Germaine Richier
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Germaine Richier (*16. September 1902 in Grans bei Arles, Frankreich; † 31. Juli 1959 in Montpellier, Frankreich) war eine französische Bildhauerin und Grafikerin. Sie gehört zu den bedeutenden Vertreterinnen der Abstrakten Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg.
Germaine Richier studierte ab 1922 Bildhauerei an der École des Beaux-Arts in Montpellier bei Louis Jacques Guigues (einem Schüler von Auguste Rodin). 1926 zieht sie nach Paris und studiert bis 1929 an der Académie de la Grande Chaumière im Atelier von Émile-Antoine Bourdelle.
Im Jahr 1934 hat Germaine Richier ihre erste Einzelausstellung in der Galerie Max Kaganovitch in Paris. Im Jahr 1936 wurde sie für ihre Skulptur: "Büste Nr. 2" mit dem Preis für Bildhauerei der Blumenthal Foundation in New York City ausgezeichnet. Diese Auszeichnung erhielt sie als erste Frau. Im Jahr 1937 nimmt Richier an der Weltausstellung in Paris teil. Auch dort erhält sie eine Auszeichnung. Sie nimmt an einer Gruppenausstellung mit anderen europäischen Künstlerinnen im Musée du Jeu de Paume in Paris teil.
Im Jahr 1939 werden ihre Werke im Französischen Pavillon der Weltausstellung in New York zusammen mit Kunst von Pierre Bonnard, Georges Braque, Marc Chagall, Robert Delaunay, André Derain, Jacques Lipchitz und anderen Künstlern gezeigt.
Die Zeit des Zweiten Weltkriegs verbringt Germaine Richier in der Provence und teilweise in der Schweiz. Sie stellt im Jahr 1942 im Kunstmuseum Winterthur aus, 1943 hat sie eine Gemeinschaftsausstellung in der Kunsthalle Basel mit Fritz Wotruba und Marino Marini.
Die frühe Bildhauerei von Germaine Richier ist noch vom künstlerischen Einfluss von Émile-Antoine Bourdelle und Auguste Rodin geprägt. Später entwickelt sie einen eigenständigeren, speziellen Stil. Sie schafft abstrahierte Menschen-, Tier- und Mischfiguren, die teilweise von Drähten gefesselt oder in Drahtnetzen gefangen sind.
Im Jahr 1946 kehrt Germaine Richier nach Paris zurück. In den 1950er Jahren werden ihre Werke weltweit gezeigt: In den Jahren 1955 bis 1957 in einer Ausstellung im Stedelijk Museum in Amsterdam, im Musée National d'Art Moderne in Paris und in New York City in der Martha Jackson Gallery. Während der Vorbereitungen zu einer Ausstellung im Musée Picasso in Antibes stirbt Germaine Richier im Alter von nur 56 Jahren am 31. Juli 1959 in Montpellier. Einige ihrer Werke wurden noch auf der documenta 2 in Kassel im Sommer des selben Jahres sowohl in der Abteilung Skulptur als auch Grafik, sowie posthum auch auf der documenta III 1964 gezeigt. Danach geriet ihr Werk für einen längeren Zeitraum in Vergessenheit. Erst in den 90er Jahren erinnert man sich an die bedeutende Künstlerin. Im Jahr 1997 wurde in der Akademie der Künste in Berlin eine große Germaine Richier-Retrospektive veranstaltet.
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Richier, Germaine |
| KURZBESCHREIBUNG | französische Bildhauerin |
| GEBURTSDATUM | 16. September 1902 |
| GEBURTSORT | Grans bei Arles, Frankreich |
| STERBEDATUM | 31. Juli 1959 |
| STERBEORT | Montpellier, Frankreich |
