Kernkraftwerk Fessenheim
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Das Kernkraftwerk Fessenheim (frz.: Centrale Nucléaire de Fessenheim) ist ein französisches Kernkraftwerk. Es befindet sich in der Gemeinde Fessenheim (Haut-Rhin), etwa dreißig Kilometer von Mülhausen (Mulhouse) entfernt und ist am Rheinseitenkanal (Grand Canal d'Alsace), direkt an der Grenze zu Deutschland gelegen.
Fessenheim hat zwei Druckwasserreaktoren mit je 880 Megawatt; es wurde 1978 in Betrieb genommen. Damit ist es das älteste, noch in Betrieb befindliche Kernkraftwerk Frankreichs. Fessenheim gilt wegen seines Alters, immer wieder auftretender Störfälle und seiner Lage im erdbebengefährdeten Rheingraben als eines der unsichersten Kernkraftwerke Frankreichs und Westeuropas.
Die Planung des Kraftwerkes fiel noch in die intensive, grenzüberschreitende Umweltbewegung am Oberrhein Anfang der 70er, die sich zuerst gegen das in Deutschland in Wyhl unmittelbar nördlich des Kaiserstuhls geplante Kernkraftwerk und eine direkt auf der anderen Rheinseite bei Marckolsheim (F) vorgesehene Bleichemie-Fabrik sowie das Schweizer Kernkraftwerk Kaiseraugst gerichtet hatte. Die beiden ersten Vorhaben wurden verhindert.
Im Kraftwerk in Fessenheim arbeiten etwa 600 Angestellte. Betreiber ist der französische Energierversorger Électricité de France (EDF).
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[Bearbeiten] Erdbebengefahr
Nach einem Bericht der französischen Atom-Aufsichtsbehörde (Autorité de sûreté nucléaire) aus dem Jahr 2000 sind einige Schutzfunktionen für den Fall eines Erdbebens nicht sicher gewährleistet. Die Entdeckung dieser Störung wurde mit Stufe 1 auf der International Nuclear Event Scale bewertet.
[Bearbeiten] Trinationaler Atomschutzverband
Im Juni 2005 gründeten Organisationen und Gemeinden aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz den Trinationalen Atomschutzverband (TRAS) der Bevölkerung um das Atomkraft Fesseneheim. Der Verband hat sich zum Ziel gesetzt, über den juristischen Weg eine Stilllegung des Reaktors einzuklagen. Bereits jetzt gibt es juristische Erfolge: So konnte die von TRAS beauftragte Pariser Anwältin Corinne Lepage (ehem. französische Umweltministerin) die Offenlegung sicherheitsrelevanter Dokumente einklagen, welche die Betreiberfirma EdF (Electricité de France) jahrelang unter Verschluss gehalten hatte. Der Verband zählt bislang rund 130 Mitglieder aus dem gesamten Dreiländereck, darunter die Städte Freiburg und Basel.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage für die Stilllegung des Kraftwerks Fessenheim
- Homepage des Trinationalen Atomschutzverbands TRAS
- BUND Fessenheim Ausstellung
- Seite der EDF über das Kraftwerk (französisch)
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Koordinaten: 47° 54' 13" N, 7° 33' 45" O