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Lancia Fulvia

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Lancia Fulvia Limousine 1972
Lancia Fulvia Limousine 1972
Lancia Fulvia Coupé
Lancia Fulvia Coupé
Lancia Fulvia Sport
Lancia Fulvia Sport
Das neue Fulvia-Konzept
Das neue Fulvia-Konzept

Der Lancia Fulvia ist ein Automobil des traditionsreichen italienischen Herstellers Lancia. Er wurde von 1963 bis 1976 gebaut, als Nachfolger des Lancia Appia.

Wie die anderen Lancia seit dem 1950 vorgestellten Lancia Aurelia war auch der Fulvia nach einer klassischen italienischen Römerstraße benannt: in diesem Fall nach der der Via Fulvia.

1973 wurde dieses System der Benennung geändert: der unter FIAT Regie gebaute Nachfolger des Fulvia war der Lancia Beta.

Das technische Konzept des Fulvia stammt von Prof. Antonio Fessia, die Form wurde von Pietro Castagnero bei Lancia entworfen.

Der Fulvia war als Berlina (=Limousine) und als Coupé erhältlich. Außerdem gab es, wie bei Lancia üblich, ein bei Carrozzeria Zagato entworfenes und in Kleinserie gebautes Fließheckcoupé mit dem traditionellen Namen "Sport".

Der Lancia Fulvia basierte technisch auf dem 1960 erschienen, grösseren Lancia Flavia. Beide Modelle hatten erstmals den damals sehr fortschrittlichen Frontantrieb und klare, gerade Linien. Der Tradition der Firma Lancia entsprechend, boten sie sehr verfeinerte technische Lösungen und ein modernes Gesamtkonzept. Alle Fulvia Modelle hatten Scheibenbremsen, ein aufwendiges Fahrwerk sorgte für eine ausgezeichnete Straßenlage.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] 1. Serie

[Bearbeiten] Fulvia Berlina

Der Lancia Fulvia 1C Berlina wurde angetrieben von einem interessanten V-4 Motor mit einem Zylinderwinkel von nur 13°. Das 1091 ccm Triebwerk wurde mit einer Schräglage von 45° eingebaut und hatte 2 obenliegende Nockenwellen. Mit einem Einfach-Registervergaser leistete es 44 kW (58 PS) bei 5800 U/Min, gerade genug, um die mit 1040 kg relativ schwere Limousine auf 138 km/h zu beschleunigen.

Ab 1966 wurde der Fulvia 2C angeboten: zwei Solex-Doppelvergaser erhöhten die Leistung auf 71 PS und sorgten für bessere Fahrleistungen.

1968 kam der Fulvia GTE, eine Limousine mit dem stärkerem 1298 ccm Motor mit 87 PS bei 6000 U/Min.

[Bearbeiten] Fulvia Coupé

Auf dem Autosalon in Turin 1965 stellte Lancia das elegante Fulvia 1.2 Coupé vor. Mit seinem zeitlosen, grazilen Design gilt das Fulvia Coupé als das Meisterwerk Pietro Castagneros. Das Fulvia Coupé basierte auf einem auf 2330mm Radstand verkürztem Fahrgestell der Limousine. Mit einem auf 1216 ccm vergrössertem Motor mit 80 PS bei 6000 U/Min, verbessertem Fahrwerk, nur 960 kg Gewicht und einem cw-Wert von 0.39 erreichte das Coupé der 1. Serie 160 km/h.

von 1967-1969 gab es das Fulvia 1.2 Coupé mit einem 1231ccm Motor, bei unveränderter Leistung.

Ab 1966 konnte man das Coupé Fulvia 1.2 HF bestellen. Der 1216 ccm Motor leistete nun 88 PS, das Gewicht wurde durch Aluminiumhauben und Plexiglasscheiben auf 825 kg reduziert. Mit diesem Modell bekann die Serie der sportlichen Erfolge der Fulvia Baureihe.

1967 wurde das Lancia Fulvia Coupé 1.3 vorgestellt, der Motor hatte nun 1298 ccm und leistete 87 PS bei 6000 U/Min.

Der Fulvia 1.3 HF, von 1967-1969 hergestellt, erreichte mit seinen 101 PS aus 1298 ccm bei 6400 U/Min 174 km/h

1968 erschien das Coupé Lancia Fulvia 1.3 S Ralley, ausgestattet mit dem Unterdruck-Bremskraftverstärker und dem Ölkühler des Fulvia 1.3 HF. Der Motor leistete jetzt 93 PS bei 6200 U/Min.

Ende 1968 zeigte Lancia auf dem Turiner Autosalon das Coupé Lancia Fulvia 1.6 HF. Der sogenannte >540< Motor mit seinen charakteristischen gelben Ventildeckeln hatte nun einen Hubraum von 1584 ccm. Der Zylinderwinkel des V-4 Aggregats betrug nur noch 11°20´. Mit den auf 40mm vergrösserten Solex Vergasern leistete es jetzt 114 PS bei 6000 U/Min und einem Verdichtungsverhältnis von 10.5:1, genug fuer 180 km/h. Fast gleichzeitig bot das Werk eine Variante 1016 genannte Sportversion an. Eine schärfere Nockenwelle, 45mm Solexvergaser und eine auf 11.3:1 gesteigerte Verdichtung erhöhten die Leistung auf 132 PS bei 6600 U/Min und die Geschwindigkeit auf 190 km/h. Beide Versionen besaßen jetzt ein 5-Gang Getriebe und Leichtmetallfelgen und hatten ein Gewicht von 850 kg. Wegen der großen Fernscheinwerfer erhielt der Fulvia 1.6 HF den Spitznamen "Fanalone".

[Bearbeiten] Fulvia Sport

Die 3. Karosserievariante des Fulvia wurde von Ercole Spada bei Zagato im Auftrag von Lancia gezeichnet: der Ende 1965 präsentierte Lancia Fulvia Sport, ein knackiges Coupé, das sich optisch völlig von den anderen Varianten unterschied. Alle Versionen des Fulvia Sport wurden im Werk in Terrazano di Rho mit viel Handarbeit hergestellt.

Mechanisch identisch mit dem Fulvia 1.2 Coupé, sorgten eine verbesserte Aerodynamik, eine gewichtsreduzierende Aluminiumkarosserie und eine geänderte Getriebeuntersetzung für Fahrspaß und eine höhere Endgeschwindigkeit. Bei 915 kg Gewicht erreichte der Fulvia Sport der 1. Serie 169 km/h.

Wie schon im extravaganten Flavia Sport liess sich auch im etwas konventionelleren Fulvia Sport das Heckfenster elektrisch öffnen, um eine gute Entlüftung des Innenraumes sicherzustellen.

Die Weiterentwicklung des Coupés wirkte sich auch auf den Fulvia Sport aus: 1967 kam der Fulvia Sport 1.3 mit dem auf 1298 ccm vergrössertem 87 PS Motor. Die ersten 709 Fahrzeuge des Fulvia Sport 1.3 erhielten noch die Aluminiumkarosserie. Die späteren hatten ein Stahlkarosserie, Hauben und Türen wurden weiter aus Aluminium gefertigt. Das führte zu einem Mehrgewicht von 20 kg, bei deutlich besserer Stabiltät.

1968 erschien der Lancia Fulvia Sport 1.3 S: wie das Coupé Fulvia 1.3 S war er mit dem Unterdruck-Bremskraftverstärker und dem Ölkühler des Fulvia HF ausgestattet. Wie üblich war die Zagato Variante etwas schneller: der Fulvia Sport 1.3 S erreichte 180 km/h, 7 km/h mehr als das als identisch motorisierte Coupé.

[Bearbeiten] 2. Serie

Am 24.10.1969 übernahm FIAT die Firma Lancia. Trotz vieler Umstrukturierungen wurden die drei Varianten des Lancia Fulvia weitergebaut.

[Bearbeiten] Fulvia Berlina

Die kurz nach der Übernahme vorgestellte Fulvia Limousine hatte, wie alle Modelle der 2. Serie, ein 5-Gang Getriebe und eine verbesserte Lancia/Girling Superduplex Bremsanlage.

[Bearbeiten] Fulvia Coupé

Der Lancia Fulvia 1.3 S der 2. Serie wurde von 1970-76 gebaut, unter dem gleichen Namen wie schon in der späten ersten Serie. Wie alle Wagen der 2. Serie hatte auch der neue Fulvia 1.3 S ein aus dem 1.3 HF abgeleitetes 5-Gang Getriebe und die Superduplex Bremsanlage. Der 1298 ccm Motor leistete jetzt 90 PS bei 6000 U/Min, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 170 km/h.

In Anlehnung an die sportlichen Erfolge des Coupés wurden auf der Basis des Fulvia 1.3 S einige Sondermodelle hergestellt: der "Montecarlo" und der "Safari". Beide unterschieden sich nur in Austattungsdetails vom Serienmodell.

1970-73 wurde der Lancia Fulvia 1600 HF Lusso produziert, ein - im Vergleich zu den sportlichen Fulvia 1.6 HF der 1. Serie - komfortorientiertes Coupé mit dem gleichen 1584 ccm Motor und nur wenig schlechteren Fahrleistungen. Parallel dazu wurde der Fulvia 1600 HF gebaut, identisch motorisiert, aber sportlicher ausgestattet. Beide Modelle erreichten 180 km/h.

Die letzte auf die Räder gestellte Variante war der Fulvia 3, gebaut von 1974-76, vom Fulvia 1.3 S zu unterscheiden durch modisch weiß unterlegte Instrumente.

[Bearbeiten] Fulvia Sport

Zwischen 1970 und 72 wurde der Fulvia Sport 1.3 S hergestellt, mechanisch identisch mit dem 1.3 S Coupé der 2. Serie. Die etwas vereinfachte Zagato Karosserie bestand nun ganz aus Stahl. Trotz des erhöhten Gewichtes von 960 kg erreichte der Fulvia Sport 180 km/h.

Der vom bekannten 1584 ccm Motor des 1600 HF angetriebene Fulvia Sport 1600 war etwas komfortabler: wie der 1600 HF Lusso hatte er elektrische Fensterheber. Vom Fulvia Sport 1.3 S ist er zu unterscheiden durch versenkte Türgriffe und einen mattschwarzen Streifen auf der Motorhaube. Mit seinem 114 PS starkem Motor beschleunigte der Wagen auf 190 km/h.

[Bearbeiten] Produktionszahlen

Bei Produktionsende war der Fulvia bis dahin Lancias erfolgreichstes Auto. Insgesamt wurden etwa 340.000 Fahrzeuge gebaut, davon ca. 200.000 Limousinen und 140.000 Coupés.

[Bearbeiten] Fulvia Berlina

  • Fulvia 1C
  • Fulvia 2C
  • Fulvia GTE
  • Fulvia Berlina 2.Serie

[Bearbeiten] Fulvia Coupé

  • Fulvia 1.2 1965-67: 20436
  • Fulvia 1.2 HF 1966-67: 435
  • Fulvia 1.3 1967-69:17850
  • Fulvia 1.3 HF 1967-69: 882
  • Fulvia 1.3 S 1968-70:16827
  • Fulvia 1.6 HF 1969-70:1258
  • Fulvia 1.3 S 2. Serie 1970-76: 78 419 einschliesslich der Sondermodelle Fulvia 1.3 S "Montecarlo" (4400) , Fulvia 3 " Montecarlo" ( 2529) Fulvia "Safari" (900), sowie der letzten Baureihe Fulvia 3 (25334)
  • Fulvia 1600 HF Lusso + 1600 HF 2.Serie 1970-73: 3690

[Bearbeiten] Fulvia Sport

  • Fulvia Sport 1.2 1965-67: 202
  • Fulvia Sport 1.3 1967-69: 1602
  • Fulvia Sport 1.3 S 1968-70: 1898
  • Fulvia Sport 1.3 S 2. Serie 1970-72: 2600
  • Fulvia Sport 1600 1971-72: 800


[Bearbeiten] Motorsport

Die Coupéversion des Fulvia wurde auch in einer speziellen Version für Rallyesport gebaut. Der Lancia Fulvia Coupé Rallye 1.6 HF war mit einem 1584 ccm Motor mit 132 PS bei 6600 U/Min und einem 5-Gang Getriebe ausgestattet.Er nahm ab 1969 an der Rallye-Weltmeisterschaft teil, die das Lancia-Team mit diesem Wagen im Jahr 1972 gewann. Im selben Jahr gewann das Lancia-Werksteam mit diesem Wagen und Sandro Munari am Steuer auch die renommierte Rallye Monte Carlo. Die Leistung des 1584 ccm Motors war inzwischen auf 158 PS bei 7200 U/Min gesteigert worden. Mit seinem geringen Gewicht von 830 kg und seinem Frontantrieb war das Fulvia Coupé ein starker Gegner für die Porsche 911 und Renault Alpine. Besonders auf schlechten Pisten war das Antriebskonzept des Lancia dem der stärkeren heckangetriebenen Fahrzeugen überlegen und sicherte dem kleinen Coupé viele Siege.

Nach Einführung des legendären Stratos HF 1972 wurde der Fulvia allerdings schon bald wieder aus dem Werks-Rallyeteam zurückgezogen. Eines der letzten Rennen eines Lancia Fulvia Coupés war die Ralley Safari 1974: Munari/Drews erreichten den 3. Platz. Die fast unzähligen Einsätze des Fulvia Coupés vom 07.11.1965 bis zum 14.04.1974 leiteten Lancias jahrzehntelange Dominanz im Rallyesport ein.

[Bearbeiten] Lancia Fulvia Studie

2003 präsentierte Lancia ein neues Konzeptfahrzeug, das ebenfalls den Namen Fulvia trug. Da hauptsächlich die Coupé-Versionen des klassischen Fulvia in Erinnerung geblieben sind, handelt es sich bei diesem Fahrzeug um ein Sportcoupé.

Der Konzept-Fulvia wurde, wie der alte Fulvia, von einem 1.800 ccm Motor mit vier Zylindern und 16 Ventilen angetrieben. Die Leistung von 103 kW (140 PS) war der der stärksten HF-Coupés ähnlich war. Die Karosserie war allerdings komplett aus Aluminium gefertigt und ermöglicht im Zusammenhang mit moderner Aerodynamik eine Höchstgeschwindigkeit von 213 km/h.

[Bearbeiten] Quellenangaben

W.O. Weernink: Lancia, Motorbuch Verlag 1992 ISBN 3-613-01503-X

B. Long: Lancia Sporting Coupés, The Crowood Press ISBN 1 86126 561 1

P. Casucci: Lancia Fulvia HF. Editoriale Domus ISBN 88-7672-005-7

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Lancia Fulvia – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


Zeitleiste der Lancia- und Autobianchi-Modelle von 1945 bis heute
Typ Lancia, bis 1969 unabhängig 1969 von Fiat gekauft, seitdem Typennummernkreis von Fiat
Autobianchi, Gemeinschaftsunternehmen zwischen Bianchi, Fiat und Pirelli ab 1967 100 % Teil des Fiat-Konzerns 1982–1995 im Ausland als Lanica,
in Italien als Autobianchi vermarktet
40er 50er 60er 70er 80er 90er 2000
5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Kleinstwagen Bianchina Giardinera
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