Homo (Mensch)
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Homo | |||||
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Zeitraum | |||||
Oberes Pliozän bis Gegenwart | |||||
2,5 Mio. Jahre bis heute | |||||
Fossilfundorte | |||||
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Systematik | |||||
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Wissenschaftlicher Name | |||||
Homo | |||||
Linnaeus, 1758 | |||||
Arten | |||||
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Die Gattung Homo (lateinisch für Mensch) ist die einzige überlebende Gattung der Entwicklungslinie der Echten Menschen, die früher als eigene Familie, heute jedoch als Teil der Menschenaffen betrachtet werden. Aufgrund der genetischen Ähnlichkeit der Schimpansen zu dieser Gattung werden deren zwei Arten von einer zunehmenden Zahl an Autoren in Homo eingeordnet. Diese Einordnung ist derzeit nicht verbindlich, innerhalb der modernen phylogenetischen Forschung sowie aus ethischen Aspekten umstritten. (Stand Juni 2005)
In der Evolution der Gattung Homo ist besonders die Entwicklung des Gehirns auffällig. Innerhalb von weniger als 2 Millionen Jahren hat sich das Gehirnvolumen etwa verdreifacht.
Generell zeichnet sich die Gattung Homo innerhalb der Hominiden durch folgende anatomische Sonderbildungen aus:
- Extrem vergrößerter Hirnschädel
- zunehmende Steilheit der Stirn
- zunehmend vergrößertes Gehirn, insbesondere Großhirn
- Reduzierung der Kaumuskeln
- zunehmende Gleichförmigkeit und Verkleinerung der Zähne
- Verkleinerung des Oberkiefers und Unterkiefers
- Verkleinerung der Mundhöhle
- Weitere Ausprägung der Hand als Greifhand für Gegenstände durch Verkürzung der Mittelhand
- Unverhältnismäßig lange und starke Beine
- Starker Rückgang der Körperbehaarung
- durch aufrechten Gang stark verkleinerter Geburtskanal
- Stark vergrößerte weibliche Brust (fossil nicht nachweisbar)
[Bearbeiten] Systematik
- Homo rudolfensis vor 2,4 bis 1,6 Millionen Jahren, Ostafrika
- Homo habilis vor 1,9 bis 1,6 Millionen Jahren, Ostafrika
- Homo antecessor vor 0,9 Millionen Jahren, Spanien
- Homo erectus vor 1,7 bis 0,3 Millionen Jahren, Algerien, China, Java
- Homo ergaster vor 1,8 bis 1,4 Millionen Jahren, Ostafrika, Südafrika, Georgien
- Homo heidelbergensis vor 600.000 bis 100.000 Jahren, Deutschland, England, Frankreich, Äthiopien, Sambia, Griechenland
- Neanderthaler (Homo neanderthalensis) vor 200.000 bis 30.000 Jahren, Deutschland, Israel, Syrien, Irak, weite Teile Europas
- Homo floresiensis vor etwa 100.000 bis 12.000 Jahren, Flores
- Moderner Mensch (Homo sapiens) seit rund 200.000 Jahren, zunächst in Afrika, später auch in Europa und weltweit.
Auch die Australopithecinen sollen künftig der Gattung Homo zugerechnet werden.
Die Geisteswissenschaften erfanden zusätzlich zur biologischen Systematik einige weitere Begriffe, die der Betrachtung des Menschen unter seinen Aspekten dienen:
- Homo ludens - der „spielende Mensch“
- Homo oeconomicus - der „wirtschaftende Mensch“
- Homo sociologicus - der „soziale Mensch“
- Homo ridens - der „lachende Mensch“
- Homo faber - der „schaffende Mensch“
- Homo superior - der „Übermensch, Idealmensch“
- Zoon politikon - das „gesellige Lebewesen“
Siehe auch: Anthropologie
[Bearbeiten] Weblinks
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