Marktl
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Altötting | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Marktl | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 15′ N, 12° 51′ O48° 15′ N, 12° 51′ O | |
Höhe: | 364 m ü. NN | |
Fläche: | 27,84 km² | |
Einwohner: | 2682 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 84533 | |
Vorwahl: | 08678 | |
Kfz-Kennzeichen: | AÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 71 123 | |
Gemeindegliederung: | 63 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 1 84533 Marktl |
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Webpräsenz: | ||
Erster Bürgermeister: | Hubert Gschwendtner (SPD) | |
Lage der Gemeinde Marktl im Landkreis Altötting | ||
Marktl ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Altötting und Verwaltungssitz der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Marktl liegt in der bayerischen Planungsregion Südostoberbayern am Inn. In der Nähe von Marktl mündet auch die Alz in den Inn.
Es existieren folgende Gemarkungen in der Gemeinde: Daxenthaler Forst, Marktl, Marktlberg und Schützing. Insgesamt existieren 62 amtlich benannte Ortsteile.
[Bearbeiten] Geschichte
Marktl wurde im 13. Jahrhundert als Hofmark der Grafen von Leonberg gegründet. Seit 1386 hatten die Wittelsbacher die Ortsherrschaft inne. Herzog Heinrich XVI. von Bayern-Landshut verlieh dem Ort 1422 Marktprivilegien. Marktl war Pflegamt und gehörte zum Rentamt Burghausen des späteren Kurfürstentums Bayern. Es besaß bis zur Aufhebung der Selbstverwaltung 1808 ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten. 1818 wurde die heutige politische Gemeinde gegründet. 1851 wurde Marktl zu einer selbständigen Pfarrei erhoben. Seit 1871 hat Marktl einen Bahnhof an der Eisenbahnlinie München - Simbach. Am 03.Oktober des selben Jahres wurde die Freiwillige Feuerwehr Marktl gegründet. Seit 1919 ist der Ort durch die Errichtung eines Wasserschutzdammes gegen die häufigen Überschwemmungen des Inns geschützt. 1970 bis 1972 erfolgte die Eingemeindung der ehemals selbständigen Gemeinden Marktlberg und Schützing. Die Verwaltungsgemeinschaft Marktls mit Stammham besteht seit der Gemeindegebietsreform am 1. Mai 1978. 1989 wurde der Autobahnanschluss an die A 94 fertiggestellt.
Am 13. Juli 1997 wurde Joseph Kardinal Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., zum Ehrenbürger der Gemeinde Marktl ernannt. Nach dem 19. April 2005 und dem Bekanntwerden von Marktl als Geburtsort von Papst Benedikt XVI. herrschte in dem kleinen Ort eine Art Ausnahmezustand. Zahlreiche Journalisten und Besucher aus aller Welt strömten nach Marktl und wollten das Geburtshaus von Joseph Ratzinger sehen. Dort ist eine Gedenktafel angebracht. Insgesamt lebte Ratzinger aber nur zwei Jahre in Marktl; am 11. Juli 1929 zog die Familie nach Tittmoning an der Salzach. Aufgrund des Medien-Hypes nach Bekanntgabe der Wahl Joseph Ratzingers zum Papst erhielt Marktl von Kritikern auch den Beinamen "Media-Marktl".
Am 11. September 2006 besuchte Papst Benedikt XVI. im Rahmen seines Besuches in Bayern auch seinen Geburtsort und verewigte sich dort im Goldenen Buch des Ortes.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Marktl setzt sich aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen, einschließlich des Bürgermeisters.
CSU | SPD | Unabhängige Liste Marktlberg | Marktler Freie Wähler | Gesamt | |
2002 | 4 | 5 | 3 | 2 | 14 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 3. März 2002)
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen Marktls wurde vom niederbayerischen Herzog Ludwig dem Reichen am 12. Mai 1447 verliehen.
- Der Schifferhaken ist das Sinnbild für die einst so bedeutsame Schifffahrt auf dem Inn.
- Das Streichmaß ist das Symbol für den Markt als Umschlagplatz für das Getreide.
- Die bayerischen Rauten weisen auf die Zugehörigkeit des Ortes zum Herzogtum Bayern hin.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Kirchen
- Kirche St. Nikolaus in Bergham
- Kirche St. Oswald in Marktl: Die St. Oswald-Kirche ist gleichzeitig auch die Taufkirche des Papstes. Dort steht das Taufbecken, in dem der Papst am 16. April 1927 getauft wurde. Ursprünglich wurde es ausrangiert, "da es nicht mehr dem Stil der neu gestalteten Kirche entsprach". Mitglieder des Heimatbundes retteten es vor dem Verfall und stellten es im Heimatmuseum aus. Dort stand es bis April 2006. Ostern 2006 wurde das Becken wieder installiert.
- Kirche St. Sebastian in Leonberg
- Antoniushaus-Kapelle
[Bearbeiten] Museen
Im Erdgeschoß des Rathauses befindet sich das Heimatmuseum. Die sich über 11 Räume erstreckende Ausstellung ist in verschiedene Themenbereiche eingeteilt, u.a. Werkzeuge der Jungsteinzeit, Innschifffahrt und das Geschenk von Papst Benedikt XVI., ein goldener Kelch mit einem goldenen Tablett und dem Pileolus (Scheitelkappe).
Ende März 2006 erwarb die vom Erzbistum München und Freising sowie der Diözese Passau gegründete Stiftung Geburtshaus Papst Benedikt XVI. das Geburtshaus Joseph Ratzingers. Es soll nach dessen Besuch am 11. September zumindest vorübergehend für die Öffentlichkeit geöffnet werden.
[Bearbeiten] Denkmäler
In Marktl wurde anlässlich des Papstbesuches am 8. September 2006 die Benediktsäule eingeweiht. Sie wurde vom Künstler Joseph Michael Neustifter gestaltet.
[Bearbeiten] Verkehr
Marktl liegt nahe der nur teilweise ausgebauten Autobahn A94 und wird zusätzlich von den Bundesstraßen B12 und B20 an den Fernverkehr angebunden. Marktl liegt an der Bahnlinie München - Mühldorf - Simbach.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Papst Benedikt XVI. (* 16. April 1927 als Joseph Alois Ratzinger)
- Georg Lankensperger (* 31. März 1779 - † 11. Juli 1847)
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
[Bearbeiten] Literatur
- Hannes Hintermeier, Ein Dorf wird Papst. Glaube, Heimat, Hoffnung in Marktl am Inn. Hanser Verlag, München 2006.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Marktl am Inn – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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