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Jackie Stewart

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Jackie Stewart
Jackie Stewart 1969 im Matra-Ford
the United Kingdom
Formel-1-Grand-Prix
Erster Grand Prix Südafrika 1965
Letzter Grand Prix Kanada 1973
Formel-1-Teams
1965-1967 BRM · 1968-1973 Tyrrell 
Formel-1-Statistik
Rennen Poles Podien Siege
99 17 43 27
Schnellste Runden 15
Führungsrunden 1899 Runden über 9024 km
WM-Titel 3 (1969, 1971, 1973)
WM-Punkte 360

Sir John Young Stewart OBE, genannt Jackie Stewart (* 11. Juni 1939 in Dunbartonshire, Schottland) ist ein ehemaliger britischer Rennfahrer und Teamchef.

Stewart wurde 1969, 1971 und 1973 Formel-1-Weltmeister.

In seinen jungen Jahren kannte John Young Stewart zwei Leidenschaften: das Tontaubenschießen und den Rennsport. Schließlich entschied er sich für den Rennsport, in dem auch sein älterer Bruder Jimmy aktiv war. Mitentscheidend für seine Karriere war die Bekanntschaft mit dem Holzhändler Ken Tyrrell, der nebenbei ein Rennteam in der britischen Formel 3 betrieb.

Der Aufstieg von Jackie Stewart verlief kometenhaft. Nachdem er die Einstiegsklassen im Jahre 1964 fast nach Belieben dominierte, unterbreiteten ihm alle Spitzenteams ein Auto für die Saison 1965. Er entschied sich für das Team BRM, für welches auch der ehemalige Weltmeister Graham Hill fuhr. In seiner ersten Saison konnte Jackie Stewart die in ihn gesteckten Erwartungen voll erfüllen, indem er den dritten Rang in der Gesamtwertung der Formel-1-Weltmeisterschaft belegte und in Monza seinen ersten Großen Preis gegen seinen Teamkollegen Graham Hill errang.

Es folgten zwei Jahre mit mäßiger Ausbeute. Beim Großen Preis von Belgien 1966 ereilte ihn ein Schlüsselerlebnis, das seine Einstellung zum Rennsport änderte. Bei strömendem Regen kam sein Wagen von der Stecke ab und überschlug sich. Stewart war im Cockpit eingeklemmt, während Benzin vom 200 Liter fassenden Tank in die Sitzmulde auslief, was die Haut verätzte. Die Brandgefahr war natürlich akut, und jeder Funke, der bei den Bemühungen der unzureichend ausgerüsteten Helfer am verbogenen Metall entstehen würde, konnte eine Katastrophe auslösen. Der hilflose Fahrer wurde erst durch den Einsatz seines Teamkollegen Graham Hill sowie Bob Bondurant befreit. Auch der Transport ins Krankenhaus erwies sich als langwierige Odyssee über holprige Straßen. Seither kämpfte Jackie Stewart unermüdlich für mehr Sicherheit auf der Rennstrecke. Ein abnehmbares Lenkrad und ein Hauptschalter für die Elektrik, der sowohl die Benzinpumpe abschaltet als auch alle möglichen Quellen von Funken, gehört spätestens seit diesem Vorfall zum Standard. Zudem brachte Stewart fortan seinen eigenen Arzt zum Rennen mit und sein Team BRM einen speziell ausgerüsteten Krankenwagen, der auch anderen zur Verfügung stand.

Ende 1967 gründete Ken Tyrrell mit Unterstützung des französischen Industriellen Jean-Luc Lagardère das Matra-Team, dem sich Jackie Stewart anschloss. Das neue Team gewann auf Anhieb mehrere Rennen, darunter auch den verregneten Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring, bei welchem er, trotz ernsthafter Bedenken über die Durchführung eines Grand Prix bei diesen Wetterbedingungen, die Konkurrenz um über 4 Minuten distanzierte. Stewart belegte den zweiten Rang in der Weltmeisterschaft, knapp hinter Graham Hill.

In der Saison 1969 kannte Stewart keine Gegner mehr. Er dominierte die Weltmeisterschaft mit sechs Siegen in Südafrika, Spanien, Holland, Frankreich, Großbritannien und Italien. Nachdem sich die Matra-Führung entschieden hatte, anstatt der bewährten Ford-Cosworth fortan die eigenentwickelten V12-Motoren zu verwenden, entschloss sich Ken Tyrrell, weiterhin bei Ford als Motorenlieferant zu bleiben und kaufte die Chassis für die Saison 1970 beim neu gegründeten March-Team. Vom Sieg beim zweiten Rennen in Spanien abgesehen verlief die Saison 1970 wenig erfolgreich. So traf Ken Tyrrell die Entscheidung, ein eigenes Auto zu entwickeln und zu bauen. Der neue Tyrrell 001 konnte mit Stewart in den letzten drei Rennen der Saison tatsächlich neue Maßstäbe setzen – außer in der Zuverlässigkeit.

Jackie Stewart 2005
Jackie Stewart 2005

Dafür war Stewart in der Saison 1971 wieder hoch überlegen. Durch die Siege in Spanien, Monaco, Frankreich, Großbritannien und Deutschland sicherte er sich seinen zweiten Formel-1-Titel. Es folgte eine weniger erfolgreiche Saison 1972, die er mit der Vizeweltmeisterschaft hinter dem Jungstar Emerson Fittipaldi abschloss. Die vielen Reisen in die USA, wo er an der CanAm-Meisterschaft teilnahm, sorgten für gesundheitliche Probleme in Form eines Magengeschwürs.

Jackie Stewart, mittlerweile verheiratet und Vater zweier Söhne, versprach seiner Frau Helen, nach der Saison 1973 Schluss mit dem Rennsport zu machen. Obwohl Emerson Fittipaldi den Beginn der Saison dominierte und der aufkommende Star Ronnie Peterson in den meisten Rennen führte, gelang es Jackie Stewart nach den Siegen in Südafrika, Belgien, Monaco, Holland und Deutschland seinen dritten Weltmeistertitel im drittletzten Rennen in Monza zu sichern. Dabei stellte er mit 27 GP-Siegen in 99 Rennen einen neuen Rekord auf. Dieser wurde erst von Alain Prost 1987 eingestellt.

Sein Abschied wurde durch den tragischen Tod seines Teamkameraden François Cévert am 6. Oktober 1973 in Watkins Glen überschattet. Stewart verzichtete auf seinen 100sten Start.

Seither wurde Jackie Stewart zwei Jahrzehnte lang als Fernsehkommentator auf den Rennstrecken gesehen, bis sich sein Sohn Paul entschloss ein eigenes Team zu gründen. Das Stewart-Formel-1-Team überdauerte 3 Saisons (19971999) und erzielte mit dem Sieg von Johnny Herbert beim Großen Preis von Europa 1999 auf dem Nürburgring seinen Höhepunkt. Nach einer Krebserkrankung seines Sohnes Paul Ende 1999 wurde das Team schließlich an Ford verkauft, das daraus seinen Jaguar-Formel-1-Rennstall begründete, der im Jahr 2005 von Red Bull gekauft wurde.

[Bearbeiten] Literatur

  • Jackie Stewart & Peter Manso Schneller. Jackie Stewart-Aufzeichnungen eines Weltmeisters. Motorbuch Vlg, 1972.

[Bearbeiten] Weblinks

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Commons: Jackie Stewart – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


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