Gaskognische Sprache
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Gaskognisch (gascon) |
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Gesprochen in | Frankreich, Spanien | |
Sprecher | 7,7 Millionen (passiv: 10,4 Millionen) |
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Linguistische Klassifikation |
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Offizieller Status | ||
Amtssprache in | Spanien (Arantal) | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1: | oc | |
ISO 639-2: | (B) oci | (T) |
SIL ISO 639-3: | gsc |
Die gaskognische Sprache ist eine galloromanische Sprache, die auf dem Gebiet der historischen Provinz Gascogne im Südwesten Frankreichs sowie unter der Bezeichnung Aranesisch im Arantal im Nordwesten des spanischen Kataloniens gesprochen wird. Offiziellen Status besitzt das Gaskognische nur im Arantal.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Name und Einordnung
Der Name Gaskognisch (gascognisch und französisch gascon) ist gleicher etymologischer Herkunft wie die Bezeichnung seiner Nachbarsprache, des Baskischen (gaskognisch basc, französisch basque, spanisch vasco): es ist eine gallo-romanische Aussprachevariante des germanischen Worts waskon.
Es ist umstritten, ob Gaskognisch eine eigene Sprache oder ein Dialekt des Okzitanischen ist. Eine Mehrheit der Linguisten ist der Ansicht, dass Gaskognisch Teil des okzitanischen Sprachraumes ist; eine Minderheit vertritt die Meinung, es handele sich um eine eigene Sprache.
In jedem Fall weist das Gaskognische phonetische, syntaktische und lexikalische Eigenarten auf, die es von den anderen okzitanischen Dialekten unterscheiden. Dies wird zum Teil mit der Existenz eines aquitanischen bzw. baskischen Substrats erklärt: Aquitanisch wurde in der Gascogne vor der Romanisierung gesprochen und steht dem Baskischen nahe. In späterer Zeit könnte das Baskische diese Substratwirkung übernommen haben.
[Bearbeiten] Verbreitung
Gascognisch wird in folgenden französischen Départements gesprochen:
- Hautes-Pyrénées
- Landes
- Gers
- Gironde (Teile)
- Pyrénées-Atlantiques: Bigorre, Béarn sowie zweisprachig baskisch-gaskognisches Gebiet von Bayonne, Biarritz, Bidache, La Bastide-Clairence
- Lot-et-Garonne (Teile)
- Haute-Garonne (Teile)
- Ariège (Teile)
Die Stadt Bordeaux (gaskognisch Bordèu) liegt im traditionellen gaskognischen Sprachgebiet.
In Spanien ist heute nur noch das Arantal in Katalonien gaskognischsprachig. In der Vergangenheit bestanden jedoch auch gaskognische Sprachinseln im baskischsprachigen Gebiet (Donostia-San Sebastián, Hondarribia, Pasaia).
[Bearbeiten] Dialekte
Das Gaskognische gliedert sich in die vier Dialekte:
- Landesisch (landés)
- Bearnesisch (bearnés)
- Ariegés
- Aranesisch (aranés)
[Bearbeiten] Charakteristika
Die auffallendsten Charakteristika, die das Gaskognische gleichzeitig von den anderen okzitanischen Dialekten abgrenzen, sind phonetischer und syntaktischer Art.
- lateinisches F- im Anlaut wird im Gaskognischen zu h-: FEMINA („Frau“) > hemna
- lateinisches -LL- wird im Gaskognischen am Wortende zu -th und intervokalisch zu r: CASTELLUM (kleine Burg, Schloss) > castèth, ILLA („jene“) > era („die“, bestimmter femininer Artikel in einigen gaskognischen Dialekten)
- lateinisches intervokalisches -N- entfällt: LUNA („Mond“) > lua
- sog. „Enunziativ“: Die meisten gaskognischen Dialekte leiten das Prädikat mit einer Partikel (que) ein: Que sabi („ich weiß“).
[Bearbeiten] Literatur
- P. Bec: La langue occitane. P.U.F., Paris 1995, ISBN 2130396399.
- R. Darrigrand: Initiation au gascon. 2. Auflage. Per Noste, Orthez 1974.