Head Unit
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Die Head Unit ist im Automobilbereich ein Benutzerinterface für die nicht für das Fahren notwendigen Systeme wie Navigation, Mobilfunk oder Radio. Neben den Unterhaltungs- und Informationssystemen werden oft auch Klimaanlage und Beleuchtung über die Head Unit vom Fahrer kontrolliert.
Einen einheitlichen Begriff für die Head Unit als zentrale Bedieneinheit im Automobilbereich gibt es derzeit nicht - die verschiedenen Automobilmarken haben mit iDrive (BMW), MMI (Audi), COMAND (Mercedes-Benz) oder PCM (Porsche) uvam. jeweils ihren eigenen Begriff erfunden. An anderer Stelle wird vereinfacht von Navi aber auch von Car-Entertainment/Infotainment gesprochen.
Head Units als zentrale Bedienschnittstelle werden seit ca. 2000 für Fahrzeuge der Luxus- und oberen Mittelklasse angeboten.
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[Bearbeiten] Komponenten
[Bearbeiten] Display
Ein TFT-Display in der Mittelkonsole ersetzt unter anderem die Anzeigen für Radio, Klimaanlage und Navigation. Einige Head Units steuern weitere Displays in den Rückenlehnen von Fahrer und Beifahrer an. Über diese können Video-DVDs angezeigt werden.
[Bearbeiten] Datenträger
Ein DVD-Laufwerk nimmt die Audio-CDs und Video-DVDs auf. Meist werden die Kartendaten für die Navigation oder Firmware-Updates der Head Unit ebenfalls über dieses Laufwerk eingelesen.
[Bearbeiten] Fahrerinterface
Dreh-Drücksteller oder Knöpfe, Spracheingabe für Mobiltelefon und Zielauswahl Navigation.
[Bearbeiten] Head Units der Automobilhersteller
[Bearbeiten] Audi
[Bearbeiten] BMW
[Bearbeiten] Daimler Chrysler
Der Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz debütierte 1998 in der S-Klasse (W220) mit seiner COMAND (Cockpit Management and Data System) getauften Zentralen Bedieneinheit. Es umfasst einen 16:9 TFT-Bildschirm und diverse Dreh- und Druckknöpfe. Derzeit ist dieses System in allen Mercedes-Modellen (darunter auch der Maybach) verfügbar. Zu den oben genannten Funktionen gesellt sich die Parkplatzsuche mit der Anzahl der aktuell freien Plätze (über Internetanbindung) und die Integration eines Mobiltelefons über Bluetooth.
In der seit Herbst 2005 verfügbaren S-Klasse W221 wurde dieses System weiterentwickelt, es ähnelt nun dem iDrive von BMW. Damit besitzt das Comand-System nur noch einen auf der Mittelarmlehne positionierten Dreh-Druckknopf, mit den man einhändig alle Funktionen bedienen kann. Zur einfachen Steuerung und zum Verschieben der Karten wurde eine Verschiebefunktion des Controllers eingesetzt. Die Daten lädt das COMAND der neuen S- und CL-Klassen nicht mehr von einer DVD wie bei der Konkurrenz üblich, sondern von einer 2,5-Zoll-Festplatte. Dies beschleunigt die Routenberechnung wesentlich. Weitere Massenspeicher können über die PCMCIA Schnittstelle eingebunden werden.
Für die Fondpassagiere gibt es zusätzlich zwei in die Kopfstützen der Vordersitze integrierte Bildschirme mit denen, unabhängig von einander, das ganze Unterhaltungsprogramm, entweder per Innenraum-Lautsprecher oder per Kopfhörer, abgerufen werden kann.
[Bearbeiten] Technikdetails
Auf den Motherboards der Head Units finden sich wie in einem PC SDRAM-Bausteine, und eine CPU. Hinzukommen DSPs für Audioaufbereitung und MP3 Decodierung sowie ein Graphikprozessor für 2D-Effekte. Für die Navigation sind oftmals ein optischer Gyro und ein GPS Empfänger verbaut. Das Tachometer und andere Komponenten sind über den CAN-Bus angebunden, weitere Audio-Komponenten wie CD-Wechsler und Verstärker werden über den MOST-Bus erreicht. Das Betriebssystem ist meist eines der etablierten Anbieter im Industrieelektronikbereich (→ eingebettetes System) wie QNX oder VxWorks. Immer häufiger wird auch ein plattform-unabhängiges Service-Framework (OSGi, auf Java-Basis) verwendet, um hersteller- und modellübergreifend die einfache Verwaltung inkl. Updates der installierten Services zu ermöglichen.