Landkreis Usingen
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Der Landkreis Usingen war ein ehemaliger Kreis auf dem Gebiet des Landes Hessen, der zwischen dem 1. April 1886 und dem 1. August 1972 mit Unterbrechungen bestand.
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[Bearbeiten] Allgemeines
Der Landkreis Usingen bestand weitgehend aus der heutigen Stadt Usingen sowie den heutigen Gemeinden Grävenwiesbach, Neu-Anspach, Schmitten, Wehrheim und Weilrod.
Kreisstadt war Usingen.
Das KFZ-Kennzeichen des Kreises war USI.
[Bearbeiten] Vorgeschichte
Vorgänger des Kreises Usingen war das Amt Usingen. Dieses erfuhr im Laufe der Zeit steigende Bedeutung. 1667 wurde das Amt Altweilnau, 1729 das Amt Stockheim in das Amt Usingen eingegliedert. 1810 kam Reifenberg hinzu. Das Amt Usingen umfasste um die Mitte des vorigen Jahrhunderts alle zum späteren Kreis Usingen gehörenden Orte sowie Ober- und Niederreifenberg.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Landkreis Usingen wurde durch die Kreisordnung vom 1. April 1886 aus dem Obertaunuskreis herausgelöst. Er entsprach weitgehend dem ehemaligen nassauischen Amt Usingen.
Der Landkreis Usingen war Teil des Regierungsbezirks Wiesbaden in der preussischen Provinz Hessen-Nassau. Erster preußischer Landrat in Usingen war August Paul Beckmann.
1918, nach dem Ende des Ersten Weltkrieges,entstand in Königstein ein "Hilfskreis Königstein", dem aus dem Kreis Usingen die Orte Oberreifenberg und Niederreifenberg zugeordnet wurden. Diese kehrten auch im Rahmen der Neuordnung der Kreise im Rhein-Main-Gebiet ab 1. Oktober 1928 nicht in den Kreis Usingen zurück.
Im Zuge einer preußischen Verwaltungsreform verlor der Kreis Usingen am 1. Oktober 1932 seine Selbständigkeit und kehrte wieder zum Obertaunuskreis zurück, allerdings nur für genau ein Jahr. Auf Grund eines Wahlversprechens der NSDAP erhielt der Kreis Usingen im Juli 1933 seine Selbständigkeit nach Hitlers "Machtergreifung" zurück.
Die Orte Hasselborn und Brandoberndorf wurden jedoch bei der Wiedergründung dem Landkreis Wetzlar zugeschlagen.
[Bearbeiten] Landräte des Kreises Usingen
Von | Bis | Name |
---|---|---|
1886 | 1914 | Dr. jur. August Beckmann |
1914 | 1915 | Georg Bachmeister |
1915 | 1921 | Oskar von Bezold |
1921 | 1929 | Siegfried von Campe |
1929 | 1932 | Hans Otto Glahn |
1932 | 1940 | Dr. med. Hans Lommel |
1940 | 1945 | Walter Heyse |
Der letzte Landrat vor der Vereinigung zum Hochtaunskreis war Dr. Rudolf Thierbach.
[Bearbeiten] Auflösung
Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde der Kreis Usingen aufgrund des "Gesetzes zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen vom 11. Juli 1972" mit dem Obertaunuskreis zum Hochtaunuskreis verschmolzen.
Hierbei wurden die Orte Hasselbach aus dem Kreis Limburg und Niederreifenberg und Oberreifenberg aus dem Main-Taunus-Kreis eingegliedert und die Orte Niederems, Reichenbach, Steinfischbach und Wüstems in den Kreis Rheingau-Taunus abgegeben.