Greifswalder Straße
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Die Greifswalder Straße ist eine Berliner Straße. Sie ist Teil der Bundesstraße 2 und befindet sich im Ortsteil Prenzlauer Berg. Die in nordöstliche Richtung verlaufende Straße gehört zu den radialen Hauptverkehrsachsen der Stadt. Namenspatron ist die Hansestadt Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern.
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[Bearbeiten] Verlauf
Die Straße beginnt am Königstor, unmittelbar an der Grenze zum Bezirk Mitte. Sie verläuft in Verlängerung der Otto-Braun-Straße, der ehemaligen Neuen Königstraße, in nordöstlicher Richtung bis hinter die Ostseestraße. Sie kreuzt unter anderem die Danziger Straße und die Ostseestraße, die beide Teil des Wilhelminischen Ringstraßensystems aus dem Hobrecht-Plan sind. Kurz hinter der Kreuzung mit der Ostseestraße geht die Greifswalder Straße an der Grenze zum Ortsteil Weißensee in die Berliner Allee über.
[Bearbeiten] Lage im Stadtraum
Die Greifswalder Straße ist in Fortführung der Otto-Braun-Straße (zwischenzeitlich Hans-Beimler-Straße) eine der sieben nach Norden und Osten führenden radialen Ausfallstraßen, die vom historischen Stadtzentrum ins Umland (Weichbild der Stadt) führen. Der Straßenzug führt vom Alexanderplatz (ehemalige Neue Königstraße) bis zur Ostseestraße. Die Radialen sind im Uhrzeigersinn:
- Weinmeisterstraße / Rosenthaler Straße / Brunnenstraße
- Rosa-Luxemburg-Straße / Schönhauser Allee
- Karl-Liebknecht-Straße / Prenzlauer Allee
- Otto-Braun-Straße / Greifswalder Straße
- Mollstraße / Landsberger Allee
- Karl-Marx-Allee / Frankfurter Allee
- Holzmarktstraße / Mühlenstraße / Stralauer Allee
In ihren südlichen Abschnitt bildet die Greifswalder Straße die Grenze zwischen den Sanierungsgebieten Bötzowviertel und Winsstraße.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Straße folgt einer eiszeitlichen Rinne und ist seit Alters her bekannt. Sie wurde bereits im Mittelalter als Fernhandelsweg genutzt. Da sie im weiteren Verlauf die märkische Kleinstadt Bernau passierte war sie zunächst als Bernauische Landstraße - vor dem Bernauischen Thore bekannt. Später wurde sie in Chaussee nach Weißensee (1803) und 1850 Vor dem Königs-Thore umbenannt (das als Tor der Akzisemauer am Ende des Straßenzuges Königstraße, Neue Königstraße lag). Um 1840 gab es sieben Mühlen vor dem Königstor. Als 1862 viele Grundstücke der ehemaligen Berliner Hufen separiert wurden, musste die Nummerierung erweitert werden, bevor die Straße 1870 ihren heutigen Namen erhielt. Die Greifswalder Straße verlief zunächst vom Königstor bis zum Communikationsweg, der heutigen Danziger Straße, und wurde 1892 bis zur Ostseestraße verlängert (erneute Erweiterung der Nummerierung).
[Bearbeiten] Bauwerke
Die Denkmalliste des Senats für Stadtentwicklung weist für die Greifswalder Straße neun Baudenkmale aus. Direkt hinter dem Königstor links dehnt sich das Gelände des St.-Georgen-Kirchhofs mit seinen alten Grabstätten aus. Stadtauswärts rechts befindet sich das Haus der Demokratie, dem der Knaack-Klub gegenüberliegt. Einige Häuser weiter wurde 1914 die heutige Kurt-Schwitters-Schule nach Plänen des Stadtbaurates Ludwig Hoffmann errichtet. Schräg gegenüber entstanden auf dem Doppelgrundstück 212/213 zwischen 1914 und 1927 die Gebäude der ehemaligen Zigarettenfabrik Problem. In dem 1985 für den VEB Treffmodelle errichteten Vorderhaus residiert der Magnet-Club. Einen Straßenblock weiter links finden sich die ältesten Gebäude an der Greifswalder Straße. Auf dem Gelände des Ernst-Thälmann-Parks waren um 1871 die Gebäude der städtischen Gasanstalt mit ihren erst 1985 gesprengten runden gemauerten Gasometern entstanden. Unmittelbar hinter dem S-Bahnhof befindet sich die Spielstätte des Berliner Puppentheaters. Links gegenüber findet man die frisch sanierten Siedlungsbauten von Bruno Taut, die sich an der Grellstraße und Wichertstraße bis zur Prenzlauer Allee hinziehen. An der Gürtelstraße kann man abschließend einen typischen Vertreter des Ost-Berliner Städtebaus besichtigen.
[Bearbeiten] Öffentlicher Verkehr
Die Straße wird in ihrem gesamten Verlauf von der Straßenbahnlinie M4 befahren. Die Strecke ist die am meisten genutzte im gesamten Berliner Straßenbahnnetz, sie wird tagsüber im 5-Minuten-Takt befahren, im Berufsverkehr sogar im so genannten 3/3/4-Takt und dies teilweise mit Fahrzeugen, die bis zu 300 Personen transportieren können. Deshalb plante man bereits früh den Bau einer U-Bahn zur Entlastung beziehungsweise gar zur Einstellung der Linie. Sie erhielt den Planungsnamen Linie F. Das Potential, eine U-Bahn aufzunehmen, hat diese Strecke schon, allerdings verhinderte der stetige Geldmangel der Stadt Berlin die Umsetzung.
Zusätzlich zur M4 wird die Straße von der Linie M10 im Zuge der Danziger Straße gekreuzt.
[Bearbeiten] Ringbahnhof
Etwa auf der mittleren Höhe der Straße befindet sich der S-Bahnhof Greifswalder Straße. Er bietet eine Umsteigemöglichkeit von der Ringbahn zur Straßenbahn und umgekehrt.
Eröffnet wurde er 1875 im Zuge des Baus der Ringbahn zunächst unter dem Namen Weißensee. Der Name bezog sich auf den zu dieser Zeit noch außerhalb des Berliner Stadtgebiets liegenden Ort Weißensee. Allerdings lag das gesamte Areal nicht auf Weißenseer Gebiet. Der Bahnhof lag zunächst westlich der Greifswalder Straße, wurde 1889/90 allerdings auf die Ostseite verschoben, wo er sich auch heute noch befindet.
Der elektrische Vorortbetrieb wurde hier am 1. Februar 1929 aufgenommen, seit dem 1. Dezember nannte er sich S-Bahn. Am 1. Oktober 1946 erfolgte die Umbenennung in Greifswalder Straße, der Name war nun der Lage entsprechend passender.
In den 80er Jahren entstand südwestlich des Bahnhofs auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks eine Plattenbausiedlung, im Zuge des Neubaus der Wohnungen wurde der Bahnhof grundlegend modernisiert und ein direkter Übergang zwischen Straßen- und S-Bahn hergestellt. Nach Abschluss der Arbeiten am 15. April 1986 wurden Wohnsiedlung und S-Bahnhof beide unter dem Namen Ernst-Thälmann-Park ihrer Bestimmung übergeben.
Nach der Wende war der ehemalige Führer der KPD den meisten Berliner Politikern ein Dorn im Auge, so wurde der S-Bahnhof am 23. Mai 1993 wieder in Greifswalder Straße zurückbenannt. Die Wohnsiedlung durfte dagegen ihren Namen und sogar das Denkmal ihres Patrons behalten.
Heute verkehren hier die Ringbahnlinien S41 und S42 sowie die Linien S8 und S85.
Im Jahr 2007 wird der Eingangsbereich des Bahnhofes mit einem Imbiss und einem Zeitungsladen modernisiert.
[Bearbeiten] Sonstiges
Mit dem Theaterstück Auf der Greifswalder Straße von Roland Schimmelpfennig, das 2006 im Deutschen Theater seine Uraufführung hatte, wird das Leben in der Straße am Anfang des dritten Jahrtausends künstlerisch verarbeitet. Die Greifswalder Straße erhält im Zuge des Straßenumbaus zwischen Mollstraße und Danziger Straße seit 2006 Radwege, PKW-Parkstreifen und eine neue Straßenbeleuchtung.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Greifswalder Straße – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 52° 32' 25" N, 13° 26' 16" O