach jedoch dieses Versprechen, und so fanden sich am 13. Juni einige Neugierige ein, die sich mit eigenen Augen überzeugen wollten, ob die Geschichten der Kinder stimmten. Als jedoch im Juli, August und September die Zahl der Schaulustigen immer größer wurde, kündigte die Erscheinung für den 13. Oktober ein Wunder an. Am fraglichen Tag hätten Zehntausende von Anwesenden das Sonnenwunder gesehen - sie konnten problemlos die Sonne, die einer Silberscheibe ähnelte, anschauen, während sich diese wie ein Feuerrad drehte.
Am 13. Mai 1930 wurden die Erscheinungen durch den Bischof von Leiria als „glaubwürdig erklärt und die öffentliche Verehrung Unserer Lieben Frau von Fátima gestattet“.
Den drei Kindern seien während der dritten Erscheinung am 13. Juli die drei Geheimnisse von Fátima überliefert worden. 1941 schrieb Schwester Lucia (1907-2005), eines der drei Kinder und das einzige, das zu diesem Zeitpunkt noch lebte (die beiden anderen wurden Opfer der Spanischen Grippe), das erste und zweite Geheimnis, 1944 das dritte Geheimnis auf. Die ersten beiden wurden direkt zur Veröffentlichung freigegeben, das dritte jedoch wurde versiegelt dem Papst zugestellt und sollte nicht vor dem Jahr 1960 veröffentlicht werden.
Papst Johannes XXIII. entschied sich gegen eine Veröffentlichung des Dritten Geheimnisses von Fátima. Dieses wurde erst am 26. Juni 2000 in Rom durch Kardinal Joseph Ratzinger und Erzbischof Tarcisio Bertone bekannt gemacht. Der Inhalt wird von manchen so gedeutet, dass es sich auf das Papstattentat vom 13. Mai 1981 bezieht, das sich am Jahrestag der ersten Erscheinung ereignet hat. Bei einem anschließenden Gespräch mit dem Papst soll sich der Attentäter Mehmet Ali Agca, dem der Papst schon länger verziehen hatte, auf die Erscheinungen von Fátima bezogen haben.
Johannes Paul II. war dreimal in Fátima. Dort hat er auch am 13. Mai 2000 Jacinta und Francisco Marto selig gesprochen. Auch andere Päpste, wie Pius XII., hatten zu diesem Ort eine besondere Beziehung.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
In der Zusammenarbeit „Shrines of Europe“ ist Fátima seit 1996 mit fünf anderen Marienwallfahrtsorten verbunden. Diese sind:
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Altötting (Deutschland) Loreto (Italien) Lourdes (Frankreich) Mariazell (Österreich) Tschenstochau (poln. Częstochowa) (Polen)
[Bearbeiten] Literatur
- L. Gonzaga da Fonseca: Maria spricht zur Welt. 15. Auflage. Tyrolia, Innsbruck-Wien-München 1963
- Michael Hesemann: Das Fatima-Geheimnis. 2. Auflage. Kopp, Rottenburg 2002/5
- Manfred Adler: Das "dritte Geheimnis" von Fatima, 2. Auflage. Anton Schmid, Durach 1988
[Bearbeiten] Weblinks
- Text der Geheimnisse von Fatima
- Kritik zum dritten Teil
- Fatima Network
- Hinweise und Informationen für Reise nach Fátima (deutsch)
Siehe auch: Fatima-Gebet
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Koordinaten: 39° 37′ 43" n. Br., 8° 39′ 55" w. L.