Musikladen
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Der Musikladen war eine Musiksendung, die von Radio Bremen produziert wurde und vom 13. Dezember 1972 bis 29. November 1984 in insgesamt 90 Folgen im Fernsehprogramm der ARD lief. Hinzu kamen 59 Folgen Musikladen extra vom 1. Mai 1974 bis 29. November 1979. Der Musikladen trat die Nachfolge des Beat-Club an und ihm folgte wiederum die Extratour. Alle diese Sendungen wurden von Radio Bremen unter der Regie von Michael Leckebusch produziert.
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[Bearbeiten] Die Sendung
Die Sendung bestand im Wesentlichen aus Live-Auftritten der eingeladenen Interpreten, wobei typischerweise jeder Interpret ein Lied vortrug. In der Regel war die Sendung 45 Minuten lang, einige Sendungen waren jedoch länger, nur wenige waren kürzer.
[Bearbeiten] Das Intro
Ab dem Musikladen 33 (21. Mai 1977) wurde zu Anfang der Sendung das berühmte Musikladen-Intro mit der Melodie aus „A Touch of Velvet, a Sting of Brass“ (1965) von Mood Mosaic gezeigt. Zur Melodie waren die Go-Gos zu sehen, und die Namen der auftretenden Interpreten wurden eingeblendet. Auch zum Ende des Musikladens wurde die Melodie noch einmal gespielt.
[Bearbeiten] Stars
Im Musikladen traten eigentlich alle Stars der 70er und frühen 80er auf, wie zum Beispiel Boney M., Police, Rod Stewart, Motörhead (die alle live sangen und/oder spielten) oder ABBA, die u.a. im einzigen Musikladen-Special viele ihrer frühen Hits von „Waterloo“ bis „Dancing Queen“ vorstellten und das letzte Mal 1979 mit „Chiquitita“ im Musikladen zu Gast waren. Aber auch Künstler aus sogenannten alternativen Musikszenen, wie die New York Dolls als eine der „Mutterbands“ des Punkrock, traten im Musikladen auf.
[Bearbeiten] Oldies
Ab der vierten Folge (21. März 1973) wurden (mit einigen Lücken) nach dem ersten Auftritt Ausschnitte von vier Oldies aus Beat-Club- oder älteren Musikladensendungen gezeigt, von denen man einen unter der Rufnummer 0421 9721, ab dem Musikladen 49 vom 18. Oktober 1979 unter der Nummer 0421 3311, wählen konnte. Der Titel, der bis zum Ende der Sendung die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnte, wurde vor dem letzten Auftritt gezeigt.
[Bearbeiten] Humor-Einlagen
Bis etwa 1975 gab es Humor-Einlagen: Einerseits waren das die Cartoons von H. Hoier, andererseits die Auftritte der Insterburgs (später Schobert + Black).
[Bearbeiten] Videos
Ab dem Musikladen 53 (22. Mai 1980) wurden gelegentlich einzelne Musikvideos gezeigt, die damals noch etwas Außergewöhnliches waren.
Der innovative Videoclip zum Titel „Fade to Grey“ von Visage, der im Februar 1981 gezeigt wurde, führte dazu, dass die in Deutschland bis dato unbekannte Gruppe Visage (u.a. mit Steve Strange, Midge Ure) mit dieser Single und der LP Visage auf Platz 1 der Charts katapultiert wurde. Dadurch wurde der Musikindustrie das große Potenzial der Clips als Werbe-Plattform bewusst.
[Bearbeiten] Gogos
Ein weiteres Merkmal des Musikladens waren Gogo-Girls, die verstärkt ab 1979 sowohl bei Live-Auftritten der Künstler als auch in besonders produzierten Videoclips eingeblendet wurden.
[Bearbeiten] Moderatoren
- 13. Dezember 1972 - 21. September 1978: Uschi Nerke und Manfred Sexauer
- 16. November 1978 - 30. August 1979: Manfred Sexauer
- 13. Oktober 1979 - 15. Januar 1981(?): Auwa (August Wilhelm Thiemann) und Manfred Sexauer
- 12. Februar 1981(?) - 3. Mai 1984: Manfred Sexauer
- 21. Juni 1984 - 29. November 1984: Christine Röthig und Manfred Sexauer
[Bearbeiten] Musikladen heute
Heute werden einzelne Aufnahmen des Musikladen auf den Sendern VH1 und VH1 Classic gezeigt.