Landrat-Lucas-Schule
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Die Landrat-Lucas-Schule (LLS), jetzt Landrat-Lucas-Gymnasium (LLG), in Opladen (seit 1975 Stadtteil von Leverkusen) ist ein Gymnasium in Nordrhein-Westfalen.
Sie ist benannt nach Dr. Adolf Lucas, einem früheren Landrat des Landkreises Solingen, zu dem Opladen früher gehörte. Lucas hatte sich um den Ausbau und die Finanzierung der Schule in ihren Anfangsjahren verdient gemacht sowie den Sitz des Kreises 1914 nach Opladen verlegt.
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[Bearbeiten] Geschichte
- 1906: Gründung und Eröffnung am 1. Oktober als Paritätische höhere Knabenschule Opladen mit 25 Schülern. Die Gründung wurde von Eltern aus den umliegenden Gemeinden betrieben und vom damaligen Landrat Adolf Lucas wesentlich gefördert.
- 1910: Umbenennung in Paritätische höhere Knabenschule und städtische Realschule i. E. (im Entstehen)
- 1912: Reform-Realprogymnasium mit Realschule
- 1913: Einweihung des Schulgebäudes Im Hederichsfeld
- 1916: Reform-Realgymnasium mit Realschule
- 1926: Reformrealgymnasium mit Oberrealschule
- 1933: Als eine der ersten Schulen in Deutschland wurde die Schule nach Adolf Hitler benannt: Adolf-Hitler-Realgymnasium mit Oberrealschule
- 1937: Adolf-Hitler-Schule - Städtische Oberschule für Jungen
- 1945: Naturwissenschaftliches Gymnasium
- 1956: Zum 50-jährigen Jubiläum Umbenennung in Landrat-Lucas-Schule (naturw. Gymnasium mit neusprachl. Zweig)
- 1963: Bezug des heutigen Gebäudes am Opladener Marktplatz durch den naturwissenschaftlichen Zweig der Schule. Dieses Gebäude wurde seitdem mehrfach erweitert, umgebaut und renoviert. Der neusprachliche Zweig verbleibt im bisherigen Gebäude Im Hederichsfeld.
- 1964: Trennung der beiden Zweige in unabhängige Schulen. Der naturwissenschaftliche Zweig wird Landrat-Lucas-Schule I, der neusprachliche Zweig Landrat-Lucas-Schule II.
- Ende der 1960er Jahre: Erstmals werden auch Mädchen aufgenommen.
- 1976: Die LLS II wird unter dem Namen Werner-Heisenberg-Schule mit der Ina-Seidel-Schule zusammengelegt. Die Gebäude der Ina-Seidel-Schule wurden als Unterstufengebäude in die LLS (nun wieder ohne Nummer) integriert.
- 2001: Umbenennung in Landrat-Lucas-Gymnasium
- 2006: Zum 100-jährigen Jubiläum beherbergt das LLG ca. 1750 Schüler
[Bearbeiten] Besonderheiten
Die LLS zeichnete sich schon früh durch die fortschrittliche und experimentierfreudige Haltung ihrer Leitungen aus. So wurden hier bereits in den 70er Jahren neue Konzepte zur Reform der gymnasialen Oberstufe (Einführung des Kurssystems) erprobt. Als eine der ersten Schulen bot sie Fächer wie Informatik, Technik, Theater oder Chinesisch an - zunächst als freiwillige Arbeitsgruppen, danach als reguläre Kurse, teilweise später auch als Leistungskurse. Aufgrund ihrer Größe war es außerdem möglich, den Schülern auch "exotische" Fächer wie Russisch oder Italienisch als Leistungskurse anzubieten. Mit 35.000 Bänden besitzt das LLG eine der größten Oberstufenbibliotheken.
Die LLS konnte in den vergangenen Jahrzehnten eine Vielzahl von Teilnehmern und Siegern bei Wettbewerben wie Jugend forscht/Schüler experimentieren, Jugend musiziert, Mathematikolympiade und Jugend trainiert für Olympia stellen.
Mehr oder weniger bekannte Schüler waren Jan Buchwald, Bernd Heine, Norbert Gisder, Paul Hebbel, Lutz Görner, Wilfried Schmickler und Ralf Schmitz, sowie die Sportler Danny Ecker und Detlef Schrempf.
Als Lehrperson ist u.a. Martin Blechschmidt tätig, der im Dezember 2006 zum Trainer der Deutschen Nationalmannschaft im Sitzvolleyball berufen wurde.
Das LLG ist Eliteschule des Sports und Mitglied bei MINT.
[Bearbeiten] Literatur
- "100 Jahre Landrat-Lucas-Gymnasium 1906–2006", Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum, Landrat-Lucas-Gymnasium (Hrsg.), Leverkusen 2006 (ohne ISBN)