Leonor Fini
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Leonor Fini, (* 3. August 1908 in Buenos Aires, † 18. Januar 1996 in Paris) war eine argentinische Malerin.
Sie war die Tochter, einer aus Triest stammenden, italienischen Mutter und eines argentinischen Vaters, italienischer und spanischer Herkunft. 1909 verließ ihre Mutter heimlich Argentinien und ihren Mann und kehrte in ihre Heimatstadt Triest zurück, wo Leonor Fini aufwuchs. 1923 erhielt sie einen Schulverweis wegen Aufsässigkeit und bildete sich fortan autodidaktisch in der Familienbibliothek weiter.
[Bearbeiten] Leben und Werk
1925 zieht sie nach Mailand, wo sie bis 1937 lebt und bereits erste Portraits als Auftragsarbeiten anfertigt. Hier findet auch 1929 die erste Ausstellung ihrer Bilder - zusammen mit Werken von Arthuro Nathan und Carlo Sbisa statt. Dort macht sich auch die Bekanntschaft von Giorgio de Chirico.
1937 hält sich Leonor Fini zum ersten mal in Paris auf, wo sie mit den surrealistischen Malern in Kontakt kommt. Allerdings wird sie den Manifesten und von ihr als dogmatisch empfundenen Vorstellungen ablehnend gegenüber stehen. In Paris schließt sie Bekanntschaft und Freundschaft mit zeitgenössischen Künstlern wie Salvador Dalí, Max Ernst, Man Ray, André Pieyre de Mandiargues oder Georges Bataille. In den 40er Jahren lebt sie vorwiegend in Monte Carlo, wo eine Reihe von Portraits bekannter Persönlichkeiten, zum Beispiel von Jean Genet, Anna Magnani, Jacques Audiberti, Alida Valli und Suzanne Flon entsteht. 1942 lernt sie dort den Stanislao Lepri, den italienischen Konsul kennen, der zur Malerei wechselt und bis zu seinem Tode 1980 ihr Lebensgefährte wird. Ab 1943 setzt mit der Arbeit zu Mandiargues Buch „Dans les Année sordides“ ihr Werk als Illustratorin ein, in dem sie eine Vielzahl von Illustrationen beispielsweise zu Werken von Oskar Panizza, de Sade, Baudelaire oder William Shakespeare schafft.
Mit der Arbeit von Bühnenbildern und Kostümen für das Ballet „Le Palais de Cristal“ von George Balanchine für die Pariser Oper beginnt die Arbeit von Leonor Fini für Theater, Ballet und Oper, die sie für den Rest ihres Lebens begleitet. Unter den Stücken, die sie künstlerisch umsetzt sind unter anderem Wagners „Tannhäuser“ (1963), „Lucrecia Borgia“ von Victor Hugo (1964) oder „Le balcon“ von Jean Genet (1969).
Viele ihrer Gemälde handeln von erotischen Phantasien und dem Tod.
In den Siebzigern schrieb sie drei Romane und machte die Bekanntschaft von Jean Cocteau, Giorgio de Chirico und Alberto Moravia.
Nach ihrem Tod wurden ihre Bilder in der "La galerie de Minsky" in Paris ausgestellt.
[Bearbeiten] Literatur
- Constantin Jelenski: „Leonor Fini“. Übersetzt von Joseph Keller. Frankfurt/Main, Wien, Zürich: Büchergilde Gutenberg.
- Gerhard Lindner (Hrsg.): „Leonor Fini. Peintre Du Fantastique. Ausstellung im Panorama Museum Bad Frankenahusen. 22. November 1997 bis 1. März 1998“ Thomas Druck: Leipzig. ISBN 3-9805312-3-6
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Leonor Fini im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bilder von Leonor Fini in der "La galerie de Minsky"
Personendaten | |
---|---|
NAME | Fini, Leonor |
KURZBESCHREIBUNG | argentinische Malerin |
GEBURTSDATUM | 3. August 1908 |
GEBURTSORT | Buenos Aires |
STERBEDATUM | 18. Januar 1996 |
STERBEORT | Paris |