Karl-Heinz Hoffmann (Verteidigungsminister)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Karl-Heinz Hoffmann (* 28. November 1910 in Mannheim; † 2. Dezember 1985 in Berlin) war Minister für Nationale Verteidigung im Ministerrat der DDR.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Hoffmann entstammte einer Arbeiterfamilie. Nach dem Besuch der Schule in Mannheim absolvierte er 1925 bis 1930 eine Lehre zum Motorenschlosser bei MWM. Von 1926 bis 1930 war er Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands, danach der KPD. In dieser Zeit verbüßte Hoffmann mehrere kurze Haftstrafen wegen Teilnahmen an Demonstrationen und Handgreiflichkeiten.
1933 tauchte er nach der Machtübernahme der NSDAP unter, emigrierte 1935 zunächst in die Schweiz, ging aber im gleichen Jahr in die Sowjetunion, wo er die Internationale Lenin-Schule in Moskau besuchte. 1936 bis 1937 wurde er an der Offiziersschule in Rjasan zum Leutnant ausgebildet, in den Jahren 1937 und 1938 ging er zur 11. Internationalen Brigade im Spanischen Bürgerkrieg. Heinz Hoffmann besuchte nach einer notwendigen Genesung ab März 1941 einen Sonderlehrgang der Komintern in Puschkino bei Moskau. Bis heute ist umstritten, welchem genauen Ausbildungszweck dieser Lehrgang diente. Neben einer umfangreichen gesellschaftswissenschaftlichen Ausbildung wurden auch militärische Fächer gelehrt. Vermutet wird ein möglicher illegaler Einsatz der Absolventen in den damals bereits von Deutschland besetzten Gebieten Europas. Ab Oktober 1941 bis Kriegsende war Heinz Hoffmann dann allerdings in Kriegsgefangenlagern der Sowjetunion zur politischen Erziehung der deutschen Kriegsgefangenen eingesetzt.
Im Januar 1946 kehrte er nach Berlin zurück und wurde zunächst persönlicher Mitarbeiter von Wilhelm Pieck, später von Walter Ulbricht.
Von 1950 bis zu seinem Tod am 2. Dezember 1985 war Heinz Hoffmann Mitglied der Volkskammer und als Kandidat bzw. Mitglied im ZK der SED tätig. 1952 wurde er zum Chef der Kasernierten Volkspolizei (KVP) (1. Juli) und zum Stellvertreter des Ministers des Inneren (1. September) und zum Generalleutnant (1. Oktober) ernannt. Heinz Hoffmann übte diese Dienststellung bis 1955 aus. 1952 wurde er Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der SED. Von 1955 bis 1957 studierte Hoffmann an der Generalstabsakademie der UdSSR. Heinz Hoffmann war somit nicht in der DDR, als die NVA gegründet wurde. Nach seiner Rückkehr aus der Sowjetunion diente er von 1957 bis 1960 als erster Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung und von 1958 bis 1960 zusätzlich als Chef des Hauptstabes. Von 1960 bis zu seinem Tode war der 1959 zum Generaloberst und 1961 zum Armeegeneral beförderte Hoffmann in Nachfolge von Willi Stoph Minister für Nationale Verteidigung der DDR. Mit der Übernahme der Amtsgeschäfte des Ministers wurde er auch Mitglied im Nationalen Verteidigungsrat. Von 1973 bis 1985 gehörte Heinz Hoffmann dem Politbüro an. Nach seinem Tode wurde die 9. Panzerdivision (Eggesin) der NVA nach Heinz Hoffmann benannt, ebenso u.a. eine Straße im Berliner Stadtteil Hellersdorf.
[Bearbeiten] Trivia
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ließ er seinen ersten Vornamen weg. Unter dem Namen Heinz Hoffmann veröffentlichte er auch sein Buch.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- Mannheim, Madrid, Moskau. Berlin 1981
- Moskau, Berlin. Berlin 1989 (Nach persönlichen Aufzeichnungen fertiggestellt)
- Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA.Ein biographisches Handbuch. 4. Auflage. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3
[Bearbeiten] Siehe auch
Willi Stoph | Karl-Heinz Hoffmann | Heinz Keßler | Theodor Hoffmann | Rainer Eppelmann
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hoffmann, Karl-Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | Verteidigungsminister der DDR |
GEBURTSDATUM | 28. November 1910 |
GEBURTSORT | Mannheim |
STERBEDATUM | 2. Dezember 1985 |
STERBEORT | Berlin |