Haubitze
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Haubitzen (tschech.: houfnice, houf = (Schlacht-)Haufen) sind Artillerie-Geschütze mit einem kurzen Lauf (Steilfeuer-Geschütze).
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[Bearbeiten] Entwicklung
- (Feld-)Geschütz gegen die taktische Formation „Haufen“ (siehe z. B. Gewalthaufen), welches eher durch seine akustische Wirkung auf die Pferde, statt durch Treffsicherheit und Geschosswirkung zum „Aufbrechen“ der geordneten Schlachtformation diente.
- Erstmals urkundl. im 15. Jh. (1419-36 Hussitenkriege) als „auf(e)niz“, im Deutschen wurde daraus Haussnitz.
- Ursprünglich eine Steinbüchse zum Beschuss von lebenden Kräften im Feld (bereits 1410 in der Schlacht bei Tannenberg durch das Heer des Deutschen Ritter-Ordens eingesetzt).
- Sie wurde den Hauptbüchsen zugeordnet.
- Die Bezeichnung Haubitze wurde erst am Ende des 19.Jh. auf Geschütze mit kurzen Rohren und gezogenem Lauf angewendet.
In Europa kamen die ersten Haubitzen (mit glattem Rohr mittlerer Länge) im 15. Jahrhundert in Deutschland und Italien auf. Mit ihnen wurden Steinkartätschen, ab der 2. Hälfte des 16.Jh. mit Sprengstoff gefüllte Granaten verschossen. In Russland gab es Haubitzen ab Mitte des 16. Jh., sie wurden als Gakownizy, Gaufnizy (Gafunizy) bezeichnet.
[Bearbeiten] Beschreibung
Das Rohr der Haubitze ist kürzer als das der Kanone. Dadurch sinkt zwar die mögliche Geschossgeschwindigkeit, durch die kürzere Bauweise ist jedoch eine stärkere Rohrerhöhung (größerer Winkel gegenüber der Horizontalen) als bei der Kanone möglich. Das ermöglichte eine parabolische Trajektorie (Bogenschuss), mit der man besser über die eigenen Truppen schießen konnte. Zur Regulierung der Schussweite kann neben der Rohrerhöhung auch die Treibladung variiert werden: eine größere Treibladung ergibt eine größere Reichweite. Dieser Zusammenhang hat sich niedergeschlagen im umgangssprachlichen Ausspruch: „Voll wie eine Haubitze“.
Durch verbesserte Werkstofftechniken konnte später die Rohrlänge bei gleichem Höhenwinkel wieder vergrößert werden. Die Unterscheidung zwischen Haubitze und Kanone ist daher fließend, ebenso wie die Abgrenzung mit noch kürzerem Rohr zum Mörser.
Moderne Artilleriegeschütze sind fast allesamt Haubitzen, die meist als Panzerhaubitzen gebaut sind.
Je nach Befestigungsart des Abschussrohres - auf einer Selbstfahrlafette oder einem Panzer - werden Haubitzen in Feldhaubitzen (z. B. FH 155-1) beziehungsweise in Panzerhaubitzen (z. B. M109, Panzerhaubitze 2000) unterteilt. Daneben existieren noch spezielle Ausführungen wie zerlegbare Gebirgshaubitzen oder leichte Geschütze, die „luftverlastbar“ sind.
Sehr ähnlich sind die heute kaum noch gebräuchlichen Mörser.
[Bearbeiten] Beispiele
- M1, M2, M115 (Die Selbstfahrvariante der M115 ist die M110.)
- M109
- FH155-1, die letzte und größte Feldhaubitze, 2001 bei der Bundeswehr außer Dienst gestellt
- Die aktuelle Haubitze der Bundeswehr ist die Panzerhaubitze 2000.
[Bearbeiten] Bilder
240mm-Haubitze der U.S. Army (1944) |
M198 (155mm) der 13th U.S. Marine Expeditionary Unit |
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Category:Howitzers – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |