Joseph Cotten
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Joseph Cheshire Cotten (* 15. Mai 1905 in Petersburg, Virginia; † 6. Februar 1994 in Palm Springs, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.
Er arbeitete mit Orson Welles bei dessen Theaterprojekt Mercury-Theater zusammen und trat unter anderem in Welles' Inszenierung von William Shakespeares Drama Julius Cäsar auf. Joseph Cotten wurde dem breiten Publikum durch seine Rolle in Orson Welles erstem Spielfilm, dem Filmklassiker Citizen Kane bekannt. Joseph Cotten spielte Jed Leland, den aufrechten Freund und Weggefährten des von Orson Welles dargestellten Zeitungsherausgebers Charles Foster Kane. Joseph Cotten wirkte auch in weiteren Filmen mit, bei denen Orson Welles Regie führte. Hauptrollen spielte er in dem Familiendrama Der Glanz des Hauses Amberson als Erfinder Eugene Morgan und in dem Agentenfilm Von Agenten gejagt als Geschäftsmann Howard Graham. Kleine Rollen spielte Joseph Cotten als Senator in Othello, Orson Welles Verfilmung von Shakespeares gleichnamigem Eifersuchtsdrama, und als Gerichtsmediziner in dem Krimi Im Zeichen des Bösen. Die Rolle in Im Zeichen des Bösen erhielt Joseph Cotten, als er seinen Freund Orson Welles bei den Dreharbeiten besuchte und dieser ihn zur Mitarbeit überredete. Außerdem trat Joseph Cotten an der Seite von Orson Welles in dem Filmklassiker Der dritte Mann auf, bei dem nicht Welles, sondern der Brite Carol Reed Regie führte.
In seinen Filmen trat Cotten oft als kultivierter, sensibler Gentleman auf wie in dem Western Duell in der Sonne, in dem er den aufrichtigen Sohn eines Großgrundbesitzers spielte, während Gregory Peck als Gegenstück dessen leichtlebigen, impulsiven Bruder darstellte und Jennifer Jones ein indianisches Halbblut, das von beiden Brüdern umworben wird. Einen seiner seltenen Auftritte als Held hatte Joseph Cotten an der Seite von Ingrid Bergman in Das Haus der Lady Alquist, einem Kriminalfilm, der in London zur Zeit der Königin Victoria spielte. Cotten spielte einen Polizeibeamten, der Ingrid Bergman aus den Händen ihres schurkischen Ehemannes befreit, der sie in den Wahnsinn treiben will.
1942 verkörperte Joseph Cotten in Alfred Hitchcocks Thriller Im Schatten des Zweifels, einen Serienmörder, der wohlhabende Witwen umbringt und deshalb auch der "Lustige Witwen-Mörder" genannt wird. Diese Rolle führte dazu, dass Joseph Cotten in der Folgezeit immer wieder Schurkenrollen übernahm, zum Beispiel in dem Horrorfilm Wiegenlied für eine Leiche. In diesem Film verkörpert Cotten einen Landarzt, der eine reiche Erbin (Bette Davis) zusammen mit ihrer Cousine (gespielt von Olivia de Havilland) in den Wahnsinn treiben will, indem er vorgibt, ihr vor langer Zeit ermorderter Liebhaber zu sein.
Mit Bette Davis trat Joseph Cotten auch in dem Melodrama Der Stachel des Bösen auf, in dem er einen gutmütigen Ehemann darstellt, der von seiner Ehefrau (Davis) betrogen wird. Einen krankhaft eifersüchtigen, betrogenen Ehemann spielte Cotten auch in dem Krimi Niagara. Die Ehefrau, die ihren ungeliebten Ehemann bei einem Urlaub an den Niagarafällen von ihrem Liebhaber ermorden lassen will, jedoch selbst den Tod findet, spielte Marilyn Monroe.
Seine größten Erfolge feierte Joseph Cotten in den 1940er Jahren und Anfang der 1950er Jahre. Danach wurde es still um ihn. Er spielte in Kinofilmen häufig kleine Nebenrollen wie als Rancher in dem Western El Perdido oder in dem Katastrophenfilm Verschollen im Bermuda-Dreieck, wo er neben seiner Schauspielkollegin aus Wiegenlied für eine Leiche, Olivia de Havilland, einen der zahlreichen Fluggäste spielte. Außerdem übernahm Joseph Cotten Gastrollen in einigen Fernsehserien wie Die Leute von der Shiloh Ranch, Ihr Auftritt, Al Mundy, Detektiv Rockford – Anruf genügt oder Die Straßen von San Francisco.
[Bearbeiten] Filme (Auszug)
- 1941 Citizen Kane
- 1942 Der Glanz des Hauses Amberson (The Magnificent Ambersons)
- 1943 Im Schatten des Zweifels (Shadow Of A Doubt)
- 1944 Das Haus der Lady Alquist (Gaslight)
- 1946 Duell in der Sonne (Duel In The Sun)
- 1949 Der dritte Mann (The Third Man)
- 1953 Niagara
- 1964 Wiegenlied für eine Leiche (Hush, Hush, Sweet Charlotte)
- 1970 Tora! Tora! Tora!
- 1973 Jahr 2022... die überleben wollen (Soylent Green)
- 1977 Das Ultimatum (Twilight's Last Gleaming)
- 1980 Das Tor zum Himmel (Heaven's Gate)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Joseph Cotten – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Literatur von und über Joseph Cotten im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Joseph Cotten in der Internet Movie Database
- Fanpage (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Cotten, Joseph |
ALTERNATIVNAMEN | Joseph Cheshire Cotten |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1905 |
GEBURTSORT | Petersburg, Virginia |
STERBEDATUM | 6. Februar 1994 |
STERBEORT | Palm Springs, Kalifornien |