Karlrobert Kreiten
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Karlrobert Kreiten (* 26. Juni 1916 in Godesberg bei Bonn, † 7. September 1943 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Pianist.
Karlrobert Kreiten wuchs in einer musikalischen Familie auf. Seine Eltern waren die Sängerin Emmy Kreiten, geb. Liebergesell und der Komponist und Konzertpianist Theo Kreiten. 1917 zogen sie von Bonn nach Düsseldorf, nachdem sein Vater eine Stelle am Robert-Schumann-Konservatorium annahm.
Er studierte in Köln und Wien Musik. 1933 gewann der Sechzehnjährige als jüngster von 252 Teilnehmern den internationalen Klavierwettbewerb von Wien - in der Jury saßen u.a. Wilhelm Backhaus und Moriz Rosenthal - und wenig später den Großen Mendelssohn-Preis in Berlin, der unter allen Schülern deutscher Hochschulen ausgetragen wurde.
Sein Förderer Claudio Arrau, selbst ein ehemaliges Wunderkind und in Deutschland ausgebildet, urteilte noch in den achtziger Jahren: "Kreiten war eines der größten Klaviertalente, die mir persönlich begegnet sind. Wäre er nicht durch das Nazi-Regime kurz vor Kriegsende hingerichtet worden, so hätte er [...] seinen Platz als einer der größten deutschen Pianisten eingenommen. Er bildete die verlorene Generation, die fähig gewesen wäre, in der Reihe nach Kempff und Gieseking zu folgen."
Als Kreiten sich abfällig über den Nationalsozialismus äußerte und den Krieg als verloren bezeichnete, wurde er von einer Freundin seiner Mutter denunziert. Am 3. Mai 1943 wurde er in Heidelberg, wo er ein Konzert geben wollte, von der Gestapo verhaftet. Nach mehreren Monaten in Haft und nachdem mehrere Gnadengesuche abgelehnt wurden, wurde er wegen Wehrkraftzersetzung am 7. September hingerichtet. Der spätere TV-Journalist Werner Höfer begrüßte die Hinrichtung im 12-Uhr Blatt ausdrücklich, was 1987 zu seinem schimpflichen Abschied nach einer langjährigen Fernsehkarriere führte.
Die Pianistin Martha Argerich spielte im Rahmen der Berliner Festwochen im Jahr 1983 ein Gedenkkonzert zur Erinnerung an Kreitens 40. Todestag.
[Bearbeiten] Literatur
- Theo Kreiten: Wen die Götter lieben ... : Erinnerungen an Karlrobert Kreiten. - Berlin : Hentrich 1983. - ISBN 3-88725-057-5 <Repr. d. Ausg. Düsseldorf 1947>
- Friedrich Lambart (Hrsg.): Tod eines Pianisten : Karlrobert Kreiten und der Fall Werner Höfer. - Berlin : Hentrich, 1988. - ISBN 3-926175-48-6
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Kreiten, Karlrobert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pianist |
GEBURTSDATUM | 26. Juni 1916 |
GEBURTSORT | Godesberg bei Bonn |
STERBEDATUM | 7. September 1943 |
STERBEORT | Berlin-Plötzensee |