Langewiesen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Ilm-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 40′ N, 10° 58′ O50° 40′ N, 10° 58′ O | |
Höhe: | 454 m ü. NN | |
Fläche: | 27,51 km² | |
Einwohner: | 3661 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 133 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 98704 | |
Vorwahl: | 03677 | |
Kfz-Kennzeichen: | IK | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 70 032 | |
Stadtgliederung: | 2 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Ratsstraße 2 98704 Langewiesen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Horst Brandt (SPD) |
Langewiesen ist eine Stadt im Ilm-Kreis in Thüringen. Sie liegt im Tal der Ilm am Nordostrand des Thüringer Waldes etwa zwei Kilometer östlich von Ilmenau, der größten Stadt im Kreis. Langewiesen liegt an der Bundesstraße 88 zwischen Ilmenau im Westen und Gehren im Osten. Seit 1994 gehört auch das südwestlich gelegene Dorf Oehrenstock zur Stadt.
Langewiesen ist einer der ältesten Orte der Umgebung und erhielt im Jahr 1855 gemeinsam mit Gehren und Großbreitenbach das Stadtrecht. War der Ort über die Jahrhunderte relativ klein geblieben, setzte ab 1880 die Industrialisierung verstärkt ein und Langewiesen entwickelte sich zu einer kleinen Industriestadt mit zahlreichen Manufakturen und kleinen Fabriken (vor allem in der Holz-, Glas- und Porzellanindustrie). Seit der politischen Wende im Jahr 1990 erlebte Langewiesen einen Aufschwung mit geringfügigem Bevölkerungswachstum und der Anlage großzügiger neuer Gewerbeflächen. Die Stadt profitiert hierbei vor allem von der Nähe zu Ilmenau und dessen Technischer Universität (der Campus liegt direkt an der Stadtgrenze).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die höchste Erhebung der Gemarkung ist der Hunsrück mit 808 Metern. Langewiesen liegt im Bundesland Thüringen im Ilm-Kreis, südlich von Erfurt und östlich von Ilmenau. Die zentrale Lage des Ortes (ca. 3 km von Ilmenau entfernt, direkt an der B 88 und 5 km von der Anschlussstelle Ilmenau-Ost der Thüringer-Wald-Autobahn A71 entfernt) bietet viele Möglichkeiten, per Auto, Bus oder nahegelegenen Bahnhof in Ilmenau die kulturellen Stätten und Erlebnisbereiche Thüringens zu erobern.
Direkt angrenzende Gemeinden sind Gehren, Ilmenau, Neustadt am Rennsteig, Stützerbach und Wolfsberg.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Name Langwizza tauchte 932 das erste mal auf. Er bezeichnete ein thüringisches Gau, das sich vom Wald bis hinunter nach Kranichfeld erstreckte. Dessen Hauptort ist Langewiesen vermutlich gewesen. Zeugen für dieses Gau finden sich heute in den Bezeichnungen Längwitzer Tor, Längwitzer Vorstadt und Längwitzer Mauer in Arnstadt. Vom 25. Juli 1198 stammt die älteste bis jetzt bestätigte Urkunde über Langewiesen. König Ottokar zerstörte während eines Kriegszuges 1204 Langewiesen und einige Dörfer der Umgebung. 1421 wird durch die Grafen von Schwarzburg-Leutenberg ihr Anteil dem Grafen Heinrich XXIV. von Schwarzenberg verkauft. 1503 erhält das Dorf Langewiesen gewisse Statute und wird dadurch zum "Flecken" erhoben. Johann Sebastian Bach prüft 1706 die neue Orgel in der Liebfrauenkirche. 1855 wird das Stadtrecht verliehen. Stadtbrände vernichteten den Ort in den Jahren 1408, 1675, 1681 und 1700. Oscar Schlegelmilch gründet seine Porzellanfabrik (1892). Elektrisches Licht brennt erstmals am 9. Dezember 1924. Im Jahr 1994 wird der Ort Oehrenstock nach Langewiesen eingemeindet und wird Ortsteil.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 jeweils zum 31. Dezember):
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- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Langewiesen unterhält Partnerschaften zur hessischen Gemeinde Schöffengrund (seit 1992), zum westfranzösischen Chauray im Département Deux-Sèvres und zur kanadischen Stadt Cap Rouge am Sankt-Lorenz-Strom.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Ein wichtiges Langewiesener Unternehmen war die Porzellanfabrik Schlegelmilch. In Langewiesen haben sich zahlreiche mittelständische Unternehmen angesiedelt. Die Wirtschaft der Stadt profitiert von der Nähe zu Ilmenau. In den 90er-Jahren wurden die Gewerbegebiete In den Folgen I, II und III angelegt. Heute ist Langewiesen Wohnsitz zahlreicher (ehemaliger) Ilmenauer, außerdem pendeln viele Menschen aus Langewiesen nach Ilmenau zur Arbeit.
Langewiesen liegt an der B88, die Ilmenau über Gehren und Königsee mit Rudolstadt und Saalfeld verbindet. Weitere Straßen führen nach Wümbach und in den Ortsteil Oehrenstock. Zwischen 1881 und 1998 hatte Langewiesen einen Bahnanschluss an der Linie Ilmenau-Gehren-Großbreitenbach. Östlich der Stadt verläuft die im Bau befindliche Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt. Ein Kilometer von Langewiesen östlich soll diese Trasse auf der 1681 Meter langen Ilmtalbrücke über das Ilmtal geführt werden.
Langewiesen liegt am Ilmtal-Radweg.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Wilhelm Höpflinger - Erfinder, Entwickler und Produzent von Kugellagern: Höpflinger wurde am 30. September 1853 in Langewiesen als uneheliches Kind von Joh. Elisabetha Völker und Joh. Georg Höpflinger geboren. 1881 heiratet er seine Frau Dorothea. 4 Kinder werden geboren, u. a. Barbara. Barbara heiratet Ernst Sachs, Begründer und Inhaber der Firma Fichtel & Sachs in Schweinfurt. Wilhelm Höpflinger ist ein bedeutender Erfinder auf dem Gebiet des Kugellagers. Er verstarb am 17. Januar 1928 in Schweinfurt.
- Wilhelm Heinse - deutscher Dichter und Bibliothekar, geboren am 15. Februar 1746 in Langewiesen
- Hans Rinn, ehem. Rennrodler, geboren in Langewiesen
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Langewiesen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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