Le Mans (Film)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel: | Le Mans |
Originaltitel: | Le Mans |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1971 |
Länge (PAL-DVD): | ca. 104 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Lee H. Katzin |
Drehbuch: | Harry Kleiner |
Produktion: | Jack N. Reddish Steve McQueen |
Musik: | Michel Legrand |
Kamera: | René Guissart Jr. Robert B. Hauser |
Besetzung | |
|
Le Mans ist ein Film des Regisseurs Lee H. Katzin und entstand nach einer Idee von Hauptdarsteller und Co-Produzent Steve McQueen. Die Uraufführung des Films fand am 29. Oktober 1971 statt. Er gilt neben Grand Prix als einer der bekanntesten Rennsportfilme und ist ein Dokument des Motorsports jener Epoche.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
In Le Mans wird das traditionsreiche 24-Stunden-Rennen von Le Mans, das in der gleichnamigen Stadt im Nordwesten Frankreichs ausgetragen wird, behandelt. Der Film beschränkt sich mit Ausnahme einiger Rückblenden auf das (fiktive) Rennen des Jahres 1970. Er handelt von der Rivalität zwischen dem US-amerikanischen Rennfahrer Michael Delaney (Steve McQueen) auf einem Porsche 917, der im Jahr zuvor einen Rennunfall verursachte, bei dem sein Freund und Beifahrer Piero Belgetti tödlich verunglückte, und seinem deutschen Rivalen Erich Stahler (Siegfried Rauch), auf Ferrari 512, die sich auf der Rennstrecke von Le Mans ein erbittertes Duell liefern. Delaney ist traumatisiert, seine Gefühle befinden sich im Widerstreit zwischen Schuldempfinden und sportlichem Ehrgeiz, trotzdem startet er erneut in Le Mans. Als zweiter Handlungsstrang entwickelt sich eine Liaison zwischen Delaney und der Witwe seines verunglückten Freundes, Lisa Belgetti (Elga Andersen), die ebenfalls vom Tod Belgettis belastet ist. Der Film vermittelt dem Zuschauer, auch durch einen teils dokumentarischen Stil, den Wagemut und die Gefahren, die viele prominente Rennfahrer mit ihrem Leben bezahlen mussten, aber auch den noch ursprünglichen Motorsport jener Epoche. Hinter den umfassenden und für diese Zeit spektakulären Rennaufnahmen, die teils von schnellen Schnitten durchsetzt sind, treten Dialoge und Handlung allerdings in den Hintergrund.
[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte

Ursprünglich sollte der Film bereits 1966 erscheinen und war als Konkurrenz zu Grand Prix von John Frankenheimer gedacht. Allerdings verzögerten sich die Dreharbeiten aufgrund von Unpässlichkeiten des Hauptdarstellers McQueen. So konnte Le Mans, nach einer Produktionszeit von über einem Jahr, erst im Oktober 1971 präsentiert werden. Die Idee zum Film stammt von Steve McQueen persönlich, der ursprünglich eine authentische Dokumentation über das 24-Stunden-Rennen plante[1]. Nachdem kein größerer Produzent sich für das Projekt gewinnen ließ, gründete er mit einigen anderen Investoren zusammen die Produktionsfirma Solarproductions, um den Film doch zu realisieren. McQueen, selbst begeisterter Amateurrennfahrer, der unter anderem beim 12-Stunden-Rennen auf dem Sebring International Raceway in Florida 1970 beim Lauf zur Sportwagenweltmeisterschaft einen sensationellen zweiten Platz errang, wollte ursprünglich zusammen mit Jackie Stewart selbst auf einem Porsche 908 am 24-Stunden-Rennen in Le Mans teilnehmen, was ihm allerdings verwehrt wurde.
Große Teile des Films entstanden trotzdem während des 24-Stunden Rennens vom 14. Juli 1970. Für das Rennen wurde ein offiziell zugelassener Porsche 908, der von Linge, Slotemaker und Williams gesteuert wurde, mit drei Kameras bestückt, die während des Rennens über 10.000 Meter Filmmaterial aufnahmen. Durch die Wechsel der Filmrollen während der Boxenstopps verpasste das Rennteam eine Platzierung unter den ersten Zehn. In der Folge wurden neben den bereits vorhandenen Originalaufnahmen einige Szenen nachgedreht. Hierzu wurden mehrere Rennsportgrößen mitsamt Originalfahrzeugen angeworben, unter anderen der Porsche-Werksfahrer und McQueen-Freund Jo Siffert sowie Vic Elford, Herbert Linge, Derek Bell und Rolf Stommelen. Zudem soll McQueen bei zahlreichen nachgestellten Rennszenen selbst am Steuer eines Porsche 917 gesessen haben.
Insgesamt wurde der Film trotz eindrucksvoller Bilder, rasanter Schnitte und aufwendiger Produktion (die Dreharbeiten dauerten mehr als ein halbes Jahr) aufgrund einer dahinter zurücktretenden Handlung und mageren Dialogen kein großer Publikumserfolg, gilt jedoch als ein Meilenstein im Genre des Rennsportfilms.
[Bearbeiten] Kritiken
- Atmosphärisch dichte und teilweise spektakuläre Bilder vom 24-Stunden-Rennen in Le Mans, kombiniert mit einer eher rudimentären Spielhandlung. Vom Schauspieler und Amateurrennfahrer Steve McQueen ursprünglich als aufwendiger Dokumentarfilm konzipiert, später aus Gründen der Publikumswirksamkeit den Konventionen der Hollywooddramaturgie angepaßt – leider auf Kosten der Spannung. – Lexikon des Internationalen Films
[Bearbeiten] Dies und das
- Fünf Tage vor der Uraufführung des Films, am 24. Oktober 1971, starb Jo Siffert bei einem Rennunfall während eines nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Laufs der Formel 1 im englischen Brands Hatch. Wie McQueens Filmfreund Belgetti verbrannte auch er eingeklemmt in seinem Rennwagen.
- Das tatsächliche 24-Stunden-Rennen 1970 wurde, anders als im Film, nicht von dem Zweikampf zwischen Ferrari und Porsche dominiert, sondern vom Duell der Porsche-Teams Gulf-Wyer-Porsche und Porsche Salzburg.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Golden-Globe-Nominierung für die beste Filmmusik 1972 (von Michel Legrand; verlor gegen Isaac Hayes für die Filmmusik von Shaft)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Joerg Agip Kappeller: „Racer – Steve Mc Queen in Le Mans“ nachzulesen unter: www.filmtexte.de
[Bearbeiten] Weblinks
- Le Mans in der Internet Movie Database