Franz Hengsbach
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Franz Kardinal Hengsbach (* 10. September 1910 in Velmede, Sauerland; † 24. Juni 1991 in Essen) war der erste Bischof von Essen.
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[Bearbeiten] Leben
Franz Hengsbach wurde als erstes von acht Kindern der Eheleute Johann und Theresia Hengsbach geboren. Ab 1926 bereitete er sich im Gymnasium Theodorianum in Paderborn auf das Abitur vor, welches er am 6. März 1931 absolvierte. Während dieser Zeit lebte er im Knabenseminar zu Paderborn.
[Bearbeiten] Studium
Nach dem Abitur trat Hengsbach in das erzbischöfliche Theologenkonvikt Paderborn ein und studierte dort Philosophie und Theologie. 1933 wechselte er an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo er Mitglied der K.D.St.V. Hercynia Freiburg im CV wurde, und kehrte 1934 nach Paderborn zurück. 1944 folgte die Promotion zum Dr. theol. an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster bei Professor Dr. Adolf Donders mit einer Dissertation über Das Wesen der Verkündigung - Eine homiletische Untersuchung auf paulinischer Grundlage.
[Bearbeiten] Kirchliche Laufbahn
Am 13. März 1937 wurde Franz Hengsbach von Erzbischof Dr. Caspar Klein in Paderborn zum Priester geweiht und trat in diesem Jahr seine erste Stelle als Vikar in der Pfarrei Herne-Baukau, St. Marien, an. Von 1946–1948 stand er als Generalsekretär der Akademischen Bonifatius-Vereinigung vor und wirkte 1947 gleichzeitig als Generalsekretär zur Vorbereitung der deutschen Katholikentage und war Verantwortlicher für den 73. Deutschen Katholikentag 1949 in Bochum.
1948 wechselte er an die Spitze des Erzbischöflichen Seelsorgeamtes des Erzbistums Paderborn, das er bis 1958 leitete. In diese Zeit fällt auch seine Wahl zum Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und die Ernennung zum Päpstlichen Hausprälaten im Jahr 1952 sowie die Ernennung zum Titularbischof von Cantano und Weihbischof in Paderborn am 20. August 1953.
Die Bischofsweihe fand am 29. September 1953 im Paderborner Dom statt. Am 18. November 1957 wurde er zum Bischof des neu gegründeten Bistums Essen berufen und am 1. Januar 1958 inthronisiert. 1960 wurde er von Papst Johannes XXIII. in die Konzilsvorbereitungskommission für Laienarbeit berufen. Neben seiner Funktion als Bischof von Essen war er außerdem von 1961 bis 1978 katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, zeigte sich aber seit 1968 gleichzeitig verantwortlich für die Seelsorge an Ersatzdienstleistenden.
1973 wurde er als Mitglied der römischen Kongregation für den Klerus und des Zentralkomitees für das Heilige Jahr berufen. Am 29. Mai 1988 gab Papst Johannes Paul II. seine Ernennung zum Kardinal bekannt; die Aufnahme als Kardinalpriester in das Kardinalskollegium erfolgte im Konsistorium vom 28. Juni 1988 in Rom. Seine Titelkirche Nostra Signora di Guadalupe nahm er 10. Dezember 1988 in Besitz.
Sein Rücktrittsgesuch, das nach den Bestimmungen des Codex Iuris Canonici jeder Bischof mit der Vollendung des 75. Lebensjahres einreicht, nahm Papst Johannes Paul II. erst nach fünf Jahren am 21. Februar 1991 an, was als große Anerkennung seines Lebenswerkes gewertet werden kann. Seinen nun in der Essener Domschatzkammer ausgestellter Bischofsring schmückte - anstatt eines Edelsteins - ein eingefasstes Stück Kohle. Damit drückte er seine Verbundenheit mit dem Ruhrgebiet aus. Nach schwerer Krankheit verstarb er in den frühen Morgenstunden des 24. Juni 1991 im Essener Elisabeth-Krankenhaus und wurde in der neuerrichteten Westkrypta der Essener Münsterkirche beigesetzt. Sein Nachfolger auf der Essener Kathedra wurde 1991 Hubert Luthe.
[Bearbeiten] Entführung von Theo Albrecht
Am 29. November 1971 wurde einer der beiden Aldi-Besitzer, Theo Albrecht, entführt. Die Entführung dauerte 17 Tage und fand erst mit der Zahlung von sieben Millionen Mark Lösegeld durch Franz Hengsbach ihr Ende. Dass ausgerechnet ein Bischof das Lösegeld überbrachte, schrieb man der Tatsache zu, dass die beiden „Aldi-Brüder“ bekennende Mitglieder der katholischen Kirche waren.
[Bearbeiten] Ehrungen
[Bearbeiten] Ehrendoktorwürden
- 1968 Dr. theol. h.c. der Pontificia Universidad Católica Javeriana in Bogotá (Kolumbien)
- 1974 Dr. iur. h.c. der Universidad de Navarra in Pamplona (Spanien)
- 1978 Dr. hum. h.c. der Pontificia Universidad Católica de Puerto Rico
[Bearbeiten] Honorarprofessuren
- 1974 Honarprofessor der Pontificia Universidad Católica Argentina Santa María de los Buenos Aires (Argentinien)
[Bearbeiten] Kirchliche Ehrentitel
- 1952 Päpstlicher Hausprälat
- 1958 Ehrendomherr des Metropolitankapitels Paderborn
- 1964 Ehrendomherr des Domkapitels Sens (Frankreich)
- 1967 Ehrenpräsident von Caritas Hong Kong
- 1975 Großprior des Ritterordens vom Heiligen Grabe, Deutsche Statthalterei
- 1990 Ehren- und Großkreuz Bailli des Souveränen Malteser-Ritterordens
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1973 Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland
- 1984 Ehrenring der Stadt Essen
- 1987 Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern der Republik Österreich
- 1989 erster Träger des Karl-Arnold-Preises der CDU Nordrhein-Westfalen (gemeinsam mit Rudolf von Benningsen-Foerder)
[Bearbeiten] Sonstige Ehrungen
In seiner Heimatgemeinde Velmede wurde eine Brücke nach ihm Kardinal-Hengsbach-Brücke benannt.
[Bearbeiten] Weblinks
Vorgänger --- |
Bischof von Essen 1958–1991 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Hengsbach, Franz Kardinal |
KURZBESCHREIBUNG | römisch-katholischer Priester, Theologe, Bischof und Kardinal |
GEBURTSDATUM | 10. September 1910 |
GEBURTSORT | Velmede, Sauerland |
STERBEDATUM | 24. Juni 1991 |
STERBEORT | Essen |