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André Derain

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

André Derain (* 10. Juni 1880 in Chatou bei Paris; † 8. September 1954 in Garches bei Paris) war ein französischer Maler.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biographie

Geboren im Departemant Île-de-France, machte Derain seine Ausbildung von 1898 à 1899 an der renommierten l'Académie Camillo. Beim Kopieren von Bildern im Louvre hatte er Henri Matisse kennen gelernt, mit dem er auch an der Akademie zusammenarbeitete . Etwa zur gleichen Zeit besuchte er eine Ausstellung der frühen Werke Van Goghs im Pariser Herbstsalon, einer der ersten großen Kunstmessen. 1900 traf er Maurice de Vlaminck, mit dem er ein Atelier teilte. Seine ersten Bilder waren Landschaftsmalereien. Während einer Ausstellung im Pariser Herbstsalon 1904 befasste sich Derain mit Bildern Paul Cézannes.

Mit Matisse entwickelte er 1905 in Collioure den Stil des Fauvismus. Wenig später setzte er sich mit den Werken Paul Gauguins auseinander. 1907 begegnete er den damals schon bekannten Künstlern Pablo Picasso, Georges Braque, Guillaume Apollinaire, Kees van Dongen und Max Jacob. Seit dieser Zeit entdeckte und sammelte er die so genannte Primitive Kunst Afrikas. Im selben Jahr zog er in das Pariser Künstlerviertel Montmartre, wo Picasso und viele andere Berühmtheiten lebten. Derain begann Werke der Bildhauerei zu schaffen und illustrierte 1909 ein lyrisches Werk Apollinaires und 1912 eine Gedichtssammlung Max Jacobs. Es folgten weitere Buchillustratioen für André Breton.1934 erhielt er von Vollard den Auftrag "Satyricon" zu illustrieren, wofür er 33 (36) prächtige Radierungen anfertigte.

1914 wurde er Soldat im Ersten Weltkrieg. Nach seinem Militärdient, noch während des Krieges, war er bereits einem größeren Publikum vertraut und in der Kunstszene anerkannt. Für Serge Diaghilev schuf er die Bühnenbilder für das Tanztheater La Boutique fantasque. Danach stattete er noch zahlreiche Bühnenstücke aus. Sein Einfluss und sein Bekanntheitsgrad stiegen noch weiter, als er 1928 den Prix Carnegie in Pittsburgh (USA) erhielt. Seine Werke wurden nunmehr auch außerhalb Frankreichs gezeigt: in London, Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, New York und Cincinnati.

Während der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg lebte Derain in Paris und wurde von den deutschen Besatzern als Vertreter der französischen Kultur umschmeichelt. 1941 unternahm er eine von den Behörden organisierte Reise nach Deutschland. Die nationalsozialistische Propaganda bezog sich wiederholt auf diese Reise. 1944 schlug er das Angebot aus, Direktor der École des Beaux-Arts in Paris zu werden, der wichtigsten Akademie der Bildenden Kunst in Frankreich. Nach der Befreiung wurde Derain von vielen Franzosen als Kollaborateur betrachtet.

Im Nachkriegsfrankreich gab es zunächst keine öffentlichen Ausstellungen seiner Werke.

Derain starb 1954 im Département Hauts-de-Seine.

[Bearbeiten] Werk

Schon als sehr junger Mensch wandte sich Derain der Malerei zu. Er besuchte einige Jahre Kunstakademien. Etwa seit der Jahrhundertwende arbeitete er mit Maurice de Vlaminck und wenig später mit Henri Matisse zusammen.

Er schuf unter anderem Gemälde, Grafiken, Skulpturen, Bühnenbilder und –kostüme. Überdauert hat jedoch vor allem seine Malerei.

Gemeinsam mit Matisse und Vlaminck begründete er 1905 den Fauvismus. Damit gehört er, neben den Künstlern der Brücke in Deutschland zu den ersten Vertretern der Klassischen Moderne in der Malerei. Er übernahm die von Matisse entwickelte Auffassung, nach der das Motiv eines Bildes nicht so wichtig ist, wie seine Darstellung und die Aufnahme durch den Betrachter. Auch die Idee, lediglich mit den Grundfarben und deren Komplementärfarben zu arbeiten, stammte ursprünglich von Matisse. Die im Sommer 1905 in Collioure, wo er sich mit Matisse zusammen aufhielt, entstandenen Landschaftsmalereien und Städteansichten zeigen neoimpressionistische pointillistische Spuren.

Seine Arbeiten waren, wie auch die der anderen Fauvisten, beeinflusst von den bedeutendsten Künstlern der Moderne, insbesondere von Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Paul Cézanne. Später entstanden, noch enger angelehnt an Cézanne, strenger aufgebaute, auch farblich reduziertere Werke. Einflüsse des Kubismus und indigener, zumeist afrikanischer Kunst, bestimmten zeitweise sein Schaffen.

Nach dem ersten Weltkrieg schuf er einfache, archaisch wirkende Landschaften, Stillleben, Portraits und Akte. Darüber hinaus malte er auch gegenständliche Bilder, die meistens die Ausdrucksweisen des Klassischen Realismus aufnehmen.

Derain entwickelte sich als Künstler im Laufe seines Lebens ständig weiter, teilweise an den vorherrschenden Stilrichtungen der jeweiligen Zeit orientiert. Er bediente sich sowohl hergebrachter als auch moderner Techniken. Derain wurde zuweilen vorgeworfen, seine Werke würden zu viele dekorative Elemente aufweisen. Zeitweise fand er als Künstler nicht so große Anerkennung wie in den 20er Jahren.

Während er lange im Schatten von Matisse stand, wird sein künstlerisches Werk vermehrt seit der Jahrtausendwende in zahlreichen Ausstellungen gewürdigt. So waren in der bedeutenden Cezanne-Ausstellung Aufbruch in die Moderne im Essener Folkwang Museum zur Jahreswende 2005 einige Bilder Derains aus seiner fauvistischen und kubistischen Phase erstmals in Deutschland zu sehen.

Wie viele andere Maler der Klassischen Moderne, gewinnt Derain zunehmend an Bedeutung, nicht allein in der Kunstszene, auch für die breite an Kunst interessierte Öffentlichkeit in der westlichen Welt. Seine Werke sind unter anderem in Paris, London, New York und Prag ausgestellt. Viele seiner Bilder sind nicht öffentlich zugänglich. Auf dem internationalen Kunstmarkt erzielen seine Werke Millionenbeträge.

Einige seiner Werke wurden postum auf der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und der documenta III im Jahr 1964 in Kassel gezeigt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Denys Sutton: André Derain. Phaidon-Verlag, Köln 1960
  • Michel Kellermann: Andre Derain.Catalogue raisonne de l oeuvre peint.Band 1-3, Paris, 1992/2000
  • Wolfgang Maier-Preusker:École de paris, Kat.Nr.30-48, Wien 2005

[Bearbeiten] Weblinks

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